Film Daten

Titel:
Heisse Katzen
Originaltitel:
Deadlier than the Male
Land & Jahr:
England 1966
Laufzeit ca.: ?
92 Min.
Regie:
Ralph Thomas
Darsteller:
Richard Johnson
Elke Sommer
Sylva Koscina
Nigel Green
Suzanna Leigh
Steve Carlsen
Virginia North
Justine Lord
Zia Mohyeddin
Lee Montague
Yasuko Nagazumi
Laurence Naismith
George Pastell
Milton Reid
Leonard Rossiter
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Koch Media
Label:
Koch Media
Regionalcode / Norm:
0 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 92:42
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Englisch - DD 2.0
Untertitel:
-
Extras:
  • Trailer
  • Biographien von Ralph Thomas, Richard Johnson, Elke Sommer
  • Fotogalerie
  • "Some Girls Do" Infos und Trailer
  • Trailer: Ipcress - Streng geheim
  • Trailer: Die Zwei
  • Booklet mit Liner Notes

Heisse Katzen

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Einflußreiche Ölmillionäre kommen durch Unfälle ums Leben. Davon profitieren natürlich andere Ölkonzerne, die sich an den freigewordenen Konzessionen erfreuen. Der Versicherungsdetektiv Hugh Drummond wird von seiner Gesellschaft beauftragt, herauszufinden, ob sich dahinter wirklich nur tödliche Zufälle verbergen oder jemand mit System vorgegangen ist. Seine Spur führt ihn zu der hübschen Irma Eckman (Elke Sommer), die den Ölkonzernen recht lukrative Angebote macht und dafür sorgen will, dass deren Konkurrenten ihre Meinungn ändern. Das die meisten dabei zufällig ums Leben kommen ist halt Schicksal. Drummonds Nachforschungen werden aber bemerkt und Irma entführt zusammen mit der nicht minder gut aussehenden, aber leicht kleptomanischen Penelope (Sylva Koscina) Drummonds Neffen Robert (Steve Carlsen). Drummond kann ihn aber befreien und eine weitere Spur führt sie in die sonnigen Gefilde einer mediteranen Küstengegend. Dort stattet Drummond dem Chef der Frauen einen Besuch ab, während Robert sich auf dem Schiff eines Königs vergnügt, der das nächste Opfer sein soll...

Heisse Katzen - ScreenshotHeisse Katzen - Screenshot

Die James Bond Filme waren schon in den 60er Jahren ein derart durchschlagender Erfolg, dass sie alsbald von kleineren Filmstudios als Vorlage für ihre eigenen Spionagethriller und international angehauchten Krimis dienten. 1966, bereits vier Bond-Filme sind über die Leinwände der Welt geflimmert, kam die leicht trashige Variante "Deadlier than the Male", bzw. "Heisse Katzen" wie er hierzulande hieß, in die Kinos. Das die Bond-Filme das große Vorbild sind, merkt man schon am Prolog. Bevor auch nur eine Zeile der Credits auf dem Bildschirm erscheint, ist bereits ein Ölmillionär durch eine, in einer Zigarre eingebaute, Pistole erschossen worden und die attraktive Attentäterin im Fallschirm auf dem Flugzeug gehüpft, bevor auch das in die Luft fliegt. Rauchen gefährdet die Gesundheit...

Und nicht nur der Story-Aufbau, sondern auch die Musik erinnert fatal an die Abenteuer des britischen Geheimagenten. Das geht sogar soweit, dass ganze Passagen sich fast wie geklaut anhören und nur leicht verändert wurden. Die deutsche Synchronisation geht sogar noch weiter und verpasste dem markigen Hauptdarsteller Richard Johnson die gleiche Synchronstimme wie auch Sean Connery in den Bond-Filmen. Aus dem smarten Geheimagenten wurde ein Versicherungsagent, hübsche Frauen gibt es hier auch zu genüge.

Heisse Katzen - ScreenshotHeisse Katzen - Screenshot

Trotz aller Dinge die von dem großen Vorbild abgeschaut wurden, ist der Film trotzdem recht unterhaltsam, auch wenn der Mittelteil unter ein paar Längen zu leiden hat. Insgesamt wirkt die Handlung etwas flach und die Dramatik läßt auch ein wenig zu wünschen übrig, es mangelt ein wenig an Spannungspitzen. Das der Film in den "swinging Sixties" entstanden ist, merkt man auch sehr deutlich. Elke Sommer, Sylva Koscina und die anderen weiblichen Darsteller sind teilweise schön knapp bekleidet, echte Augenweiden und verdorbener als jedes Bond-Girl. Aufgrund des doch wohl eher niedrigeren Budgets spart der Film auch mit aufwendigen Gimmicks und Action-Szenen, dafür gibt es eine nette Variante des Held-kämpft-gegen-Bösewicht Finales in Form eines überdimensionierten Schachspiels. Wobei man hier allerdings die schlampige Programmierung des Schacomputers bemängeln müsste, denn mehrere Züge einer Farbe hintereinander ist nicht wirklich authentisch...

Alles in allem hat man es mit einem halbwegs unterhaltsamen Spionagethriller zu tun, der aber optisch zu gefallen weiß, nicht nur wegen der holden Weiblichkeit, sondern auch durch seinen knalligen 60er-Jahre Look, und mit Richard Johnson und Nigel Green zwei durchaus charismatische Hauptdarsteller aufweisen kann. Der Film war sogar damals einigermaßen erfolgreich und es entstand ebenfalls unter der Regie von Ralph Thomas ein Nachfolger namens "Some Girls Do", der aber aufgrund seines enttäuschenden Erfolges nie in Deutschland anlief.

Heisse Katzen - ScreenshotHeisse Katzen - Screenshot

Von den weiteren Werke von Ralph Thomas ist mir soweit leider kein Film bekannt. Elke Sommer kann dagegen durchaus auf eine gewisse Karriere im europäischen Film zurückblicken. Dabei war sie unter anderem auch in Genreproduktionen wie Mario Bavas Lisa and the Devil oder Baron Blood zu sehen oder bekannteren internationalen Erfolgen wie dem Pink Panther Sequel A Shot in the Dark (Ein Schuß im Dunkeln. Richard Johnson kann ebenfalls auf einige Auftritte im Bereich des Euro-Horrors zurückblicken, so z.B. in Sergio Martinos unterhaltsamen L' Isola degli uomini pesce (Insel der neuen Monster) oder Lucio Fulcis Zombi 2 (Woodoo - Schreckensinsel der Zombies). Sylva Koscina hingegen kennt man vielleicht eher aus den alten Sandalen-Fantasy-Abenteuern Le Fatiche di Ercole (Die unglaublichen Abenteuer des Herkules) oder Ercole e la regina di Lidia (Herkules und die Königin der Amazonen), war aber ebenfalls in Lisa and the Devil zu sehen. Nigel Green war nicht nur Little John in dem Robin Hood Film Sword of Sherwood Forest (Das Schwert des Robin Hood) der Hammer Studios und Hercules in Jason and the Argonauts (Jason und die Argonauten), sondern auch der Scotland Yard Inspector Sir Nayland Smith in dem allersten Fu Manchu Film aus den 60er Jahren, The Face of Fu Manchu (Ich, Dr. Fu Man Chu). Dies wird sogar für einen kleinen Insider-Joke in Heisse Katzen genutzt, als Richard Johnson den dicken Diener des Filmbösewichts als Fu Man Chu betitelt. In einer kleinen Nebenrolle als Brenda, eine Eroberung von Drummonds Neffen Steve, tritt Virginia North auf, die als Olympe in dem James Bond Abenteuer On Her Majesty's Secret Service (Im Geheimdienst Ihrer Majestät) auftauchte und vor allem als stumme Gehilfin Vulnavia in Abominable Dr. Phibes (Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes) eine markante Rolle einnahm.

Zitat

Was haben wir auf dem Herzen?
Was ganz altmodisches. Mord.

"Heisse Katzen" ist für mich die erste DVD aus dem Hause Koch Media, die noch nicht sehr lange im DVD-Bereich tätig sind. Und wenn diese DVD als Maßstab für alle weiteren DVDs gelten würde, könnte man wohl ungesehen bei allen Titeln zuschlagen die interessant sind. Zwar ist das Bonusmaterial nicht sehr umfangreich, aber die Qualität des Bildes ist einfach phänomenal! Kaum zu glauben, dass dieser Film schon fast 40 Jahre alt sein soll, denn es trüben nur minimalste Bildschäden und weder verwaschene Farben oder ein schwacher Kontrast den Gesamteindruck. Lediglich in einigen wenigen Szenen hätte es ein klein wenig mehr Detailschärfe sein können und bei offensichtlichen Bluescreen-Aufnahmen hat der Hintergrund gezwungenermaßen eine etwas gröbere Körnung, aber all das kann den sehr sehr guten Gesamteindruck nicht mindern. Seltsame ist nur eine Szene, und zwar als Elke Sommer Richard Johnson auf sein Zimmer begleitet. Zuerst hat sie noch alle Kleider an, dann erfolgt ein harter Schnitt und sie steht nur noch in Unterwäsche da und Johnson hat eine Flasche in der Hand, außerdem stehen beide auf ganz anderen Positionen. Ob dies jetzt ein schlechter Schnitt ist, der schon im Original so war, oder ob hier Koch Media ein defektes Master bekommen hat, kann ich leider nicht sagen. Allerdings ist dies auch die einzigste Stelle im ganzen Film, wo es den Anschein hat, als ob etwas fehlt. Der englische Originalton wie auch die deutsche Synchronisation liegen in Mono vor, allerdings verteilt auf beide Stereokanäle. Beide Tonspuren sind nahezu rauschfrei und ohne Störungen.

Heisse Katzen - ScreenshotHeisse Katzen - Screenshot

Wie schon gesagt, das Bonusmaterial ist nicht sehr umfangreich, aber das ist bei so einem Titel auch nicht unbedingt zu erwarten. Der original Trailer sollte erst nach dem Hauptfilm betrachtet werden, da er doch ein wenig zuviel von der Handlung preisgibt. Nachfolgend gibt es kurze Biographien von Regisseur Ralph Thomas und den Hauptdarstellern Richard Johnson und Elke Sommer, sowie eine kleine Fotogalerie. Zu dem Nachfolgefilm "Some Girls Do" gibt es ein paar kurze Infos sowie den Trailer. Hier spielte übrigens Daliah Lavi die weibliche Hauptrolle, die Jahre später als Schlagersängerin auch in Deutschland bekannt war. Die letzten beiden Extras sind weniger filmspezifisch: die DVD Credits und zwei Trailer zu weiteren Veröffentlichungen von Koch Media, "Ipcress - Streng Geheim" und die Kult-TV-Serie "Die Zwei". In dem dünnen Booklet befinden sich außerdem noch Liner Notes von Uwe Huber.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 11.02.2004

Leser-Kommentare

09.08.2004, 02:27:39 Kosmo ( Email schreiben )

Ich habe den Film in der vollständigen 'digitally remastered' Version im National Film Theatre am 8. August 2004 in London gesehen und die Schlafzimmerszene mit Elke Sommer Hatte keinen harten Schnitt, sondern sie zog das Kleid langsam aus...

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