Film Daten

Titel:
Erotik im Folterkeller
Originaltitel:
El Enigma del ataúd
Land & Jahr:
Spanien / Frankreich 1969
Regie:
Santos Alcocer
Darsteller:
Howard Vernon
María Saavedra
Adolfo Arlés
Tota Alba
Javier de Rivera
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Erotik im Folterkeller

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Dr. Orloff (Howard Vernon), nicht gerade sehr beliebter Ehemann, Onkel und Verwandter seiner Familie, zählt durch eine Leberkrebserkrankung seinen letzten Tage. Er läßt noch einmal seine komplette Familie im heimischen Schloß zusammentreffen, um ihnen mit Hohn ein relativ kleines Erbe zu hinterlassen. Später werde alle durch einen Schuß aufgeschreckt und finden Orloff mit seiner Pistole in der Hand und einem Dolch in der Brust. Sie versuchen nun den scheinbaren (Selbst-?)Mord zu kaschieren, damit ihnen auch das Erbe ausbezahlt wird. Da beginnt die geisteskranke Herrin des Anwesens Orloffs Geist im Garten zu sehen und es geschehen weitere Morde innerhalb der Familie...

Im Grunde genommen ist "Erotik im Folterkeller", dessen spanischer Titel übersetzt lediglich sowas wie "Nur ein Sarg" bedeuten würde, ein typischer und harmloser Mystery-Krimi. Was den deutschen Verleih geritten hat, diesem Film einen so reißerischen Titel zu verpassen und ihn mit separat gedrehten Szenen "aufzupeppen" wird sicherlich heute keiner mehr herausbekommen. Diese zusätzlichen Szenen zeigen nur einen maskierten Mann in irgendeinem dreckigen Keller, der ebenfalls maskierte nackte Frauen auspeitscht und ermordet. Diese Szenen sind dabei so holprig und vor allem vollkommen willkürlich und ohne richtigen Bezug zur Handlung in den Film integriert worden, dass selbst ein ungeübtes Auge erkennen wird, dass die da eigentlich nicht hingehören.

Davon mal abgesehen, kann aber auch der "richtige" Film nicht so ganz überzeugen. Howard Vernon als Onkel Orloff ist natürlich wieder grandios, ist aber eigentlich nicht sehr häufig zu sehen. Das Drehbuch erdachte sich eine abstruse Idee und Wendung nach der anderen, so dass man irgendwann aufgibt Sinn und Logik zu suchen. Es passiert zwar viel, aber irgendwie kommt wird man das Gefühl nicht los, dass sich dieser 80 Minuten Film über drei Stunden hinstreckt. Dafür hat er wenigstens etliche unfreiwillig komische Momente zu bieten (von denen eine ganze Menge auf das Konto der deutschen Synchronisation gehen), so dass es des öfteren herzlich was zu lachen gibt.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 22.10.2006

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