Film Daten

Titel:
Das Grauen kam aus dem Nebel
Originaltitel:
Morte risale a ieri sera, La
Land & Jahr:
Italien / Deutschland 1970
Laufzeit ca.: ?
93 Min.
Regie:
Duccio Tessari
Darsteller:
Raf Vallone
Frank Wolff
Gabriele Tinti
Gillian Bray
Eva Renzi
Gigi Rizzi
Beryl Cunningham
Wilma Casagrande
Checco Rissone
Marco Mariani
Nicky Zuccola
Giorgio Dolfin
Riccardo De Stefanis
Elga Machaty
Maria Grazia Bettini
Alternativtitel:
• Death Took Place Last Night
• Getötet wird nur samstags
• Mailänder tötete samstags, Der
• Sie kamen im Morgengrauen
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Das Grauen kam aus dem Nebel

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Der alte Berzaghi (Raf Vallone) lebt nach dem Tod seiner Frau alleine mit seiner geistig behinderten Tochter Donatella (Gillian Bray), die zwar schon 25 Jahre alt ist, aber vom Verhalten eher einem dreijährigem Kind ähnelt. Eines Tages ist sie aus seiner Wohnung verschwunden und nachdem ihm niemand so richtig weiterhelfen will, wendet er sich verzweifelt an Kommissar Lamberti (Frank Wolff). Der nimmt sich des Falls an und einige Tage später wird Donatella tot aufgefunden. Nun stellt auch Berzaghi auf eigene Faust Nachforschungen an, nachdem er den Täter durch einen Zufall in der direkten Nachbarschaft vermutet...

Auch wenn es keinen einzigen Nebelschleier in Das Grauen kam aus dem Nebel gibt, so bekommt man doch einen handwerklich soliden Thriller italienischer Bauart geliefert, der aber mehr Krimi als Giallo ist und leider auch mit ein paar Längen zu kämpfen hat. Im Grunde genommen gibt es zwei parallele Handlungsstränge, die Ermittlungen des Kommissars und etwas später dann die Nachforschungen des Vaters. Diese Handlungen haben durchaus ihre kleinen Spannungsmomente und auch schauspielerisch ist alles im grünen Bereich. Allerdings wertet sich der Film mit ein paar eher unfreiwillig komischen Momenten selber ab, was ihm allerdings auch etwas Trash-Charme verleiht. So muss z.B. ein Zeuge ein grobes Phantombild des Mörders zeichnen, was am Ende eigentlich nur aus ein paar geometrischen Strichen ohne jegliche Gesichtskonturen besteht. Das daraus dann ein halbwegs passendes Phantombild entwickelt werden kann, ist doch mehr als unwahrscheinlich. Ansonsten ist der Film mit den üblichen Zutaten angereichert. Ab und zu etwas nackte Haut, vereinzelt mal etwas blutigere Szenen und die wohl seltsamste Dreierbeziehung zwischen einem Kommissar, seiner Frau und einer Prostituierten, die zum Schutz in seiner Wohnung unterkommt.

Von Regisseur Duccio Tessari gibt es unter anderem noch Eine Pistole für Ringo (Una Pistola per Ringo, 1965), Friß oder stirb (Vivi o, preferibilmente, morti, 1969), der empfehlenswerten Giallo Das Messer (aka Blutspur im Park, Una Farfalla con le ali insanguinate, 1971) und Zwei wilde Companeros (¡Viva la muerte... tua!, 1971). Frank Wolff war ein gern gesehenes Gesicht im italienischen Kino, bevor er sich 1971 selbst das Leben nahm. Zuvor spielte er in Filmen wie Die Wespenfrau (The Wasp Woman, 1960), Django kennt kein Erbarmen (Pochi dollari per Django, 1966), Leichen pflastern seinen Weg (Il Grande silenzio, 1968), The Lickerish Quartet (1970) oder Milano Kaliber 9 (Milano calibro 9, 1972) mit. Als sein Assistent ist hier Gabriele Tinti zu sehen, der später der Laura Gemser heiratete und in einer ganzen Reihe von italienischen Exploitationfilmen zu sehen war.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 19.09.2007

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