Film Daten

Titel:
Inferno of Torture
Originaltitel:
Tokygawa Irezumi Shi Seme Jigoku
Land & Jahr:
Japan 1969
Laufzeit ca.: ?
95 Min.
Regie:
Teruo Ishii
Darsteller:
Mieko Fujimoto
Reiichi Hatanaka
Yuki Kagawa
Kamiko Katayama
Asao Koike
Miki Obana
Masumi Tachibana
Haruo Tanaka
Teruo Yoshida
Alternativtitel:
• Hell's Tattooers
• Tukogawa Tattoo History: Torture Hell
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Inferno of Torture

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Japan, zu einer Zeit, als sich westliche Mächte immer stärker in Japan verbreiten: Erzählt wird die Geschichte eines Bordells, in dem zwei Tätowierer in heftiger Konkurrenz stehen. Die Mädchen, die für alle Spielchen da sind, speziell obskure Foltermethoden, sind diejenigen, deren Haut von den Kunstwerken der Tatöwierer verziert wird. Der Herrscher des Landes hat einen öffentlichen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem der beste Tätowierer ermittelt werden soll. Einer der beiden gewinnt den Wettbewerb, weil er unbemerkt vom anderen über dessen Tattoo ein zweites gesetzt hat, das nur sichtbar wird, nachdem das Mädchen Sake getrunken hat. Verärgert, das er nur zweiter geworden ist, inszeniert der Verlierer einen Komplott gegen den anderen, der dazu führt, das dieser verhaftet wird. Aber Jahre später flüchtet er, verdient sich sein Geld als Tatöwierer für andere Bordelle und rächt sich an seinen früheren Arbeitgebern und seinem Konkurrenten.

Regisseur Teruo Ishii hat mit seinen extremen Tukogawa-Filmen japanische Filmgeschichte geschrieben. Zeigen diese Filme doch extreme Folterungen und Sexszenen, die für die damalige Zeit (1968-1969) extrem ungewöhnlich waren und selbst heute noch eine sehr bedrückende Stimmung erzeugen können. Die Gewalt richtet sich dabei fast immer gegen Frauen. Sie werden gefesselt, gefoltert, geschlagen und vergewaltigt. In Inferno of Torture gibt es im Gegensatz zu den anderen Filmen, die mehr episodenhaft aufgebaut waren, eine einzelne durcherzählte Geschichte. Die Story um die beiden Tatöwierer wird, da über einen längeren Zeitraum erzählt, langsam aufgebaut. Eigentlich könnten die beiden die besten Freunde sein, wenn nicht ein stetiger Konkurrenzdruck zwischen ihnen bestehen würde. Das erkennt der Verlierer schließlich im letzten Augenblick vor seinem Tod und sieht ein, einen schweren Fehler begangen zu haben. Daneben gibt es noch eine Parallelhandlung mit dem Bordell, deren Mädchen an westliche Käufer verkauft werden, die sich dann ihrerseits ihren Spaß mit den Mädchen machen und dabei schlicht und einfach Aggressionen loswerden, während die Japaner in den Folterungen noch eine Art Kunst sehen.

Man könnte meinen, daß diese Filme mehr im Low-Budget-Bereich zu suchen wären. Aber mitnichten. Sie sind gut gefilmt, mit guten Schauspielern versehen und wirken dadurch halt noch extremer, weil alles klar und deutlich zu sehen ist. Es ist definitiv anstrengend, sich den Film anzuschauen, weil auch keinerlei Humor zu finden ist und auch keine unfreiwillige Komik, die vielen Splatterfilmen anhaftet. Wirklich kein Film für jedermann. Das holländische Label Japan Shock Video hat diesen Film in einem schönen, auf 750 Stück limitierten Boxset herausgebracht. Neben dem Film findet sich darin noch der Film Orgies of Edo, ein Plakat, das Videcover, ein T-Shirt, zwei Eßstäbchen, ein kleines Päckchen Reis (!!) und eine Metallplakette mit dem Tukogawa-Symbol.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 05.12.1999

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