Film Daten

Titel:
Das Haus der blauen Schatten
Originaltitel:
Casa del buon Ritorno, La
Land & Jahr:
Italien 1986
Laufzeit ca.: ?
90 Min.
Regie:
Beppo Cino
Darsteller:
Stefano Gabrini
Amanda Sandrelli
Fiammetta Carena
Lola Ledda
Francesco Costa
Stanis Leda
Fabrizio Capuani
Eloisa Cino
Eleonora Salvadori
Elvira Castellano
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Das Haus der blauen Schatten

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Luca (Stefano Gabrini) kehrt nach 15 Jahren mit seiner Verlobten Margit (Amanda Sandrelli) zurück zu seinem Elternhaus. Dort verbrachte er eine weitesgehend fröhliche Kindheit und hatte viele Freunde. Das verlassene Haus wirkt auf Margit muffelig und verstaubt. Für Luca ist es wie eine Reise zurück in die Vergangenheit. Schon kurz nach seiner Ankunft bekommen die beiden Besuch von einer damaligen Freundin, Ayesha (Fiametta Carena), allerdings erkennt er sie zuerst aber nicht. Ohne das die beiden es ahnen, ist das der Beginn einer Reihe von seltsamen Vorkommnissen, deren Ursprung in Lucas Kindheit liegt. Lucas Verhalten ändert sich auch von Tag zu Tag und seine Verlobte lernt plötzlich ganz unbekannte Seiten an ihm kennen. Er wird aggressiv und bestimmte Kleidungsstücke, die ihn an Lola (Lola Ledda) erinner, eine Freundin aus Kindertagen, die unter ungeklärten Umständen tödlich verunglückte, werden einer Schaufensterpuppe übergezogen. Somit entsteht mit der Zeit ein Abbild von Lola, die ihm zudem des öfteren an unwillkürlichen Orten erscheint. Später dringt ein ein Unbekannter in das Haus ein, verkleidet mit einer Monstermaske, die auch Lola damals trug, und bringt Margit fast um...

Das Haus der blauen Schatten ist ein, sich recht langsam entwickelnder Mystery-Thriller mit einigen sehr schönen Kameraeinstellungen. Regisseur Cino legte glücklicherweise mehr Wert auf eine bedrohliche und mysteriöse Atmosphäre als auf vordergründige Effekte. Blut ist bis auf ein-zwei kurze Szenen im letzten Drittel des Filmes überhaupt nicht zu sehen. Es geht mehr um Lucas Psyche, seine langsame, aber stetige Veränderung. Etwas ist geschehen in seiner Kindheit, etwas das er verdrängt hatte und jetzt wieder hervorkommt. So wie seine Verlobte sagt "Du siehst jetzt wieder fast aus wie ein kleiner Junge.", nachdem er seinen Vollbart komplett abrasiert hat, so geht auch im Geiste seine Reise wieder zurück.

Wie gesagt, wer einen übermäßig spannenden und härteren Giallo im Stile eines Argento oder Bava erwartet, wird hoffnungslos enttäuscht werden. Die gesamte Darstellung der Geschichte passiert eher nüchtern, teilweise mit einem surrealen Touch versehen. Als Vergleich könnte man evtl. Zeder von Pupi Avati heranziehen, da die Erzählweise ähnlich ist. Eine DVD-Veröffentlichung dieses Films ist mir bislang nicht bekannt. Wer Glück hat, bekommt das alte Ascot-Video für ein paar Märker auf dem Flohmarkt. Die Bildqualität geht eigentlich, nur sind manchmal nächtliche Szenen extrem dunkel gehalten, so daß man Einzelheiten kaum erkennt. Auch wenn der Film im Vollbild-Format auf dem Band ist, sind mir keine Stellen aufgefallen, wo man meint, daß etwas an den Seiten fehlt.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 17.09.2000

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