Film Daten

Titel:
Das Ende - Assault on Precinct 13
Originaltitel:
Assault on Precinct 13
Land & Jahr:
USA / Frankreich 2005
Laufzeit ca.: ?
108 Min.
Regie:
Jean-François Richet
Darsteller:
Ethan Hawke
Laurence Fishburne
Drea de Matteo
Gabriel Byrne
Brian Dennehy
Maria Bello
John Leguizamo
Ja Rule
Alternativtitel:
• Assaut sur le central 13
• L'Assaut du Poste 13
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Constantin Film AG
Label:
Constantin Film AG
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.40:1 (anamorph) / 104:02
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 5.1
Deutsch - DTS
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • Featurette: "Der Waffenausstatter"
  • Featurette: "Der Produktions-Designer"
  • Featurette: "Der Stunt-Koordinator"
  • Featurette: "Das Team"
  • Deleted Scenes
  • Hinter den Kulissen
  • Trailer
  • Die Besetzung
  • Trailer: The Jacket / Siegfried / Blast / Der Fluch - The Grudge / Die Bluthochzeit / Chucky's Baby / The Eye 2 / Schatten der Zeit / Fantastic Four

DVD Daten

DVD Cover - Alliance Atlantis
Label:
Alliance Atlantis
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
2.40:1 (anamorph) / 108:20
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 5.1
Englisch - DTS
Französisch - DD 5.1
Untertitel:
Englisch, Spanisch
Extras:
  • Audiokommentar von Jean-François Richet, James DeMonaco und Jeffrey Silver
  • Featurette: "Armed and Dangerous"
  • Featurette: "Behind Precinct Walls"
  • Featurette: "Plan of Attack"
  • Featurette: "The Assault Team"
  • Featurette: "Caught in the Crosshairs"
  • Deleted Scenes mit opt. Audiokommentar
  • Trailer: The Wedding Crasher / The New World / Unleashed

Das Ende - Assault on Precinct 13

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Gegen Ende des Jahres wird das außerhalb der Stadt gelegene 13. Revier geschlossen und nur noch drei Beamte, Sgt. Jake Roenick (Ethan Hawke), Jaspar O'Shea (Brian Dennehy) und die Sekretärin Iris Ferry (Drea de Matteo) halte während des Jahreswechsel die Stellung. Wegen des starken Schneeunwetters muss ein Gefangenentransport einen Zwischenstop bei dem Revier einlegen. Einer der Häftlinge ist der Polizistenmörder Marion Bishop (Laurence Fishburn). Plötzlich brechen maskierte Männer in das Gebäude ein und schießen auf die Beamten. Alle in dem Revier sehen sich plötzlich einer Belagerung gegenüber. Zuerst sieht es so aus, als ob Bishop befreit werden soll, aber dann wird ihnen klar, dass überhaupt niemand das Gebäude lebend verlassen soll ...

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

1974 drehte John Carpenter seinen zweiten Film Assault - Anschag bei Nacht (Assault - Anschag bei Nacht / Das Ende). Dieser mit einfachen Mitteln gedrehte, aber ungemein gut funktionierende Film erzählt von einer Nacht, in der ein stillgelegtes Polizeirevier von einer unbekannten multinationalen Masse von Verbrechern belagert wird und sich wenige Polizisten und Häftlinge zur Verteidigung notgedrungen zusammenraufen müssen. Der aktuelle Remake-Wahn aus Hollywood machte auch vor diesem eigentlich kaum verbesserungswürdigen Film nicht halt und präsentiert unter der Regie von Jean-Francois Richet mit Das Ende - Assault on Precinct 13 eine modernisierte und mit noch mehr Action ausgestattete Version, die in amerikanischer und französischer Co-Produktion entstand.

Dabei handelt es sich aber nicht nur um eine simple Nacherzählung der gleichen Geschichte, sondern die Handlung wurde um einige Elemente erweitert. Waren es im Original einfach nur anonym gehaltene Verbrecher unterschiedlicher Nationalitäten, so erhalten hier die Belagerer Gesichter, Namen, eine Geschichte und einen Grund für die Attacken gegen das Revier. Die Zahl der Verteidiger wurde ebenfalls leicht angehoben und auch eine Zivilistin ist darunter. Auch ist das Ende sehr viel ausführlicher geraten und wurde gegenüber dem Original um einiges erweitert. Das Remake hat eigentlich außer der grundsätzlichen Idee des belagerten Reviers und einiger kleinerer Elemente nicht mehr viel mit dem alten Film gemeinsam, eigentlich kann man kaum noch von einem Remake sprechen, da doch sehr vieles anders ist. Somit funktioniert der Film auch auf seine eigene Art und bleibt dabei sogar relativ spannend.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Die Schlüsselcharaktere Roenick und Bishop wurden zunächst mit etwas mehr Hintergrund versehen und bekommen ihre eigene Vorgeschichte. Lt. Ethan Bishop war im Original ein aufrechter Polizist, über dessen früheres Leben nicht viel bekannt gemacht wurde. Seine neuere Variante Jake Roenick hingegen ist ein Mann, der an einer schweren Bürde zu tragen hat. In einer schiefgegangenen Aktion als Undercover-Cop verlor er zwei Kollegen und macht sich seitdem Vorwürfe. Er betäubt sich mit Tabletten und Alkohol und wird einmal die Woche von der Psychiaterin Alex Sabian (Maria Bello) aufgesucht, die sich unfreiwillig inmitten des Geschehens wiederfindet. Von dem Mörder Napoleon Wilson erfährt man im Original auch nur etwas durch die Dialoge, hier bekommt seine neue Verkörperung Bishop (der Name ist eine Hommage an das Original) eine richtige Einführung spendiert, in der man sieht, dass man es hier mit einem eiskalten Killer zu tun hat. Die restlichen Charaktere werden weiterhin eher oberflächlich vorgestellt, was aber angesicht der Anzahl nicht weiter verwundert.

Die Angriffe auf das Revier erfolgen hier weitaus koordinierter als noch im Original. Waren die Angeifer dort durch die Überzahl noch im Vorteil, so gingen sie doch eher unkontrolliert vor und rannten manchmal direkt in die Schußlinie rein. Im Remake hingegen wird mit neusten Waffen gekämpft. Laserzieleinrichtungen, Hand- und Blendgranaten und andere Hightech-Waffen sorgen schon fast für Kollateralschäden. Und sie verstehen es neben dem Strom und Telefon auch Handynetze und den Funk nutzlos zu machen. Es handelt sich dabei also nicht um eine Bande von Kleinkriminellen, sondern Profis. In den Kampfszenen gibt es sogar einige kurze Splattermomente, die doch ein wenig überraschend sind.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Was aber geblieben ist, ist die notgedrungene Zusammenarbeit zwischen den Polizeibeamten und den Gefangenen in dem Gebäude. Wollen sie überleben, müssen alle zusammen das Revier verteidigen. Dies führt aber natürlich zu Konflikten. Jaspar, ein Polizist der alten Schule, ist strikt dagegen, die Gefangenen mit Waffen auszustatten und einige Male scheint die Situation innerhalb des Gebäude zu eskalieren. Hier geht das Remake deutlich einige Schritte weiter, denn neben der Konfrontation von Häftlingen und Polizisten kommt noch eine Komponente des Misstrauens hinzu, was für mehr Spannungen untereinander sorgt. In einer Hinsicht bricht aber Das Ende - Aussault on Precinct 13 ganz entschieden mit Carpenters Vorlage. Bei John Carpenter war der Held jemand mit dunkler Hautfarbe und der Schwerverbrecher ein Weißer, was zu seiner Zeit schon fast progressiv anmutete. Richet bietet hingegen die typische Hollywood-Norm: die Polizisten sind alle weiß, die Häftlinge alle Latinos oder Schwarze. Auch wenn alles darauf hinausläuft, dass Bishop zum geläuterten Helden wird und man ihm seine Taten verzeihen mag, so wird dies doch nicht weiter fortgeführt und Bishop bleibt weiterhin der Bösewicht. Gehen Lt. Bishop und Häftling Wilson bei Carpenter am Ende im gegenseitigen Respekt nebeneinander aus dem Gebäude, so bleibt hier Schwarz böse und Weiß gut. Dies sieht zwar auf der Seite der Belagerer anders aus, aber da ist die Konstellation eine andere.

Trotz meiner anfänglichen Skepsis gegenüber diesem Remake muss ich doch zugeben, dass ich mich relativ gut unterhalten fühlte. Perfekt ist der Film sicherlich nicht, vor allem das etwas zu verkrampft wirkende Ende hätte man anders gestalten können, einige Anschlußfehler wie logische Lücken fallen durchaus auf und manche Personen wirken etwas over-the-top. Nichtsdestotrotz kann man Das Ende - Aussault on Precinct 13 als grundsoliden Actionfilm ansehen, der um einiges besser funktioniert als manch andere Durchschnittsware, die in letzter Zeit von Hollywood auf die Filmfans losgelassen wurde. Dies hängt sowohl mit den spektakulär inszenierten Actionszenen, der hervorragenden Kameraarbeit als auch mit dem angenehmen Fehlen abschwächenden Humors zusammen und den durchaus annehmbaren schauspielerischen Leistungen der Hauptcharaktere. Die restlichen Charaktere bleiben allerdings eher blass und die Frauen sind scheinbar auch nur fürs männliche Auge gecastet worden. John Carpenters Film war zwar irgendwo eine Spur intelligenter und gleichzeitig auch schnörkelloser. Trotzdem funktioniert dies Remake für sich allein betrachtet doch noch sehr gut - sofern man bereit ist seinen Kopf auf Durchzug zu stellen.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Obwohl die Handlung in Detroit spielt, entstand der Film zum größten Teil in Toronto. Dabei konnten sie sich sogar die Unterstützung der lokalen SWAT-Einheit sichern, die das Filmteam in technischen Dinge beraten hatte und einzelne Soldaten machten sogar als Komparsen im Film mit. Nur die wenigsten Szenen wurden allerdings in einem richtigen Polizeirevier gedreht. Der größte Teil entstand auf einem großen, zweistöckigen Set im Studio. Außerdem kam sehr viel Kunstschnee zum Einsatz, da mit den Dreharbeiten erst gegen Ende des Winters begonnen wurde und nur der letzte Schneesturm der Jahreszeit ausgenutzt werden konnte. Für den kalt-blauen Look des Films sorgte anschließend die liebe Computertechnik, denn nachträglich wurden viele Farbkorrekturen vorgenommen.

Für Jean-François Richet war dies sein erster amerikanischer Film überhaupt. Zuvor drehte er in Frankreich État des lieux, Ma 6-T va crack-er (Brennender Asphalt) und De l'amour (All About Love), zu denen er auch die Drehbücher verfasste und sie selber schnitt. Drehbuchautor James DeMonaco schrieb vorher die Skripte zu Filmen wie The Negotiator (Verhandlungssache). Ethan Hawke trat als Jugendlicher in Dead Poets Society (Club der toten Dichter) auf und später in Reality Bites (Voll das Leben), Gattaca oder auch Training Day. Laurence Fishburn ist natürlich als Morpheus aus den The Matrix Filmen bekannt, war aber auch schon in Coppolas Apocalypse Now, Abel Ferraras King of New York oder Mystic River zu sehen gewesen.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Maria Bello spielte zuvor in Coyote Ugly, The Cooler oder zuletzt in David Cronenbergs A History of Violence mit. Drea de Matteo hingegen gehörte für fünf Jahre zum festen Kern der Serie The Sopranos, nahm aber zwischendurch auch an Filmen wie Swordfish (Passwort: Swordfish) oder Deuces Wild (Deuces Wild - Wild in den Straßen) teil. Brian Dennehy begann seine Filmkarriere in den 1970er Jahren. Er war z.B. der Sheriff, der Sylvester Stallone in First Blood (Rambo) verhaften und quälen ließ. Gabriel Byrne, der hier in einer Nebenrolle auftaucht, spielte in Miller's Crossing die Hauptrolle, machte in The Usual Suspects (Die üblichen Verdächtigen) mit, verkörperte einen Pfarrer in Stigmata und war der Vater von Spider.

DVD-Veröffentlichungen

Zuerst kam der Film in den USA auf DVD heraus, die den Film in technisch fast makelloser Form präsentiert. Das Bild wirkt sehr sauber und stabil und ist auch mit der nötigen Schärfe versehen. Auch an Kontrast und Farben kann man kaum was bemängeln und zudem weist das Bild einen guten Schwarzwert auf. Für richtige Laune im Heimkino sorgt aber der Ton, der teilweise richtig aggressiv agiert. Die Räumlichkeit wird stets gut genutzt, Dynamik ist im hohen Maße vorhanden und die bidirektionalen Effekte fallen vor allem bei den Schießereien positiv auf. Auch der Subwoofer kommt nicht zu kurz und darf einige Male richtig Feuer geben. An Tonformaten gibt es hier neben dem englischen Ton in Dolby Digital 5.1 und DTS auch eine französische 5.1 Spur. Untertitel sind in Französisch, Spanisch und auch Englisch für Hörgeschädigte vorhanden.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Die Extras sehen auf den ersten Blick zahlreich aus, enthalten aber bei genauerer Ansicht leider nur wenig Substanz. Positiv sticht noch der Audiokommentar von Regisseur Jean-François Richet, Drehbuchautor James DeMonaco und Produzent Jeffrey Silver hervor. Auch wenn Richet trotz seines starken französischen Akzents nur schwer zu verstehen ist, so werden doch einige Informationen vermittelt. Nebenbei geben die drei Herren auch preis, wo überall Hommagen an andere Filme eingebaut wurden und Richet geht öfter darauf ein, wie unterschiedlich es doch ist einen Film in Frankreich oder in Amerika zu drehen.

Die weiteren Extras bestehen aus einer Reihe von kleineren Featurettes, die aber leider nur die Oberfläche ankratzen und selten ins Details gehen. In "Armed and Dangerous" (4:55 Min) werden kurz die verschiedenen Waffen vorgestellt, die in dem Film zum Einsatz kommen. Der Produktionsdesigner des Films persönlich führt in "Behind Precinct Walls" (7:29 Min) durch die Kulissen, die eigens für den Film im Studio gebaut wurden. "Plan of Atack" (4:27 Min) ist ein kurzer Beitrag über die Arbeit der Stuntmänner und "The Assault Team" (5:17 Min) ist ein eher allgemein gehaltener Beitrag über die gesamte Produktion. Mit "Caught in the Crosshairs" (12:34) gibt es dann noch einen dieser unsäglichen Promotion-Beiträge, die immer zwischen Aufnahmen von den Dreharbeiten, Interviewschnipseln und langen Filmausschnitten hin- und herspringen und nur zur Werbung dienen. Dies sollte man sich auf keinen Fall vor dem eigentlich Film anschauen, denn es wird teilweise soviel verraten, dass man sich den Film danach eigentlich fast sparen kann! Zum Abschluß gibt es noch ein paar Deleted Scenes, zu denen sich Jean-François Richet per Audiokommentar noch dazu äußert, warum sie entfernt wurden.

Das Ende - Assault on Precinct 13 - ScreenshotDas Ende - Assault on Precinct 13 - Screenshot

Die deutsche DVD von Das Ende - Assault on Precinct 13 kommt von Constantin Film. Hierbei handelt es sich um eine fast identische Portierung der amerikanischen DVD. An dem Bild gibt es auch hier nicht viel auszusetzen. Das Urteil über die US-DVD kann hier eigentlich fast übernommen werden. Nur tontechnisch gibt es einige Änderungen. Von der englischen Tonspur gibt es hier nur die Dolby Digital 5.1 Variante, während nun die deutsche Synchronisation in Dolby Digital 5.1 und DTS vorliegt. Aber auch in der deutschen Version wird für viel Druck und Räumlichkeit gesorgt, so dass der Film auch in seiner deutschen Fassung soundmäßig Spaß bereiten kann. Lediglich die Synchronisation an sich ist etwas fragwürdig, da manche Sätze falsch übersetzt wurden. An Untertiteln gibt es hier nur welche in Deutsch.

Die Extras wurden fast alle übernommen, aber ausgerechnet der Audiokommentar wurde weggelassen. Mit "Der Waffenausstatter", "Der Produktions-Designer", "Der Stunt-Koordinator" und "Das Team" gibt es die kurzen Featurettes über die Produktion des Films. Die Deleted Scenes sind auch vorhanden, allerdings fehlt hier auch der Audiokommentar. Hinter "Hinter den Kulissen" verbirgt sich die oberfläche Werbesendung. Gegenüber der US-DVD neu hinzugekommen sind nicht mal komplette Filmographien der Hauptdarsteller und einige Trailer zu weiteren Titeln aus dem Constantin Programm und zu Das Ende - Assault on Precinct 13 selber.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 18.01.2006
Letzte Textänderung: 04.08.2006

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