Film Daten

Titel:
Undead
Originaltitel:
Undead
Land & Jahr:
Australien 2003
Laufzeit ca.: ?
100 Min.
Regie:
Michael Spierig
Peter Spierig
Darsteller:
Felicity Mason
Mungo McKay
Rob Jenkins
Lisa Cunningham
Emma Randall
Dirk Hunter
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - I-On New Media
Label:
I-On New Media
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.85:1 (anamorph) / 99:38
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Deutsch - DD 5.1
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • Deutscher Trailer
  • Englischer Trailer
  • Text-Interview
  • Trailer: 29 Palms
  • Trailer: Another Heaven
  • Trailer: Bichunmoo
  • Trailer: Bloody Beach
  • Trailer: Elysium
  • Trailer: H
  • Trailer: Love Bites
  • Trailer: Nightmare
  • Trailer: No Blood No Tears
  • Trailer: Resurrection of the Little Match Girl
  • Trailer: Sympathy for Mr. Vengeance

Undead

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Mehrere Kometen aus dem All schlagen in und um den verschlafenen Ort Berkeley ein. Jeder Mensch, der von einem dieser galaktischen Graniten getroffen wurde, steht schon kurze Zeit später als blutdurstiger Zombie wieder auf und fällt über seine Mitmenschen her. Die kommen auch wiederrum als fleischfressende Untote wieder zurück und schon ist bald die ganze Stadt von ihnen verseucht. Lediglich Rene (Felicity Mason), der Waffennarr Marion (Mungo McKay), die schwangere Sallyanne (Lisa Cunningham), ihr Freund Wayne (Rob Jenkins), der durchgeknallter Polizist Harrison (Dirk Hunter) und seine Kollegin Molly (Emma Randall) schaffen es sich in Marions Haus zu verbarrikadieren. Die Situation ist nicht nur durch die ständig präsente Lebensgefahr durch die Untoten gekennzeichnet, sondern auch durch die zwischenmenschlichen Spannungen, denn gerade Harrison meint immer noch die Oberhand über alles und jeden haben zu müssen. Da sich die Geburts von Sallyannes Kind ankündigt, müssen sie aus ihrem Versteck raus und irgendwie versuchen die Gegen zu verlassen, in der nun mittlerweile jeder Bewohner Berkeleys als Untoter durch die Landschaft streicht...

Undead - ScreenshotUndead - Screenshot

Im Jahre 2003 gehörte Undead zu den ganz großen Hits des damaligen Fantasy Filmfests. Und das verwundert nur wenig, denn der Film bietet fast alles, was man mit dem Verbindung "Splatterkomödie" und "Kultfilm" in Verbindung bringt: nette Zombies, eine gute Portion an Splattereffekten, durchgeknallte Charaktere und ein rabenschwarzer Humor. Dabei wird noch ein gehöriger Schuss Science Fiction und sogar ein paar Western-Elemente dazugeschmissen. Die Inspirationen der beiden Spierig-Brüder sind dabei immer sehr offensichtlich zu erkennen, aber die anvisierte Zielgruppe sind ohnehin die Horrorfans, die die ganzen Klassiker auch kennen. So ähneln die Zombies sehr denen aus Evil Dead, die Zombie-Trilogie von George A. Romero (Night of the Living Dead, Dawn of the Dead und Day of the Dead) wird des öfteren zitiert und auch Filme wie Return of the Living Dead, Peter Jacksons Frühwerke Bad Taste und Braindead sowie einige andere Granaten erkennt man wieder.

Im Mittelpunkt der abstrusen Geschichte steht der Waffennarr Marion, der scheinbar überall eine Knarre in seiner Kleidung versteckt hält und die immer sportlich-elegant zu ziehen versteht. Dabei macht er schon die eine oder andere akrobatische Übung. Ihm zur Seite steht Rene, die eigentlich neben Marion die einzige ist, die einen halbwegs klaren Kopf behält, während der Rest der Truppe nur totale Panik verbreitet. Harrison ist das typische Cop-Arschloch mit einem üblen Schnäuzer und einem cholerischen Verhalten, dass sich vor allem verbal dadurch äußert, dass jedes zweite Wort ein "fuck" beinhaltet. Seine Kollegin Molly dagegen ist eher ein schüchternes Duckmäuschen und für diese Art von Job völlig ungeeignet. Sallyane und Wayne sind einfach ein junges Pärchen, dass auch noch bald ein Kind erwartet.

Undead - ScreenshotUndead - Screenshot

Zwei Dinge zeichnen diesen Film aus: sein Tempo und sein Humor. Man bekommt kaum Zeit mal ordentlich Luft zu holen und der Film ist wahrlich gespickt mit unzähligen, sich schon dem Slapstick nähernden Situationen. So legt Marion schon mal einen Salto hin, nur um sich mit seinen Sporen am Stiefel an der Wand zu halten und dann kopfüber einige Zombies abzuballern! Wie es sich für einen zünftigen Zombiefilm gehört, kommt auch der Splatterfaktor nicht zu kurz. Allerdings verzichteten die Spierigs darauf, zu sehr ins blutige Detail zu gehen, sondern deuten unter Umständen auch einfach nur etwas an, schneiden die Szenen sehr schnell oder der Gore ist so überzogen comichaft dargestellt, dass man es einfach nicht mehr ernst nehmen kann. Sie beschreiten auf eine wunderbare Art die Linie zwischen Ekelfaktor und reinem Fun. Vielleicht ist das auch ein Grund weswegen der Film in seiner ungekürzten Form überraschend eine 16er-Freigabe in Deutschland erhielt. Die FSK scheint auch etwas Humor zu besitzen. Außerdem: wer einen Film ernst nimmt, in dem eine Attacke eines Zombie-Fisches vorkommt, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen...

Vielleicht mag dem einen oder anderen Zuschauer der Science Fiction Plot ab der Hälfte des Films etwas sauer aufstoßen. Man muss sich zunächst daran gewöhnen, dass plötzlich irgendwelche Aliens hier mitmischen, aber so umgeht der Film einfach die inhaltliche Leere, die sich zwangsläufig eingestellt hätte, wenn der Film wie gehabt weitergeführt worden wäre. Denn außer der Flucht aus der Stadt und den damit verbundenen Schwierigkeiten, was hätte man da noch originelles bringen können? Also setzte man dem ganzen noch einen drauf und verpasste dem Werk eine im wahrsten Sinne des Wortes "abgespacte" zweite Hälfte. Undead verbreitet einfach diese gewisse Frische und Spontanität eines Debüt-Werkes. Und dabei stand den Regisseuren, die im übrigen auch für alle anderen wichtigen Facetten des Films wie Drehbuch, Schnitt und CGI-Effekte gesorgt haben, nicht gerade ein sehr großes Budget zur Verfügung. Entstanden ist der Film aus den Ideen, die sie bereits für eine Kurzfilm-Trilogie verwendet hatten und wurde über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren fertiggestellt. Die eigentlichen Dreharbeiten betrugen lediglich 41 Tage, aber wegen den straffen Budgetbegrenzungen musste alles sorgfältigst geplant und vorbereitet werden. Außerdem wurde viel Zeit in die Entwicklung der Special Effects und der CGI-Effekte investiert.

Undead - ScreenshotUndead - Screenshot

I-On Media hat diesen kultverdächtigen Streifen in Deutschland auf DVD veröffentlicht und dabei haben sie sich keine leichte Aufgabe ausgesucht. Die Handlung des Films spielt größtenteils nachts oder in dunklen Räumen und zu 95% sind diverse Farbfilter im Einsatz, die dem Film seinen besonderen Look verpassen. Die macht sich leider in Kompressionsartefakten und Rauschmustern bemerkbar. Auf der Habenseite stehen dagegen eine ordentliche Schärfe und ein guter Kontrast, Bilddefekte sind gar nicht zu sehen. Aufgrund des schwierigen Ausgangsmaterials haben I-On Media sicherlich eine gute Leistung hingelegte, eine 1A Bildqualität ohne Makel kann man aber trotzdem nicht erwarten. Für die DVD wurde extra eine neue Synchronisation angefertigt, denn eine offizielle Kinoauswertung hat dieser Streifen in Deutschland nicht bekommen. Den deutschen Ton gibt es auch gleich in Dolby Digital Stereo sowie in einer 5.1 Abmischung, der Originalton ist ebenfalls in DD 5.1 vorhanden. Die Synchronisation ist ganz annehmbar ausgefallen, erreicht aber bei weitem nicht den Originalton, der vor allem durch die Stimmlage von Marion und die hektischen Fluchattacken des Sheriffs lebt. Das Bonusmaterial hingegen ist etwas sparsam ausgefallen. Neben dem Trailer, mit deutschem wie auch englischen Ton, gibt es lediglich noch ein Textinterview mit den Spierig-Brüdern. Ansonsten gibt es noch 11 Trailer zu weiteren I-On DVDs.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 25.05.2004
Letzte Textänderung: 03.01.2005

Leser-Kommentare

01.10.2005, 15:36:51 Sunny ( Email schreiben Homepage )

Uuuaahh *gähn* Die ersten zwanzig Minuten fand ich für einen Independent-Film wirklich gelungen und sympathisch, aber dann wirds langweilig, albern und einfach dumm! Obwohl ich dem Genre sehr zugeneigt bin, konnte ich "Undead" absolut nichts abgewinnen und habe sogar gut 20 Minuten vor Ende abgeschaltet. Sorry...

28.11.2004, 20:05:10 MadMichael

Toller Film der einfach nur Spass macht! Lustig, schön gorig, unterhaltsam! Die Effekte sind astrein gemacht.
Für Splatter- und Horrorfreunde der alten Schule hochinteressant! Nicht von der FSK 16 abschrecken lassen:-) Der Film ist natürlich nicht mit Braindead zu vergleichen, aber einfach nur gut im Gegensatz zum gewohnten Trott!
Seht ihn euch einfach an!

19.08.2004, 13:26:31 herbert west

der film hat mich ziemlich enttäuscht. als ich ihn mir in der videothek ausgeborgt habe hatte ich einen fun-splatterfilm wie braindead erwartet, was ich auch bekommen , doch erreicht er totz des wohl relativ hohen budgets weder in sachen humor noch in sachen splatter annähernd das niveau des großen vorbilds. und alles war für mich auf eine seltame art unangenehm anzusehen, es machte einfach keinen spaß
eigentlich schade ich hatte mich schon drauf gefreut.

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