Film Daten

Titel:
Nirvana - Jagd im Cyberspace
Originaltitel:
Nirvana
Land & Jahr:
Italien/Frankreich 1997
Laufzeit ca.: ?
105 Min.
Regie:
Gabriele Salvatores
Darsteller:
Christopher Lambert
Diego Abatantuono
Stefania Rocca
Emmanuelle Seigner
Amanda Sandrelli
Claudio Bisio
Gigio Alberti
Antonio Catania
Ugo Conti
Leonardo Gajo
Silvio Orlando
Paolo Rossi
Bebo Storti
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Nirvana - Jagd im Cyberspace

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Jimi ist ein bekannter Programmierer von Computerspielen. Seine neuste Entwicklung nennt er "Nirvana" und steht kurz vor der Vollendung und vor der von seinem Arbeitgeber gesetzten Frist. Aber meistens hängt er in Gedanken an seine Ex-Freundin, die ihn schon vor längerer Zeit verlassen hat. Trotzdem kann er sich nicht von ihr lösen. Sein neues Spiel gerät zudem plötzlich außer Kontrolle. Ein Virus hat sich eingeschlichen und die Hauptperson des Spiels, ein Italiener namens Solo, entwickelt sein eigenes Bewußtsein. Er ist es aber leid, dem Lauf des Spiels zu folgen und alle Nase lang von seinen Computergegnern umgebracht zu werden. Jimi weiß nicht so recht, was er dagegen machen kann und beschließt seinerseits den Spuren seiner Ex-Freundin zu folgen. Dabei gerät er an den leicht durchgeknallten Joystick, der zwei künstliche Augen trägt. Zusammen reisen sie, immer am Rande der Illegalität, durch das Land und versuchen Jimis Ex zu lokalisieren. Währenddessen kommt Solo in seiner Cyberwelt auch weiter, aber immer wieder wird er virtuell umgebracht. Seine Freunde, die er im Laufe seiner Spielzeit gewinnt, können sich nach dem Neustart nicht mehr an die vorangegangenen Ereignisse erinnern. Solo bittet Jimi ihn aus dem Spiel zu löschen. Aber um das zu können, muß Jimi in das Sicherheitssystem seiner Firma eindringen. Zusätzlich wird er auch noch von einem Agenten, angeblich ein Psychologe, der Firma verfolgt, der ihn zur plangemäßen Abgabe des Spiels bringen soll...

Diese italienisch-französische Co-Produktion beinhaltet schon einige Ideen, wie sie kurze Zeit später auch in Virtual-Reality-Thrillern wie eXistenZ oder The 13th Floor auftauchen. Realität und Computerwelt existieren hier im gleichen Maße nebeneinander, aber überschneiden sich nicht so extrem, wie im letzten Werk von David Cronenberg. Je weiter Jimi in der realen Welt weiterkommt, um so besser schlägt sich auch Solo in dem Computerspiel durch. Die Optik der realen Welt ist größtenteils sehr düster gezeichnet, fast wie in dem Klassiker Blade Runner. Aber hier wirken die technischen Möglichkeiten realistischer, der Film kommt ohne fliegende Autos oder ähnlichen typischen SF-Kram aus. Dabei hat dann Jimis Trip in dem Computersystem seiner Arbeitgeber-Firma schon fast fast surreales an sich, mit spartanischen ausgestatteten, seltsam designten Räumen. Kameratechnisch gibt es auch einige gute Ideen. So ist Solo meistens ein schwarz-weiß Charakter in einer ansonst bunten Cyberwelt, die Lippen und die Bekleidung seiner weibliche Begleitung wechselt andauernd die Farben.

Wer sich für etwas andere Science-Fiction interessiert, sollte mal einen Blick in diesen Film riskieren. Teilweise ist er sehr interessant, wenn auch bei weitem nicht so actionreich wie seine amerikanischen Kollegen.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 21.04.2000

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