Film Daten

Titel:
Godzilla vs. Megaguirus
Originaltitel:
Gojira tai Megagirasu: Jii Shômetsu Sakusen
Land & Jahr:
Japan 2000
Laufzeit ca.: ?
105 Min.
Regie:
Masaaki Tezuka
Darsteller:
Misato Tanaka
Shosuke Tanihara
Masatô Ibu
Yuriko Hoshi
Toshiyuki Nagashima
Tsutomu Kitagawa
Minoru Watanabe
Kôichi Yamadera
Yûsaku Yara
Alternativtitel:
• GXM
• Godzilla vs. Megaguirus: The G Annihilation Strategy
• Godzilla X Megaguirus: The G Extermination Command
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Universe
Label:
Universe
Regionalcode / Norm:
3 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 / k.A.
Sprachen/Ton:
Japanisch - DD 5.1
Kantonesisch - DD 2.0
Kantonesisch - DD 5.1
Untertitel:
Englisch, Chinesisch, Chinesisch (vereinfacht)
Extras:
  • Trailer

Godzilla vs. Megaguirus

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

2001: Kudo (Shosuke Tanihara) hat ein ungeheures Talent winzig kleine, aber leistungsstarke Roboter bauen zu können. Er wird von Tsujimori für die "G-Grapser" angeheuert. Ein organisierter Zusammenschluss von Militärs und Wissenschaftlern. Ihre Aufgaben sind die Überwachung eines möglichen Auftauchen Godzillas, entwickeln von Waffen gegen ihn oder auch taktische Überlegungen für großangelegte Evakuierungen. Dort trifft Kudo auf seine alte Lehrerin Yoshino Yoshizawa (Yuriko Hoshi), die den Plan entwickelt hat, ein ungefähr 2 Meter großes Schwarzes Loch zu erzeugen, das gezielt auf Godzilla abgefeuert werden soll und ihn in sich reinzieht. Die G-Grasper testen später ihre Waffe an einem alten Schulgebäude abseits der Großstädte. Der Test verläuft erfolgreich, allerdings entschlüpft unbemerkt vom Militär nachts eine riesige fliegende Kreatur aus den Resten des Schwarzen Lochs und legt ein Ei, das von einem Jungen gefunden und nach Tokio mitgenommen wird. Dort kann er das Ei nicht länger verstecken und läßt es in die Kanalisation fallen. Aus diesem Ei schlüpft bald eine neue Kreatur, die sich gleich an einem Pärchen ernährt und aus dem sich kurze Zeit später eine weitere Kreatur entpuppt. Zum gleichen Zeitpunkt als dort die Kreatur entschlüpft meldet sich Godzilla zurück und die Menschen haben es plötzlich mit zwei Riesenkreaturen zu tun...

Godzilla vs. Megaguirus - ScreenshotGodzilla vs. Megaguirus - Screenshot

Um mal das Fazit vorwegzunehmen: Godzilla vs. Megaguirus rockt wie die Hölle! Das ist mit Abstand der beste G-Streifen der mir in den letzten Jahren untergekommen ist (wobei ich jetzt auch anmerken muss, dass mir die Filme der Neunziger bislang entgangen sind). Der Film macht einfach einen Heidenspaß, ist zu keiner Sekunde langweilig und produktionstechnisch überraschend opulent ausgefallen. Computereffekte werden effektiv eingesetzt, die Schauspieler machen ihre Sache recht gut und Godzilla kommt hier schon fast als cooler Motherfucker rüber, nachdem er im Laufe seiner 40-jährigen "Karriere" ja schon beinahe zum Kinderungeheuer mutiert worden ist. Im Rückblick zu Beginn des Films wird auch so getan, als ob es die ganzen Filme der letzten Jahre gar nicht gegeben hätte. Irgendwo ein Armutszeugnis der Drehbuchschreiber, aber somit ist ein schneller Einstieg in das Geschehen garantiert und es kann ohne viel Schnickschnack losgehen.

Das absolute Highlight des Films ist natürlich der finale Kampf zwischen Godzilla und Megaguirus, der fast 15 Minuten lang ist! Die beiden schenken sich nichts, aber auch gar nichts und kämpfen mit allen Tricks. So wird Godzilla von Megaguirus auch mal in ein Hochhaus geschubst und bekommt obendrein noch die spitze Kuppel des Gebäudes auf den Schädel geknallt. Ich weiß nicht, ob das in dem Film davor, Godzilla 2000: Millenium auch schon so war, aber Big G wird hier irgendwie aggressiver dargestellt, sein Panzer wirkt bedeutend bedrohlicher und seine spitzen Stacheln glühen immer hell auf, kurz bevor er einen von seinen gefährlichen Feuerstrahlen losläßt. Auch sind mir einige neue Verhaltensweisen aufgefallen, die Godzilla aber auch irgendwie cool erscheinen lassen. Für etwas leichten Humor ist auch noch Platz, wie z.B. in der einen Szene, wo Godzilla sich nach einem Sturz erhebt und erstmal den Kopf schüttelt um den Staub loszuwerden oder bei dem am Boden liegenden Megaguirus ordentlich zubeißen will, der gerade noch flüchtet und Godzilla das Maul voller Stahl und Beton hat und das wie schlechtes Essen ausspuckt.

Godzilla vs. Megaguirus - ScreenshotGodzilla vs. Megaguirus - Screenshot

Bei solchen Höhepunkten sind die menschlichen Charaktere ja schon fast Nebensache (wie eigentlich bei jedem Godzilla Film). Aber trotzdem wurde doch Wert auf eine halbwegs anständige Charakterisierung gelegt. Die aus Rachegefühlen handelnde Tsujimori stellt sich allein in den Dienst der Sache und läßt privates nicht an sich herankommen, wobei die ausgewählte Schauspielerin Misato Tanaka nicht gerade danach aussieht, als ob sie den Drill des Militärs hinter sich gebracht hätte. Dafür darf sie wohl der erste Mensch sein, der einen Ritt auf Godzilla vollführt. Nur gegenüber dem kleinen Jungen läßt sie ein wenig in ihrer harten Art nach. Kudo, der Klischeecharakter des jungen Computerfreaks, sieht alles etwas leicht und locker und schwärmt ein wenig für Tsujimori, ist aber voll bei der Sache. Und die Wissenschaftlerin Yoshizawa hat ebenfalls wie Tsujimori ihre Gründe den unliebsamen Godzilla loszuwerden, denn durch ihn verlor sie viele Kollegen. Der Film ist in seinen technischen Storyelementen natürlich utopische Science Fiction. Es soll mir doch mal bitte jemand ein Schwarzes Loch präsentieren, das sich auf ein bestimmtes Ziel beschränkt und nicht gleich die ganze Erdkugel mitschluckt. Aber trotzdem, oder gerade deswegen verkneift er sich keine Seitenhiebe auf Hollywoodgrütze á la Independance Day, als Kudo mal einfach eben so ein eigenentwickeltes Betriebssystem installiert, dass natürlich sofort reibungslos funktioniert und auch noch 10mal schneller sein soll als das bisherige. Daneben gibt es noch ein paar andere unlogische Stellen, abgesehen von dem Schwarzen Loch. Wieso kämpft am Anfang die Militärgruppe mit gerade mal 10-12 Leuten mit Grantwerfern gegen Godzilla, die ihn höchstens ein wenig nerven, aber nicht wirklich verletzen? Und wie kann gerade ein kleiner Junge unbedarft durch eine Hochsicherheitszone latschen? Und warum ist er in Tokio der einzigste, der die riesigen Kreauren bemerkt? So klein ist die Stadt ja nun auch wieder nicht. Aber bei G-Filmen sind solche Meckereien eigentlich weniger von Belang, da es hier meistens nur um großes Monstergekloppe geht.

Als Produzent fungierte Shogo Tomiyama, der seit dem 1989er Godzilla der Urgigant / Godzilla vs. Biollante (ebenfalls sehr empfehlenswert!) für jeden weiteren Godzilla-Film aus den Toho-Studios zuständig war. Shosuke Tanihara werden einige vielleicht aus Takeshi Miikes Brutaloepos Fudoh - The new Generation kennen. Yuriko Hoshi wirkte schon in Klassikern wie 47 Ronin mit und auch in früheren Godzilla Filmen wie Godzilla und die Urweltraupen / Godzilla vs. Mothra. Über Regisseur Masaaki Tezuka und andere Mitwirkende liegen mir leider keine weiteren Angaben vor, da es wie immer bei asiatischen Filmen schwer ist an halbwegs vernünftige Informationen zu kommen. Tezuka konnte jedenfalls 1993 bei Godzilla vs. Mecha-Godzilla als Regieassistent schon erste Erfahrungen bei einem Godzilla-Film sammeln.

Godzilla vs. Megaguirus - ScreenshotGodzilla vs. Megaguirus - Screenshot

Wer sich auch nur ein bißchen für Godzilla interessiert, kommt um diesen Film nicht herum, absolutes Pflichtprogramm. Und wer sich bislang noch geziert hat, sollte dem bekanntesten japanischen Bürger vielleicht mal mit diesem Film eine Chance geben. Denn der Trashfaktor aus früheren Filmen ist hier eigentlich kaum vorhanden und die Städte sehen nicht mehr superdeutlich nach Miniaturplastiken aus. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen technisch ausgereiften Spielfilm, der auch nicht trash-gewöhnten Zuschauern gefallen kann. Zu gerne würde ich den Film auf der großen Leinwand sehen. Auf DVD gibt es den Film entweder als a...teure Japan-DVD (und sogar ohne englische Untertitel) oder in der extrem preisgünstigen Variante aus Hongkong. Die HK-DVD bietet ein einigermaßen gutes Bild, das allerdings ein wenig unscharf erscheint und auch nicht für 16:9 Fernseher optimiert wurde. Tontechnisch gibt es den japanischen Originalton sowie zwei chinesische Tonspuren und ausblendbare Untertitel in Chinesisch und Englisch. Die englischen Untertitel haben zwar wie üblich leichte Grammatik- und Rechtschreibfehler, sind aber sehr gut lesbar. An Extras gibt es nichts außer dem Trailer. Aufgrund ihres billigen Preises eine zufriedenstellende DVD.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 05.03.2002

Leser-Kommentare

24.01.2006, 12:46:50 CHRISTOPHER YET ( Email schreiben )

G X MEGAGUIRUS, unterscheidet sich nicht nur im Punkt Atmosphäre, von den anderen (der Millennium Serie).
Auch in der Erzählstruktur, sind innovative Veränderungen zu bemerken.
Die CGI Effekte (da können die Hollywood verblödeten Konsumten, sabbern wie sie wollen), besonders angesprochen natürlich die "Dragonflies", sind mehr als nur verblüffend (und wie sie G auf der Insel vom Himmel holt - geil).
Großer Film.
Der Endkampf, hätte, und damit stimme ich mit Fankritiken überein, länger andauern können.

Den Eintrag von "Toxie" betreffend, möchte ich anmerken, dass FINAL WARS im deutschen Sprachraum (obwohl er, zu einem guten Preis, in jedem Mailorder zu finden ist), NICHT untergangen ist.
Er wurde schlicht und ergreifend, nicht zur Kenntnis genommen.
SPLENDID kündigte an, dass die "Millennium Serie", bei entsprechendem FW Erfolg, nachgeschoben wird.
Das können wir hiermit vergessen.

10.08.2005, 22:09:08 Toxie ( Email schreiben Homepage )

Ich schätze einfach mal das es daran liegt, dass TOHO ein heiden Geld für die Lizenzen haben will und der Absatz der G-Filme in Deutschland ehr als schleppend bezeichnet werden kann. Sollte sich FINAL WARS bei Splendid gut verkaufen, hoffe ich einfach mal, das wir mehr von G-Movie spendiert bekommen.

Im übrigen tolle Kritik, der Film ist absolut genial!

16.04.2004, 00:11:01 Frank ( Email schreiben )

Wann wird es die Godzilla filme ab 2000 -2003 eigendlich endlich mal deutsch syncronisiert geben ? Warum geht es diesmal so schleppend wo die anderen Filme zuvor doch alle hier zu sehen waren.

14.04.2004, 13:19:03 dieter ( Email schreiben )

ich finde die beschreibung des films klasse.
aber wann erscheint der film auf dvd

29.11.2002, 14:58:16 CADE FOSTER

Sehr guter Godzilla Film.In jeden Fall besser als die US-Version von Roland Emmerich wo Godzilla kaum Godzilla ist

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