Film Daten

Titel:
Fantomas gegen Interpol
Originaltitel:
Fantômas se déchaîne
Land & Jahr:
Frankreich / Italien 1965
Laufzeit ca.: ?
94 Min.
Regie:
André Hunebelle
Darsteller:
Jean Marais
Louis de Funès
Mylène Demongeot
Jacques Dynam
Robert Dalban
Albert Dagnant
Christian Toma
Michel Dupleix
Olivier De Funès
Florence Blot
Robert Le Béal
Pietro Tordi
Henri Attal
Dominique Zardi
Jacques Marin
Alternativtitel:
• Fantômas contre Interpol
• Fantômas revient
• Fantomas Strikes Back
• Fantomas minaccia il mondo
• Vengeance of Fantomas, The
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Universum Film
Label:
Universum Film
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 93:59
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Französisch - DD 2.0
Untertitel:
Deutsch, Französisch
Extras:
  • Trailer
  • Fotogalerie
  • Plakatgalerie
  • Trailer: La Boum - Die Fete
  • Trailer: La Boum 2 - Die Fete geht weiter
  • Trailer: Brust oder Keule
  • Trailer: Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe
  • Trailer: Der Querkopf
  • Trailer: Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh

Fantomas gegen Interpol

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Ein Jahr nachdem Kommissaor Juve (Louis de Funès) und der Reporter Fandor (Jean Marais) den Superverbrecher Fantomas (Jean Marais) gejagt, aber nicht erwischt haben, taucht der maskierte Mann wieder auf. Er entführt einen bekannten Wissenschaftler direkt aus dessem Labor. Ein weiterer Wissenschaftler, Professeur Lefèvre (Jean Marais), wird für das nächste Opfer gehalten, da er mit dem entführten Professor gemeinsame Forschungen betrieb. Lefèvre soll eigentlich an einer Konferenz mit anderen bedeutenden Wissenschaftlern in Rom teilnehmen, seinen Platz nimmt aber Fandor ein, der sich als Lefèvre maskiert. Von diesem Plan erzählt er aber Juve nichts, so dass Juve und seine Männer zunächst ihn beschatten, während der richtige Professor Lefèvre zuhause bleibt. Fandors Plan scheint auch zunächst aufzugehen, aber nach einigen chaotischen Kapriolen und Verwirrungen entführt Fantomas schließlich Juve, Fandor, Hélène (Mylène Demongeot), ihren kleinen Bruder Michou (Olivier De Funès) und den richtigen Lefèvre in seine Basis...

Fantomas gegen Interpol - ScreenshotFantomas gegen Interpol - Screenshot

Nachdem der erste Fantomas Film die Charaktere langsam vorstellte und den Zuschauer in die Welt des Fantomas einführte, wird man bei diesem Sequel gleich direkt ins Geschehen geworfen. Fantomas und seine Männer schleichen sich in ein wissenschaftliches Labor ein und entführen den Professor. Dabei werden auch gleich einige Zeugen mit um die Ecke gebracht. Schlag auf Schlag geht es dann weiter mit Fandors Plan, der Zugfahrt nach Rom, der Konferenz selber, bei der dann Juve, Fandor und Fantomas direkt aneinander geraten, ein Kostümball bei dem sie natürlich nicht Fantomas zu packen bekommen, sondern Fantomas sie, und dem Erwachen in Fantomas Basis inklusive anschließender Flucht. Souverän wird von einem Spielort zum nächsten gewechselt, so dass für Abwechslung stets gesorgt ist und zu keiner Sekunde Langeweile aufkommt. Jean Marais spielt hier gleich drei Rollen, die von Fandor und Fantomas wie auch schon im ersten Film, und zusätzlich noch die des Professors Lefévre.

In diesem Film macht sich der Einfluss des Erfolges der "James Bond" Film auch stärker bemerkbar als noch im ersten Fantomas Film. Kommissar Juve setzt hier auf den Einsatz von "Gadgets", technischen Spielereien, die ihm stellenweise tatsächlich behilflich sind - sofern sie richtig funktionieren. Zum Beispiel trägt er einen Mantel mit einer "dritten Hand", einer mechanischen Vorrichtung, die einen künstlichen Arm analog zu seinem linken Arm bewegt, während er den rechten Arm unter dem Mantel verstecken kann. Funktioniert prinzipiell ganz gut, wenn man von einem gewissen Eigenleben einmal absieht. Daneben gibt es noch eine schießende Zigarre und ein Maschinengewehr im Holzbein. Der Reporter Fandor ist wieder einmal der schlagkräftigere Held des Filmes und bildet somit einen guten Gegenpol zum chaotischen Juve, der ohne Fandor manchmal gar nichts hinbekommen würde. Fantomas kann wieder mit einer gewaltigen Basis protzen und greift ab und zu auch auf die Hilfe von eigenen technischen Entwicklungen zurück, so z.B. ein Auto, das flucks in ein kleines FLugzeug umgewandelt werden kann.

Fantomas gegen Interpol - ScreenshotFantomas gegen Interpol - Screenshot

Im Gegensatz zum ersten Film ist dieser Teil aber eine Spur düsterer ausgefallen. Während man im Original keinen einzigen Todesfall sieht, so werden hier zu Beginn gleich zwei Labormitarbeiter gandenlos niedergeschossen. Auch bringt Fandor später in Notwehr einige Gehilfen von Fantomas um. Dies wird aber kontrapunktiert von einigen herrlich überzogenen Darstellungen von Louis de Funés. So muss er der Bahnhofspolizei in Rom erklären, warum er sich verkleidet hat, in dieser Sequenz hört man übrigens keinen Dialog, sondern man sieht nur seine Gestiken. Später versucht er einer Reihe von Psychiatern klarzumachen, warum es drei Lefévres gab und er drei Arme besaß. Eine zünftige Verfolgungsjagd von Fandor und Juve hinter Fantomas gibt es natürlich auch wieder.

Ganz frei von einigen Logiklöchern ist dieser Film aber auch nicht. Das Hélène und ihr Bruder Michou im Wirbel des Chaos während der Konferenz entführt werden, scheint niemanden aufzufallen. Eine Besichtigung römischer Sehenswürdigkeiten des falschen Lefévre, bei der ihn Juve und sein Kollege Bertrand als Priester verkleidet folgen, erscheint etwas überflüssig und irrelevant für die Handlung. Hélènes Bruder Michou wird zwar erst mit einer eigenen Szene in den Film eingeführt, spielt später aber keine große Rolle mehr, außer das Fantomas ihn entführt um Hélène zu erpressen. An der Tricktechnik erkennt man deutlich das Alter des Filmes, auch wenn ihm dies einen etwas trashigem Charme verleiht. Der Vorspann wurde ganz im Stile der Pink Pather (Der rosarote Panther) Filme als Cartoon gestaltet, in dem die Ereignisse des ersten Films stark komprimiert wiedergegeben werden. In der Rolle des Michou gibt hier Olivier De Funès, Louis De Funès Sohn, sein Spielfilmdebüt. Er stand nur für eine Handvoll Filme neben seinem Vater vor der Kamera, zog es aber vor nicht weiter im Filmgeschäft tätig zu sein.

Fantomas gegen Interpol - ScreenshotFantomas gegen Interpol - Screenshot

Qualitativ liegt die Universum DVD auf einer Linie mit der Veröffentlichung des ersten Films. Das Bild kann für das Alter des Films insgesamt wieder einmal überzeugen, auch wenn es natürlich nicht ganz perfekt geworden ist. Der Schärfe, zwar insgesamt recht gut, mangelt es an guter Leistung im Detail und auch das Bildrauschen ist unterschiedlich stark vorhanden. Kleinere Defekte und Verschmutzungen sind zwar erkennbar, sind aber im Gegensatz zum ersten Film etwas zurückgegangen. Beim deutschen Ton sind zwar die Dialoge klar verständlich, allerdings klingen sie auch etwas blechern. Der französische Ton erklingt da sehr viel natürlicher, ist aber im direkten Vergleich dafür etwas dumpfer. Untertitel gibt es wieder in Deutsch und Französisch. Die Extras sind wieder recht mager ausgefallen, neben dem Trailer gibt es nur noch zwei Bildergalerien. Erhältlich ist der Film, wie alle anderen Teile auch, als Einzel-DVD, in einer Box mit den anderen DVDs oder in einem limitierten Digipack.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 09.07.2004

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