Film Daten

Titel:
Invasion der Zombies
Originaltitel:
Non si Deve Profanare il Sonno dei Morti
Land & Jahr:
Italien/Spanien 1974
Laufzeit ca.: ?
89 Min.
Regie:
Jorge Grau
Darsteller:
Cristina Galbó
Ray Lovelock
Arthur Kennedy
Aldo Massasso
Giorgio Trestini
Roberto Posse
José Lifante
Jeannine Mestre
Gengher Gatti
Fernando Hilbeck
Vera Drudi
Vicente Vega
Francisco Sanz
Paul Benson
Anita Colby
Alternativtitel:
• No Profanar el Sueno de los Muertos
• Living Dead at the Manchester Morgue
• Don't open the Window
• The Living Dead
• Let sleeping Corpses lie
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anchor Bay Entertainment
Label:
Anchor Bay Entertainment
Regionalcode / Norm:
0 / NTSC
Bild / Zeit:
1.85:1 (anamorph) / k.A.
Sprachen/Ton:
Englisch - Dolby Surround
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
-
Extras:
  • Interview mit dem Regisseur
  • TV Spot
  • Radio Spots
  • Fotogallerie
  • Posterkarten (nur in Tin-Box)
  • Toe Tag (nur in Tin-Box)
  • 24-seitiges Booklet (nur in Tin-Box)

Invasion der Zombies

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

George (Ray Lovelock) möchte übers Wochenende aus dem Mief der Großstadt hinaus aufs Land um dort ein bißchen auszuspannen. Unterwegs wird sein Motorrad versehentlich von Edna (Christina Galbo) beschädigt. Er fährt mit ihr zusammen weiter. Ihr Ziel ist das Haus ihrer Schwester Katie (Jeannine Meastre) und deren Mann, während George in einem Nachbarort eine wichtige Verabredet hat. Trotzdem gibt er ihrem Drängen nach, zuerst zu ihrer Schwester zu fahren. Unterwegs halten sie kurz an, um nach dem Weg zu fragen. Während George sich mit einem Bauern unterhält, auf dessem Gelände gerade ein Test zur Ungezieferbekämpfung mittels radioaktiver Strahlen durchgeführt wird, bleibt Edna beim Auto. Dort wird sie aus heiterem Himmel von einem Unbekannten angegriffen. Nach ihrer Beschreibung meint der Bauer, daß es sich um den alten Landstreicher Guthrie (Fernando Hilbeck) handeln könnte, wenn der nicht schon seit ein paar Tagen tot wäre...

Invasion der Zombies - ScreenshotInvasion der Zombies - Screenshot

Sie fahren weiter. Als sie endlich, als es schon dunkel ist, bei ihrem Ziel ankommen, finden sie Katie völlig aufgelöst und wirres Zeug stammelnd. Ihr Mann sei von einem Unbekannten ermordet worden, auf den die gleiche Beschreibung zutrifft, wie auf den Mann der Edna angegriffen hat. Die herbeigerufenen Polizei schenkt dem Geschwafel keinen Glauben, da Katie drogenabhängig ist. Vielmehr vermutet der erzkonservative Inspektor (Arthur Kennedy), daß George, der mit seinen langen Haaren dem Inspektor höchst unsympathisch ist, etwas damit zu tun hat. Der Verdacht erhärtet sich für den Inspektor noch mehr, als weitere unglaubliche Ereignisse passieren, bei denen George stets in der Nähe war. Dieser kommt allerdings langsam dahinter, daß die radioaktiven Strahlungen etwas mit den leben Toten zu tun haben müssen.

Er und Edna besuchen einen alten Friedhof, um festzustellen, ob Guthrie noch in seinem Sarg liegt. Stattdessen finden sie dort den bereits ermordeten Friedhofswärter. Der Zombie Guthrie greift sie auch alsbald an und schafft es sogar zwei weitere Leichen zu erwecken. George, Edna und ein Polizist, der die beiden eigentlich nur beschatten sollte, verbarrikadieren sich in einem Raum unterhalb der Friedhofskapelle. Dummerweise hat der Polizist sein Funkgerät verloren. Er geht wieder nach draußen, um Verstärkung zu rufen, wird aber von den Zombies erwischt, getötet und ausgenommen. Die anderen beiden können sich nur durch einen Zufall retten, als sie entdecken, daß die lebenden Toten leicht entzündbar sind und schnell verbrennen. Als die Polizei am Tatort auftaucht, steht für den Inspektor endgültig fest, daß die beiden die wahren Mörder sind...

Invasion der Zombies - ScreenshotInvasion der Zombies - Screenshot

Dieser Film gehört mit zu den besten Zombiefilmen die je in Italien gedreht wurden. Beachten sollte man dabei, daß der Film vier Jahre vor Dawn of the Dead, also damit vor dem eigentlichen italienischen Zombieboom entstand, der nach dem durchschlagenden Erfolg des amerikanischen Vorbilds ausbrach. Somit orientiert sich Invasion der Zombies mehr an dem ersten Film des Genres, Night of the Living Dead. Zudem wurde noch ein bißchen Horrorvorstellungen der damaligen Zeit eingebaut, indem man die lebenden Toten als Reaktion auf die unbekannte Wirkung der radioaktiven Strahlung versteht. Dadurch steht der Film sogar ein wenig in der Tradition der Science Fiction Trash Movies der 50er und 60er Jahre, wie z.B. Tarantula oder Them! / Formicula, in denen Insekten durch Radioaktivität zu lebensgroßenen Ungeheuer mutierten.

Jorge Grau beginnt schon zu Anfang des Films mit der Angst vor akuter Umweltverschmutzung, als George die Großstadt verläßt, in der alles grau und trübe erscheint, die Straßen vom Verkehr verstopft und voller Müll sind. Aber George muß feststellen, daß es in der scheinbar noch verschonten grünen Landschaft außerhalb der großen Städte auch nicht alles in Ordnung ist. Zudem müssen sich die Hauptcharaktere gegen Konservatismus, verbohrtes Gedankentum und leicht faschistisches Denken behaupten, daß der Inspektor der Polizei verkörpert. Die jungen Menschen der 70er sind ihm ein Dorn in Auge. Sie stehen für ihn für Gotteslosigkeit, Sex und Drogen, also alle schlechten Klischees, die man mit ihnen in Verbindung bringen kann und sind somit für ihn eine moderne Plage. Grau bewies mit der Wahl seiner Schauspieler ein glückliches Händchen, denn die Schauspieler passen gut zu ihren Rollen und man kann sich mit ihnen identifizieren. Arthur Kennedy spielt dabei den Inspektor mit so einer Überzeugung, daß man meint, im privaten verhält sich der Mensch genauso.

Invasion der Zombies - ScreenshotInvasion der Zombies - Screenshot

Um die Gruselstimmung zu unterstreichen, wurde neben dem guten Soundtrack noch einige nette Soundeffekte eingesetzt, die das übernatürliche etwas unterstreichen. Das Atmen der Zombies soll ungefähr dem Geräusch entsprechen, das beim Ausströmen von Luft aus den Lungen toter Menschen entstehen soll. Die Splattereffekte sind wohlweißlich sparsam, aber effektiv eingesetzt worden. Bis der erste härtere Splatter kommt, vergeht fast eine Stunde. Eigentlich hätte der Film auch gut ohne auskommen können, denn wirklich notwendig ist es nicht, die Atmosphäre und spannende Handlung sorgen schon für ausreichende Unterhaltung. Die paar Effekte sind aber sehr gut gemacht und sehen keinesfalls billig oder stümperhaft aus. Aber das hilft natürlich auch nicht vor einer Kürzung in der deutschen Fassung, in der einige der blutigen Effekte nicht mehr enthalten sind. Astro brachte den Film in der vollständigen Fassung raus, aber natürlich nur wieder, indem man die fehlenden Szenen aus einer anderen Quelle einfügte, was sich in einem Abfall der Bildqualität bemerkbar macht. Zum Glück ist es aber nicht ganz so übel geworden wie in ihrer Veröffentlichung von Blutmesse für den Teufel.

Somit blieb es wieder an den Jungs von Anchor Bay Entertainment, die den Film in den USA wieder in einer so gut wie definitiven Version rausgebracht haben. Das Bild der Scheibe ist sehr gut, vor allem recht scharf, die Farben kommen klar und satt rüber. Einziges Manko wäre das Fehlen des italienischen Originaltons, sowie fehlende Untertitel, aber damit kann man leben. Als Bonusmaterial gibt es einen TV-Trailer, unter dem amerikanischen Titel Don't open the Window, Radio Spots sowie ein gut 20-minütiges Interview mit dem Regisseur George Grau. Das ist allerdings nur eine Zusammenfassung des Interviews, das komplette Gespräch gab es in der Ausgabe Nr. 66 des amerikanischen Fanzines Video Watchdog. Wie auch schon die Horrorklassiker Geisterstadt der Zombies und Hellraiser gibt es den Film in einer auf 5.000 Stück limitierten Tin-Box, die aber mittlerweile restlos ausverkauft ist. Da drin gibt es gegenüber der Normalversion noch ein 24-seitiges Booklet, zwei Posterkarten sowie ein neckisches "Toe Tag", das sind diese kleinen Zettelchen, die Leichen um den großen Zeh gebunden werden. Das Booklet enthält neben den üblichen Bildern von Aushangfotos einen recht interessanten Artikel über den Film und die Arbeit hinter den Kameras und offenbart noch einige lohnenswerte Details.

Invasion der Zombies - ScreenshotInvasion der Zombies - Screenshot
Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 21.03.2001
Letzte Textänderung: 03.01.2005

Leser-Kommentare

15.06.2005, 19:01:07 Frank ( Email schreiben )

Einer der wenigen Zombiestreifen diesseits der Trash-Grenze, der dank guter Regie und anständiger Schauspieler auch als "normaler" Film einigermaßen funktioniert. Und dass im Jahre 4 v. Dawn. Respekt! Apropos: Bin ich der einzige, der im Vorspanngedudel Teile des Goblin-Scores aus dem Argento-Dawn heraushört?

17.01.2005, 23:03:37 Zombie

Der Film is gut vielleicht nicht der beste seiner art macht aber Laune kann man sich ansehen is allerdings bekannter unter dem Namen ,Das Leichenhaus der lebenden Toten, wer Splatterfilmen was abgewinnen kann wird Freude damit haben

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