Film Daten

Titel:
Schlacht um den Planet der Affen
Originaltitel:
Battle on the Planet of the Apes
Land & Jahr:
USA 1973
Laufzeit ca.: ?
83 Min.
Regie:
J. Lee Thompson
Darsteller:
Roddy McDowall
Claude Akins
Natalie Trundy
Severn Darden
Lew Ayres
Paul Williams
Austin Stoker
Noah Keen
Richard Eastham
France Nuyen
Paul Stevens
Heather Lowe
Bobby Porter
Michael Stearns
Cal Wilson
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - 20th Century Fox
Label:
20th Century Fox
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 / 86:21
Sprachen/Ton:
Englisch - Dolby Surround
Französisch - DD 2.0
Untertitel:
Englisch, Spanisch
Extras:
  • Darstellerliste
  • Trailer
  • weitere Trailer: Planet of the Apes / Beneath the Planet of the Apes / Escape from Planet of the Apes / Conquest of the Planet of the Apes
  • Planet of the Apes Promotion
  • Weblink
  • Dokumentation "Behind the Planet of the Apes"
  • "Behind the Planet of the Apes" TV-Spot
  • Planet of the Apes Videogame Promo

DVD Daten

DVD Cover - 20th Century Fox
Label:
20th Century Fox
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 82:52
Sprachen/Ton:
Deutsch - Dolby Surround
Englisch - Dolby Surround
Spanisch - Dolby Surround
Untertitel:
Deutsch, Englisch, Spanisch
Extras:
  • Darstellerliste
  • Trailer
  • weitere Trailer: Planet of the Apes / Beneath the Planet of the Apes / Escape from the Planet of the Apes / Conquest of the Planet of the Apes
  • Planet of the Apes Promotion
  • Dokumentation "Behind the Planet of the Apes"
  • "Behind the Planet of the Apes" TV-Spot
  • Planet of the Apes Videogame Promo

Schlacht um den Planet der Affen

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Nach der Revolution der Affen und einem atomaren Schlag leben Menschen wie Affen unter der Leitung von Caesar (Roddy McDowall) in einer Siedlung abseits der ehemaligen Großstadt. Aber die Spannung ist gereizt, die Menschen sind fast sowas wie die Diener der Affen geworden und der Gorilla General Aldo (Claude Akins) würde die Menschen am liebsten komplett vernichtet sehen. Um mehr über seine Eltern zu erfahren, wandert Caesar zusammen mit dem Orang-Utan Virgil (Paul Williams) und dem Menschen MacDonald (Austin Stoker) in die Ruinen der Großstadt. Dort werden sie aber bemerkt und die verbliebenen Menschen rüsten zum Angriff gegen die Stadt der Affen. Währenddessen kämpft Caesars Sohn Cornelius (Bobby Porter) nach einem von Aldo bewußt herbeigeführten Sturz um sein Leben...

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Der endgültig letzte Film aus der Planet der Affen Reihe unterscheidet sich in einigen Details von seinen Vorgängern, die vielleicht nicht alle auf den ersten Blick ersichtlich sind. Dies ist der einzige Film, der eine Art Rahmenhandlung bietet. Im Jahre 2670 erzählt ein Orang-Utan, der sogenannte "Lawgiver" (die spätere Heiligenfigur in Planet der Affen und Rückkehr zum Planet der Affen), die Geschichte von Zira und Cornelius (Flucht vom Planet der Affen) und ihrem Sohn Caesar, der die Affen von der Unterdrückung der Menschen befreite (Eroberung vom Planet der Affen) und wie er als neuer Anführer versucht beide Rassen friedlich zu vereinen. Dies ist dann in Form eines langen Flashbacks die Handlung von Schlacht um den Planet der Affen. Während Planet..., Rückkehr... und Flucht... die Dominierung einer Rasse über die andere behandelten, Eroberung... die Revolte und Umkehrung dieses Zustandes beleuchtete, dreht sich in Schlacht... alles um die Gleichberechtung und Harmonie zwischen den Rassen.

Dieser Film ist auch der einzige, wo kein Charakter von "Außerhalb" in ein bereits bestehendes System eindringt und dort Änderungen herbeiführt. Waren es in Planet der Affen und Rückkehr zum Planet der Affen die Menschen Taylor und Brent, die in die Welt der Affen geraten, so sind es in Flucht vom Planet der Affen und Eroberung vom Planet der Affen Zira und Cornelius bzw. Caesar, die in die Welt der Menschen geraten. In Schlacht... liegt der Fokus ganz auf der Darstellung eines in sich geschlossenen Gesellschaftsystems, wo Menschen und Affen fast gleichwertig nebeneinander leben.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Aber eben nur fast. Caesar meint zwar, dass er eine ausgewogene Mischgesellschaft bilden konnte, aber dies ist nur oberflächlich der Fall. Während die Affen die Interlektuelle bzw. militärische Seite verkörpern, bilden die Menschen die Arbeiterklasse. Zwar sind sie nicht Sklaven für die Affen, arbeiten aber doch fast ausschließlich für sie und die Gesellschaft als Ganzes. Auch sind sie im Hohen Rat nicht vertreten, der sich nur aus Mitgliedern der drei Affenrassen zusammensetzt. Selbst MacDonald, der Bruder des MacDonald aus Eroberung vom Planet der Affen, der Caesar damals geholfen hat, kommt kaum über eine Beraterposition für Caesar hinaus.

Zitat

MacDonald: I'm starving. I could eat a horse.
Lisa: A horse?
Caesar: Oh, your remember Lisa. They used to eat lots of things - dead cattle, dead chickens, dead pigs.
MacDonald: Now we live and chew nuts at our master's command.
Caesar: We are not your masters.
MacDonald: We are not your equals.

Die größte Gefahr für die Gesellschaft geht aber nicht unbedingt von den Menschen aus der Stadtruine aus, sondern findet sich mit Aldo innerhalb der Affenreihen. Aldo ist ein sehr eindimensionaler Charakter, der am liebsten alle Menschen töten würde. Er kann sich mit Caesars Ideen einer Gleichberechtigung beider Rassen nicht identifizieren und spricht in heimlichen Versammlungen sogar von einer "Superrasse" der Affen. Sein direktes Spiegelbild ist Kolp (Severn Darden), in Eroberung vom Planet der Affen der Assistent von Breck und nun Anführer der mittlerweile radioaktiv verstrahlten Menschen in der Stadt. Wie Aldo die Exekution aller Menschen fordert, möchte Kolp auf der anderen Seite alle Affen vernichten. Aber auf beiden Seiten gibt es auch welche, die sich für eine friedliche Lösung aussprechen. MacDonald und Caesar in der Affen/Menschen-Stadt, Kolps Soldat Mendez (Paul Stevens) in der Ruinenstadt der Menschen.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Schlacht um den Planet der Affen ist auch der einzige Film, der mit religiösen Elementen arbeitet. Durch den mit prophetischen Worten beschriebenen Rückblick auf die Ereignisse der beiden vorhergehenden Filme, werden aus den Schicksalen von Zira, Cornelius und Caesar religiöse Mythen. Mit "Ape shall not kill ape" wird eine Abwandlung eines Gebotes von Moses auf die Affenwelt projeziert ("Du sollst nicht töten"). Die Tat Aldos an Caesars Sohn spiegelt die Geschichten von Kain und Abel wieder und am Ende des Films sieht man eine weinende Heiligenstatue von Caesar. Dies ist im Kontext der fünf Affen-Filme doch recht ungewöhnlich, da zwar alle vorherigen Filme mal mehr, mal weniger stark politisch gefärbt waren, aber das Thema Religion kam höchstens ganz dünn in Form von Dr. Zaius zum Vorschein, der sowohl für die Wissenschaft als auch die Religion in Planet der Affen und Rückkehr zum Planet der Affen zuständig war.

In diesem abschließenden Film werden also eine Reihe von interessanten Grundlagen gelegt. Leider ließ es das lächerliche Budget, das kaum über das von Eroberung vom Planet der Affen hinausging, nicht zu, dass daraus auch ein richtig guter Film wurde. Der in 42 Drehtagen entstandene Film wirkt von Anfang bis Ende, im Vergleich zu den vorherigen Filmen, leider ein wenig billig. Die Affen/Menschen-"Stadt" besteht aus einigen Baumhäusern und anderen Holzhütten und der große Angriff der Menschen findet mit vier oder fünf Fahrzeugen und einer relativ überschaubaren Menge von Soldaten statt. Auch merkt man an manchen starren Affenmasken, dass hier normale Masken und kein spezielles Make-Up benutzt wurde. Aber die wichtigeren Affencharaktere wie Caesar, Aldo, Virgil und einige andere besitzen wenigstens ihr eigenes Make-Up. Zudem wurde auch manchmal nicht aus eine gute Continuity geachtet, in einer Szene schaut z.B. Kolp in eine ganz andere Richtung als die, in die die Kanone auf seinen Befehl hin schießt und die von ihm beobachteten Affen tötet.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

So ist Schlacht um den Planet der Affen sicherlich keiner der herausragenden Filme aus der Reihe, dies bleibt Planet der Affen und Flucht vom Planet der Affen vorbehalten, aber zumindestens ein zufriedenstellender Abschluß der Serie. Auch wenn er weniger politisch gefärbt ist als noch Eroberung..., so sind doch entsprechende Untertöne, gerade in Gestalt von MacDonald, Aldo und Kolp vorhanden. Interessant sind hier aber leichte Bezüge zu Planet... und Rückkehr..., denn Schlacht... schließt den Zeitkreislauf der Reihe. Die Menschen in der Stadt sind bereits von der radioaktiven Strahlung gekennzeichnet und einer von Kolps Soldaten heißt Mendez. Die Menschen in der Stadt sind also die Urahnen der Mutanten-Menschen aus Rückkehr..., die von einem Mann namens Mendez geführt werden. Und der Film beginnt und endet ja mit den Szenen mit dem Lawgiver im Jahre 2670. Die Schiffsuhr von Taylor gibt das Jahr 2673 an, als die Kamera zum ersten Mal die Zeitmessuhr im Raumschiff zeigt (später ist es dann das Jahr 3978, wenn der "Zyklus" beginnt).

Die Produktion

Schon während der Vorbereitungen und der Produktion war klar, dass Schlacht um den Planet der Affen der letzte Film der Reihe sein sollte. Paul Dehn und selbst Arthur P. Jacobs, der damals dafür kämpfte, dass überhaupt der ersten Film produziert wurde, hatten allmählich genug von den Affen und wollten sich anderen Projekten zuwenden. Dehn schrieb einen ersten Drehbuchentwurf, der sich noch deutlich von dem fertigen Film unterschied. Die Menschheit war hier fast vollständig versklavt worden und MacDonald fürchtet um die Existenz aller Menschen. Einige noch freie Menschen aus dem Norden drohen mit der Vernichtung des Südens durch eine Atombombe, wenn die Affen nicht alle Menschen freilassen. Caesar versammelt alle Affen und einige wichtigere Menschen in Bunkern und kurz darauf vernichtet die Bombe die Stadt der Affen. Sie bauen die Stadt neu auf, die Menschen aus dem Norden aber greifen die neuerbaute Stadt wieder an, sind aber dann dem Gegenangriff der Affen unterlegen. Nimrod, der Anführer der Menschen, feuert eine Granate in die Nähe der Affen und erzählt ihnen, dass sie bei Detonation ein Gas frei werden lässt, das die Affen unfruchtbar machen wird. Die Affen ziehen sich zurück und erklären die Stadt und das umliegendende Gebiete zur "Forbidden Zone", der "Verbotenen Zone", womit die Herkunft dieser Zone im ersten Film erklärt wäre.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Nach den Problemen mit Eroberung... hatte Fox aber kein Interesse daran, wieder einen sehr gewaltvollen und kaum familientauglichen Film zu produzieren und so wurde dies abgelehnt. Die Fox wollte wieder einen Film für Kinder haben. Da Paul Dehn aus gesundtheitlichen Gründen nicht mehr weiter arbeiten konnte, wurde das Autoren-Ehepaar John William und Joyce Corrington hinzugezogen, die dann die Handlung fast komplett umarbeiteten. Die Gewalt wurde reduziert, die politischen Elemente etwas weiter gedämpft, wenn auch mit den Gedanken an damals aktuelle US-spezifische Rassenprobleme nicht vollständig ignoriert. Gedreht wurde größtenteils auf dem 20th Century Fox Farmland, das Innere der Menschenstadt war in Wirklichkeit ein großes Wasserkraftwerk, in dem gedreht wurde.

Problematisch war es nur im Hinblick auf einige Schlüsselcharaktere. Statt Kolp sollte Breck die Menschen anführen, aber Don Murray lehnte eine Wiederholung seiner Rolle ab. Ähnlich verhielt es sich mit Hari Rhodes als MacDonald, der für diesen Film nicht zur Verfügung stand und so durch Austin Stoker als sein Bruder ersetzt wurde. Neben den Menschen als Vorfahren der Mutanten wurde noch ein Bezug zu dem unterirdischen Volk aus Rückkehr zum Planet der Affen gedreht. Denn hier sollten noch die Anfänge der Anbetung der Atombombe als Gottheit gezeigt werden. Diese kleinen Szenen, die dies verdeutlichen, waren aber nur einmal auf einer US-Laserdisk zu sehen. Trotz des niedrigen Budgets und des unausgereiften Produktionsdesigns war auch dieser Film relativ erfolgreich. Ein weiteres Sequel wurde aber nie in Erwägung gezogen und spätestens als am 27. Juni 1973 Arthur P. Jacobs, der "Vater" der Reihe, an einem Herzinfarkt starb, waren damit auch alle Gedanken in dieser Richtung vorbei.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Claude Akins trat vorher schon in größeren Nebenrollen wie z.B. in Rio Bravo oder The Great Bank Robbery (Hochwürden dreht sein größtes Ding) auf. Nach Schlacht... zog es ihn dann mehr zum Fernsehen, wo er in einigen TV-Filmen zu sehen war. Severn Darden war eher ein Schauspieler, der häufig in Nebenrollen zu sehen war, darunter z.B. Vanishing Point oder den Übertrash Werewolves on Wheels (Blutnacht des Teufels). Lew Ayres, der hier Mandemus, den Hüter über die Waffenkammer, spielt, kennt man wahrscheinlich eher als Präsident Adar aus Battlestar Galactica (Kampfstern Galactica). Daneben hatte er aber auch die Hauptrolle in Donovan's Brain und spielte auch in Damien: Omen II mit. Paul Williams kennen die meisten wahrscheinlich als Plattenproduzent Swan in Phantom of the Paradise (Das Phantom im Paradies). Und Austin Stoker spielte die Hauptrolle in John Carpenters düsterem Thriller Assault on Precinct 13 (Assault - Anschlag bei Nacht / Das Ende).

DVD-Veröffentlichungen

Schlacht um den Planet der Affen hatte nicht nur das niedrigste Budget, sondern sieht auch auf DVD im Vergleich zu den anderen Filmen technisch am schlechtesten aus. Zwar ist die Bildqualität, sowohl auf der US-DVD als auch auf der deutschen, durchaus vergleichbar zu der von Flucht vom Planet der Affen oder Eroberung vom Planet der Affen, aber die Schärfe kann man hier höchstens als besseres Mittel ansehen. Die US-DVD leidet zudem durch die auch hier fehlende anamorphe Abtastung an einer geringeren Detailschärfe, womit die deutsche DVD wieder als ganz knapper Sieger hervorgeht. Auf der US-DVD gibt es die englische Tonspur in Dolby Surround und den französischen Ton in Mono, auf der deutschen DVD gibt es sowohl Englisch als auch Deutsch und Spanisch in Dolby Surround. Untertitel gibt es in Englisch und Spanisch auf der US-DVD, auf der deutschen zusätzlich noch die Option von deutschen Untertitel für Hörgeschädigte.

Schlacht um den Planet der Affen - ScreenshotSchlacht um den Planet der Affen - Screenshot

Die Extras sind auch wieder identisch zu den DVDs der vorherigen Filme. Neben der Darstellerliste und den Trailern zu allen Filmen gibt es auf den eigentlichen Film-DVDs nichts. Die Boxen beinhalten noch die Behind the Planet of the Apes Dokumentations-DVD, auf die schon im Review von Planet der Affen ausführlich eingegangen wurde.

Quellennachweis

[1] Joe Russo, Larry Landsman, Edward Gross - Planet of the Apes Revisited
[2] Eric Greene - Planet of the Apes as American Myth

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 21.01.1999
Letzte Textänderung: 27.11.2005

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