Film Daten

Titel:
Deep Red
Originaltitel:
Profondo Rosso
Land & Jahr:
Italien 1975
Laufzeit ca.: ?
120 Min.
Regie:
Dario Argento
Darsteller:
David Hemmings
Daria Nicolodi
Gabriele Lavia
Macha Meril
Eros Pagni
Giuliana Calandra
Piero Mazzinghi
Glauco Mauri
Clara Calamai
Aldo Bonamano
Liana Del Balzo
Vittorio Fanfoni
Dante Fioretti
Geraldine Hooper
Jacopo Mariani
Alternativtitel:
• Rosso - Die Farbe des Todes
• Dripping Deep Red
• The Sabre Tooth Tiger
• Hatchet Murders
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anchor Bay Entertainment
Label:
Anchor Bay Entertainment
Regionalcode / Norm:
0 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / k.A.
Sprachen/Ton:
Englisch - Dolby Surround
Englisch - DD 5.1
Italienisch - DD 5.1
Untertitel:
Englisch
Extras:
  • 25th Anniversary Featurette
  • Cast & Crew Information
  • US- und italienischer Trailer

Deep Red

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Während eines Kongresses für Parapsychologie spürt eine telepathisch begabte Tagungsteilnehmerin die Anwesenheit eines Mörders. Zu Hause in ihrer Wohnung lauert er ihr auf und ermordet sie. Marc Daly wird zufällig Zeuge des Mordes, kann aber den Mörder nicht eindeutig identifizieren. Er begibt sich auf eigene Faust an die Aufklärung des Mordes. Unterstützt wird er von der Journalistin Gianna und Professor Giordani. Aber alle seine Spuren führen zu weiteren Morden. Der Täter scheint haargenau zu wissen, was er als nächstes Vorhat. Marc wird auch einmal in seiner eigenen Wohnung bedroht, kann sich aber noch rechtzeitig retten. Kurz bevor er von dem Kriminellen angegriffen wird hört er eine seltsame Melodie eines Kinderlieds. Dieses Kinderlied spielt er dem Professor und dessen Kollegen vor. Der Kollege des Professors erzählt ihm daraufhin von einem Haus über das er mal was gelesen hat. In diesem Haus hätten Nachbarn, obwohl es verlassen ist, des öfteren auch ein Kinderlied gehört. Noch bevor Marc die Autorin des Artikels über das Haus fragen kann, wird diese auch ermordet. Er schafft es aber trotzdem das Haus zu finden. Kurz bevor er glaubt die Lösung zu haben wird er niedergeschlagen und das Haus in Brand gesteckt. Gianna kommt aber noch rechtzeitig und rettet ihn. Nach einigen weiteren Anhaltspunkten hat Marc endlich die Lösung und ist gleichermaßen erstaunt und schockiert.

Ein stark stilisierter Giallo von Dario Argento, mit ausgefallenen Kamerafahrten und -einstellungen und einer starken Bildsprache. Die Effekte sind sehr gut und die Morde stellen jeder für sich kleine Gemeinheiten dar. So wird z.B. die Autorin mit dem Kopf im heißen Wasser gebadet oder der Professor bekommt seine Vorderzähne an einer Tischkante ausgeschlagen. Zudem ist die Story sehr gut ausgearbeitet. Man spekuliert die ganze Zeit wer der Mörder sein könnte, bis man schließlich am Schluß feststellt, das alle Möglichkeiten in die falsche Richtung führten. Aber ich möchte nicht zuviel verraten. In der alten deutschen Version wurde einiges rausgekürzt. Aus England gibt es eine ungekürzte italienische Fassung mit englischen Untertiteln von Redemption, die aber eher nicht so doll ist. Das Video ist im Vollbild-Format während der Film im Original in Widescreen gedreht wurde. Dadurch sind einige Details und viele Personen die sich an den Bildrändern befinden, nicht zu sehen. Das Label Screen Power eine deutsche uncut-Fassung auf den Markt gebracht.

Wer aber die ultimative Version haben will, für den kommt kein Weg an der US-DVD von Anchor Bay vorbei. Wer, wie ich, den Film nur in Vollbild kennt, dem wird beim Anblick des qualitativ überwältigenden Widescreenbildes die Kinnlade nach unten fallen. Plötzlich sieht man den Film mit ganz anderen Augen und nimmt noch viel mehr Details war. Endlich hat es Anchor Bay auch geschafft, im Gegensatz zu Autopsy und Torso, dem Film komplette englische Untertitel zu bescheren, so daß man sich den Film jetzt vollständig in der Originalfassung mit Untertitel anschauen kann. Alternativ kann man auch die englische Tonspur wählen, wo aber ohnehin die nicht-synchronisierten Stellen in italienisch mit Untertiteln gezeigt werden, weil es auch für diesen Film nie eine komplette englische Synchronisation gab. Abgerundet wird das noch durch den US- und den italienischen Trailer, die aber fast inhaltsgleich sind, eine Featurette zum 25-jährigen Jubiläum des Films, mit den Original-Mitgliedern von Goblin, der Gruppe, die den Soundtrack komponiert hat, und den üblichen Informationen über Regisseur und Schauspieler. Alles in allem eine mehr als lohnenswerte Investition!

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 25.05.2000

Leser-Kommentare

24.10.2005, 14:57:41 tetsu ( Email schreiben )

Neben "Tenebre" der mit Abstand beste Giallo. Atmosphärisch sehr dicht wird eine hinreichend skurrile Story um einen mysteriösen, sehr kreativen Killer und seinen Jäger mitreißend erzählt.
Konsequent werden der Protagonist und die Zuseher auf eine falsche Fährte gesetzt - doch wie bei jedem guten Giallo: es bleibt alles anders.
Großartig, ein Meisterwerk - und eine wunderbare Filmmusik!

01.10.2004, 17:55:15 Lars Hellmann ( Email schreiben )

Langsam beginnt der Argentos Übergang von der kriminalistischen Handlung des Giallo zum übernatürlichen Spektakel seiner Meisterwerke. Die packende Einführung, bei der die verirrten Gedanken des perversen Mörders in Helgas Geist eindringt wie ein scharfes Messer, das scharfe Messer das später ihr Leben beendet, ist ungeheuer fesselnd. Wieder wird das Töten mit brillanter Kameraführung ästhetisiert, und die Morde werden grausam ausgemalt (dem armen Giordani z.B. werden vom Mörder erst an der Steintischplatte die Zähne ausgeschlagen ? AUA). Was auch wiederkehrt ist der Aha-Effekt des Wiedererkennens: Der Protagonist (und der Zuschauer) hat für wenige Sekunden etwas gesehen. Beide haben nicht erkannt, welche ungeheuerliche Bedeutung dahinter steckt. Und dann am Ende gehen einem die Augen auf!

18.01.2004, 10:08:34 claudio

Nach wie vor der wahrscheinlich beste giallo mit gut durchdachten Plot, hochglänzender visueller Aesthetik, kreativen Morden, hervorragendem Soundtrack, sehr gut agierenden Schauspielern und für damalige zeit für das genre eine ungewöhnliche lange laufzeit (im original), die absolut keine einzige überflüssige Szene enthält, was will man mehr dazu sagen?

© 1998 - 2024: Sense of View / Carsten Henkelmann