Film Daten

Titel:
The Last House on the Left
Originaltitel:
The Last House on the Left
Land & Jahr:
USA 1972
Laufzeit ca.: ?
78 Min.
Regie:
Wes Craven
Darsteller:
Sandra Cassel
Lucy Grantham
David Hess
Fred J. Lincoln
Jeramie Rain
Marc Sheffler
Gaylord St. James
Cynthia Carr
Ada Washington
Marshall Anker
Martin Kove
Ray Edwards
Alternativtitel:
• Mondo Brutale
• Krug and Company
• Sex Crime of the Century
• Das letzte Haus links
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

The Last House on the Left

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Mari Collingwood und Phyllis haben sich vorgenommen an Maris Geburtstag auf ein Rockkonzert in New York zu gehen. Vorher wollen sie sich noch ein bißchen Gras beschaffen und landen dabei in der Wohnung von Krug Stillo, einem frisch aus dem Gefängnis entflohenen Schwerverbrecher. Zusammen mit Fred 'Weasel" Bodowski, einem perversen Messerschlitzer, und seiner Freundin Sadie bedrängen sie die zwei Mädchen. Am nächsten Tag flüchtet die Gangsterbande aus der Wohnung Richtung Kanada. Die beiden Mädchen werden im Kofferraum verstaut. Unterwegs, in den Wäldern von New Jersey, gibt das Auto seinen Geist auf und die Bande zieht sich in die Wälder zurück. Dort werden die Mädchen dann noch weiter zu extremen und erniedrigenden Taten gezwungen. Als schließlich beide versuchen zu flüchten müssen sie dies mit dem Leben bezahlen. Die Gangster gehen zu einem Haus in der Nähe, ohne zu wissen, dass dort Maris Eltern leben, und bitten um eine Übernachtung. Maris Eltern finden schließlich heraus, was mit den Mädchen passiert sind und nehmen blutige Rache...

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Nie wurde dieser Satz so deutlich und drastisch verfilmt wie in Wes Cravens ersten Film. Die Konsequenz und Kaltblütigkeit mit der die Collingwoods zu Werke gehen ist mit der der Verbrecher ebenbürtig. Das heißt aber nicht, das man mit den Gangstern zum Schluß des Films Mitleid empfindet. Im Gegenteil. Irgendwie wünscht man es ihnen richtig, ist aber gleichermaßen schockiert über die Reaktionen der Eltern. Wobei sich der Vater zu Anfang der Geschichte noch bei Mari beschwerte, warum es denn unbedingt ein Konzert der Gruppe Bloodlust sein muß, die dafür bekannt sind auf der Bühne schon mal ein lebendes Huhn zu schlachten. Die Aktionen gegenüber den Mädchen sind äußerst widerwärtig und verabschäungswürdig. Selbst solche Reißer wie Ich spuck auf Dein Grab in dem eine Frau dreimal vergewaltigt und gefoltert wird, haben nicht die Konsequenz der Szenen wie in Mondo Brutale. Wobei der Film auch noch zwischen den Extremen hin- und herpendelt. Zu Beginn, als die Mädels in der Wohnung das erste Mal malträtiert werden, wird immer zwischen den Szenen in der Wohnung und den heiteren Geburtstagsvorbereitungen in Maris Elternhaus gewechselt. Hat man erst die Familienidylle und Frohsinn, bekommt man übergangslos die Gewalt gegenüber anderen zu spüren. Genauso später, als die beiden trotteligen Polizisten versuchen per Anhalter und zu Fuß zum Hause der Collingwoods zu kommen. Durch den Hauch von heiterer Komödie, die die beiden in den Film einbringen und dem Wechsel zu den Folterszenen im Wald wird man von einer Gefühlswankung in die nächste gebracht. Ein verstörender Film, der aufgrund der Gewaltszenen in Deutschland verboten wurde. Und selten paßte der Soundtrack besser zu dem Schicksal der Charaktere: "And the road leads to nowhere..."

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 24.02.1999

Leser-Kommentare

09.08.2005, 21:33:19 JimMäuse

Nachsatz ( den ich auf Grund meiner Meinung erwähnt wissen möchte ): deutsche synchronisationen - gerade bei "kontroversen" filmen, gerade aus dieser zeit - sind bedingungslos zu vermeiden. dies sollte man nie überschätzen.

09.08.2005, 21:23:45 Jim Mäuse

tja, solche filme werden heute nicht mehr gemacht, und in der tat wirkt er nicht unbedingt einheitlich: die beiden polizisten hätten gut in "dumm und dümmer" gepasst und zusammen mit der hippie- und 70erjahremusik wirkt das im vergleich zu dem, was man sonst so an gewalt und sadismus präsentiert bekommt, nicht etwa nur zynisch, sondern vielmehr extrem bizarr. gefällt mir gut, allerdings kenne ich fast keinen, dem dieser film gefällt, wahrscheinlich zu wenig explizit in der gewaltdarstellung. arme vergrätzte slasher-weasels. aber nicht jeder hat spaß, an filmischen crossover-experimenten aus den alten tagen, als das böse kino laufen lernte. das mit dem crossover ist eigentlich eine ziemlich gute metapher: linkin park, bizkit u.s.w., beliebte bands, aber ich kenne nicht viele, die - sagen wir mal - die bad brains mögen, oder überhaupt kennen. muß auch niemand. ich mag die bad brains.

30.10.2004, 00:24:28 Günni ( Email schreiben )

tja, ist wohl einer der urväter des rape&revenge-subgenres. ich finde den film aus folgenden gründen überaus gelungen: er hat es geschafft, selbst bei mir als abgehärtetem horrorfreak einen verstörten eindruck zu hinterlassen und die kalte, stumpfe gewaltdarstellung verkommt nicht zum reinen selbstzweck, da geschickt mit moralfragen gespielt wird (ist krug's sohn mehr täter oder doch mehr opfer? ist seine ermordung durch krug die beste lösung für ihn? darf der vater des mädchens am schluss die mörder so hinrichten? darf der zuschauer diese frage mit "ja" für sich beantworten?). man muss allerdings das alter dieses films berücksichtigen, aufgrund dessen ich mir durchaus vorstellen kann, dass viele keinen rechten zugang zur atmosphäre des films finden. darüber hinaus ist er aus heutiger sicht wohl weniger im horror- als mehr im thriller-/drama-bereich einzuordnen. wem er von der gewaltdarstellung her nicht explizit genug ist, ist allerdings nicht mehr zu helfen... :-?

27.10.2004, 18:54:01 mr_klotz

ich hab mal vor jahren eine doku über horror-regisseure gesehen. da wurden sehr viele interviewt und allen wurde diese frage gestellt:" was ist der heftigste film, den sie je gesehen haben?" und als antwort kam sehr oft "the last house on the left". ich hab dann vor rund einem halben jahr den film bei einem geschäft gesehen und ihn mir sofort gekauft. aber sorry, der film ist so grottenschlecht. ich denke mir jetzt im nachhinein, dass ich da in meinen erinnerungen irgendwas verwechselt habe.
eins ist sicher: ich schau mir die dvd sicher nie mehr an.
immer, dann wenn man glaubt jetzt fängt irgendwas an, kommt der cut und die szene ist vorbei.
ja... leider hinausgeworfenes geld

30.08.2004, 13:31:24 syk0 ( Homepage )

ich hatte von diesem titel (und dem dazugehörigen regisseur) mehr erwartet.
der film ist über lange strecken langweilig, spannung kommt nicht auf, schauspielerische leistungen sind zwar nicht so miserabel wie in beispielsweise vielen spaghetti filmen, allerdings brauch man diesen film nicht gesehen zu haben und hat trotzdem nichts verpasst.
fazit: der plot interessant, die umsetzung schlecht

© 1998 - 2024: Sense of View / Carsten Henkelmann