(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Johnny Mnemonic (Keanu Reeves) hat in seinem Kopf ein Implantat, das es ihm ermöglicht Daten bis zu einer gewissen Kapazität in seinem Gehirn zu speichern. Durch seinen Auftraggeber Ralfi (Udo Kier) bekommt er einen neuen Auftrag zugespielt. Er soll für eine japanische Yakuza-Bande Daten an ihre Partner übermitteln. Die Daten werden in sein Gehirn überspielt, kurz bevor eine gegnerische Yakuza-Bande ein Blutbad anrichtet. Die in sein Kopf überspielten Daten erreichen aber das vierfache seiner möglichen Kapazität. Er muß jetzt schnellstmöglichst die Daten wieder aus seinem Kopf bekommen, sonst stirbt er und das bedeutet auch gleichzeitig den Verlust der Daten...
Der Film, der nach einer Kurzgeschichte von Cyberpunk-Autor William Gibson entstand, zeigt die Welt als heruntergekommene Gesellschaft, die bedingungslos der Technik erlegen ist. Das Internet ist mittlerweile eine bunte Virtual-Reality-Welt, in die man sich per Datenhandschuh und VR-Brille einloggt. Leider verstand es Regisseur Robert Longo nicht, die sich ihm bietenden Möglichkeiten zu nutzen und verwurstete die Geschichte zu einem unspektakulären Action-Filmchen mit bunten Computereffekten. Die Namen der Haupt- und Nebendarsteller lesen sich zwar schön und gut, aber wirklich hervorstechen kann keiner von ihnen, selbst Udo Kier nicht. Wer sich ein wenig für Cyberpunk interessiert oder dem Shadowrun-Rollenspiel frönt, wird vielleicht ein bißchen Gefallen an dem Film finden, mir persönlich war er zu langweilig. Ich kenne bislang nur eine Fernsehfassung des Films und die war zudem an manchen Stellen deutlich merkbar geschnitten.
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