• | Eraserhead la mente che cancella |
(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Henry Spencer, der in einer unwirtlichen, vom Zerfall geprägten Industriestadt wohnt, erfährt, daß seine Freundin Mary schwanger ist. Deshalb besucht er ihre Familie, die sich allerdings als sehr merkwürdige Gestalten entpuppen, die nicht gerade glücklich über den kommenden Nachwuchs sind. Das Kind kommt stark deformiert auf die Welt und nachdem sich seine Freundin von ihm trennt, muß er sich alleine um das Kind kümmern. Dabei tötet er es aus Versehen und wird von da an von schrecklichen Alpträumen geplagt.
Eine annähernde Inhaltsangabe zu machen um allen Deutungen und Metaphern gerecht zu werden ist schlichtweg unmöglich. David Lynchs Erstling entzieht sich dem Verständnis des durchschnittlichen Filmzuschauers. Da in Schwarz-Weiß gedreht, entwickelt der Film eine sehr düstere Atmosphäre, die David Lynch inzwischen zum Merkmal geworden ist.
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07.10.2005, 23:33:57 Kevin Watzl ( )
Ich hab gelesen, das "Experten ernsthaft vor psychischer Störungen durch Ansehen des Films warnen" würden, was wohl eindeutig zu weit geht, aber nichtsdestoweniger ein schon derb surreales Werk, welches voll mit metaphorischen und assoziativen Andeutungen gespickt ist (Lynch eben). Und in der Tat fällt es wohl sehr schwer, etwas über den Film zu schreiben, weil jener einerseits extrem umfangreich ist und auf enorm viele Arten gedeutet und interpretiert werden kann. Man sollte diese Film auf alle Fälle nicht so zwischendurch ansehen, sondern Lust drauf haben ("bereit sein") und sich schlicht Zeit nehmen, vor Allem nach dem Film, denn es ist wichtig, drüber nachdenken zu können. Über den Film zu grübeln mag zwar nicht ganz im Sinne Lynchs sein, aber eigentlich liegt genau darin der Witz.
18.04.2005, 12:44:08 Decks
Wow, ein verfilmter Albtraum.
Surreal, angsteinflößend und extrem verstörend.
24.05.2004, 23:12:54 welpe
Ein extrem anstrengender aber umso genialer(er?) Film.
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24.11.2005, 00:14:16 Wolfman
Ich weiß noch, wie schockiert ich war, als ich zum ersten Mal "Eraserhead" sah und mich fragen mußte: "Wie kann der Mann wissen, was ich nachts träume...??" Diese Bilder und Geräusche scheinen genau dorther zu kommen, dieser Film hat tatsächlich die Qualitäten eines (Alp-)Traums, man taucht ab in eine andere Realität und ist dem Geschehen weitgehend ausgeliefert.
Wie in fast allen Filmen Lynchs geht es weniger
um eine "straight story" als vielmehr um das Erzeugen von Atmosphäre und Gefühlen, und wer sich auf so etwas einlassen kann, erlebt unvergeßliche Kinomomente, (hier natürlich der düstersten Art), und was das angeht, reicht so leicht niemand an Lynch heran. Lynch ist eben ein Magier der Leinwand, er macht die Tür auf, und wer sich hindurchtraut...
Wer diesen Film gesehen hat, wird in späteren Filmen Lynchs immer wieder mal "Reminiszenzen" an Eraserhead entdecken, und bestimmte Einstellungen und Szenerien kommen einem dann verdächtig bekannt vor; so ganz scheint ihn sein erster, großer und genialer Wurf selbst nicht mehr losgelassen zu haben.