Film Daten

Titel:
Naked Weapon
Originaltitel:
Chek law dak gung
Land & Jahr:
Hong Kong 2002
PAL-Laufzeit:
87:28
Regie:
Ching Siu-Tung
Darsteller:
Daniel Wu
Maggie Q
Anya
Almen Wong Pui-Ha
Jewel Lee
Andrew Lin
Marit Thoresen
Kwok Kai Yan
Renee Nichole Rommeswinkel
Mo Ka Lai
Augustin Aguerreberry
Monica Lo
Benny Lai
Pei-pei Cheng
Dennis Chan
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - McOne
Label:
McOne
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.78:1 (anamorph) / 87:28
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 5.1
Deutsch - DTS
Deutsch - Headphone Surround
Englisch - DD 5.1
Englisch - Headphone Surround
Kantonesisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • Making-Of
  • Trailer
  • 2 Fotogalerien
  • Biographien: Almen Wong / Anya / Maggie Q / Daniel Wu / Tony Ching Siu-Tung
  • Trailer: Donnie Darko / Cypher / Wrong Turn / Grabgeflüster / The Musketeer / Knallharte Jungs / Bella Martha / Nirgendwo in Afrika / May / Wendigo / Wishcraft / Money for Mercy / The Untold / Shooters / Good Advice / Das Duell in der verbotenen Stadt / Die Männer ihrer Majestät / Nichts bereuen

Naked Weapon

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Jack Chen (Daniel Wu) ist ein CIA-Agent, der sich seit Jahren mit der mysteriösen Madame M (Almen Wong Pui-Ha) beschäftigt. Die entführt Mädchen im Alter von 12 oder 13 Jahren und drillt sie zu eiskalten Killerinnen, die bevorzugt auf mächtige Verbrecher oder steinreiche Männer angesetzt werden. Sechs Jahre nachdem Madame M zuletzt in Erscheinung trat scheint sie wieder aktiv geworden zu sein. Eines der Mädchen ist Charlene (Maggie Q), für die Jack eine gewisse Faszination entwickelt hat. Er versucht über ihre Mutter an sie heranzukommen und hat sogar fast Erfolg. Aber Charlene entwischt ihm trotzdem. Aber schon kurze Zeit später treffen sie wieder aufeinander...

Naked Weapon - ScreenshotNaked Weapon - Screenshot

Also wenn ein Regisseur schöne Frauenkörper mit Martial Arts, Balleraction, Matrix-ähnlichen Kameraeffekten und einer gesunden Portion Sleaze zu vermischen versucht, spricht ja zunächst einmal nichts dagegen. Aber Naked Weapon ist so glattgebügelt, unlogisch und vorhersehbar, dass man schon ab der Hälfte keine Lust mehr hat weiterzuschauen. Der Film beginnt ja noch recht vielversprechend. 30-40 Mädchen werden von Madame M entführt und auf einer einsamen Insel über 6 Jahre hinweg ausgebildet und gedrillt. Schließlich, um die beste von allen zu finden, müssen die sich in blutigen Kämpfen gegenseitig töten. Da können dann schon mal einige Freundschaften über Bord geworfen werden. Diese Sequenz erinnert ein wenig an den japanischen Battle Royale. Auch wenn dessen Klasse bei weitem nicht erreicht wird, so hält das den Zuschauer doch immerhin bei Laune. Was dann allerdings folgt ist teilweise nur noch mit viel Geduld zu ertragen.

Da hätten wir den eigentlich viel zu netten CIA-Agenten Jack Chen (warum wurde der nicht gleich Jackie Chan genannt?). Anstatt den harten Cop zu spielen ist er der liebe Knuddelbär, der der Killerin lieber aus ihrer Lage helfen will anstatt sie zu verhaften. Warum weiß eigentlich niemand, denn seit dem Verschwinden des Mädchens und ihrem Auftauchen als Killerin liegen sechs Jahre. Okay, sie wurde einer Gehirnwäsche unterzogen, aus ihrem normalen Leben herausgerissen und zu einer Kampfmaschine ausgebildet, aber glaubt der im Ernst mit ein paar netten Worten kann er sie überzeugen von ihren Taten abzulassen? Später, als sie durch ein Aphrodisiakum betäubt wurde, fallen sie fast übereinander her, dann zügelt und maßregelt er sich, um sich Minuten später doch wieder mit ihr zu vergnügen. Entscheidungsfreudiger Mensch. Der größte Klopper ist ja noch, dass Charlenes Mutter, nachdem sie durch einen Kampf verletzt wurde, nicht mit einem Krankenwagen zum nächsten Hospital gebracht wird, sondern von Jack Chen Huckepack dorthin getragen wird! Und im Finalkampf Charlenes gegen den Bösewicht des Films, der erst kurz davor in Erscheinung tritt, wendet sie eine Kampftechnik an, von der man als Zuschauer gar nicht weiß woher sie die hat, denn vorher wurde die nirgends erwähnt. Filme können ja gerne mal unlogisch sein, solange sie trotzdem noch funktionieren, aber bei diesem Film nervt es nur. Und außerdem wird auch nie erklärt, worin eigentlich die Motivation von Madame M liegt, alle mächtigen Männer aus dem Weg zu räumen.

Naked Weapon - ScreenshotNaked Weapon - Screenshot

Naked Weapon ist einer dieser Filme, den man einmal sieht und danach auch recht schnell wieder vergisst. An diesem Film gibt es nichts, was ihn aus der Masse an gleichgelagerten Filmen herausschauen lässt. Okay, er bietet ein paar grazile und wahrlich nicht häßliche Frauenkörper, die sich auch noch gut bewegen können, aber das alleine ist noch kein Grund. Auch die Art der Actionszenen gibt es in unzähligen anderen Filmen und das eigentlich sogar noch besser. Und die Handlung? Verlieren wir kein Wort darüber. Naked Weapon ist ein Film den eigentlich niemand braucht und nur Actionfans mit wenig Anspruch beglücken dürfte. Der Film wirkt auf mich wie ein typischer Action-B-Movie der 80er, aber gedreht mit der heutigen modernen Technik. Ein typischer Kandidat um in ein paar Jahren im Spätprogramm der Privatsender verheizt zu werden.

Eigentlich schade, dass der Film so übel ist, denn mit Regisseur Ching Siu-Tung saß eigentlich ein recht profilierter Regisseur hinter der Kamera. Er führte unter anderem Regie bei Dr. Wai in the Scripture with no Words, Chung wa diy hap (Conman in Tokio), Xiaoao jiang hu (Meister des Schwertes), Der Krieger des Kaisers oder dem Fantasy-Martial Arts Klassiker schlechthin: Sinnui yauman (A Chinese Ghost Story). Daniel Wu kennt vielleicht der ein oder andere aus den Hongkong Actionfilmen Gongyuan 2000 nian (2000 A.D.) oder Tejing xinrenlei (Gen-X Cops), während Maggie Q einen Auftritt in Tejing xinrenlei 2 (Gen-Y Cops) hatte.

Naked Weapon - ScreenshotNaked Weapon - Screenshot

Bei den deutschen DVDs von McOne muss man zwischen der Kauf- und Verleih-DVD unterscheiden. Während die Verleih-DVD nur eine JK-Freigabe hat, dafür aber ungekürzt ist, ging die Kauf-DVD durch die FSK-Prüfung und hat trotz "keine Jugendfreigabe" noch ca. 4 Minuten lassen müssen. Wer sich also wirklich trotz allem für diesen Film interessiert sollte zusehen das er die Verleih-DVD bekommt. Der Film ist zwar keine Splattergranate, aber die eine oder andere blutige Wunde oder gebrochenen Knochen gibt es schon zu sehen. Was Bild- und Tonqualität angeht, so gibt es für mich keinen erkennbaren Grund zu meckern. Das Bild präsentiert sich so gut wie frei von jeglichen Defekten, kein Wunder bei dieser recht aktuellen Produktion. Körnung oder Rauschen sind ebenfalls nicht festzustellen und alle anderen Werte sind auch okay.

Tontechnisch gibts die volle Breitseite mit gleich drei Dolby Digital 5.1 Spuren, einer DTS-Spur und 2 Tonspuren im "Headphone Surround". Außnahmsweise ist bei dieser Hongkong-Produktion der kantonesische Track nicht die Originalspur, da der Film schon gleich auf Englisch gedreht wurde. Selbst wenn man den kantonesischen Ton aktiviert hat bekommt man doch größtenteils Englisch zu hören. Etwas ärgerlich ist es aber, dass die deutschen Untertitel nur für Gehörgeschädigte gedacht sind und somit immer Beschreibungen von Geräuschen eingeblendet werden. Eine zusätzliche normale Untertitelspur wäre da begrüßenswert gewesen. Allerdings haben die Untertitel den kleinen Vorteil, dass für die Hauptpersonen jeweils eine andere Farbe benutzt wird. Wer also leichte Probleme damit hat die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten, bekommt so eine kleine Hilfe.

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Das Bonusmaterial beginnt mit einem gut 22-minütigen Making-Of. Inhaltlich schwankt das zwischen einer belanglosen Werbe-Featurette und einem echten Making-Of. Zwar gibt es vereinzelt einige Informationen zum Dreh, aber dagegen wiegen dann die üblichen Ausführungen von Regisseur oder Schauspieler, worum es in dem Film geht und wie gut die Zusammenarbeit und wie toll doch die Dreharbeiten waren. Danach folgt der Trailer, der ohnehin das Making-Of beendet und somit quasi doppelt auf der DVD vertreten ist. Die zwei Bildergalerien zeigen Aufnahmen von den Dreharbeiten sowie Szenenbilder und sind, verglichen mit dem Platz der zur Verfügung steht, eigentlich viel zu klein abgebildet. Gut zwei Drittel des Bildschirms besteht aus der Rahmengrafik. Außerdem gibt es noch recht kompakt geschriebene Biographien, DVD-Credits und Trailer zu Filmen aus dem McOne Programm. Die letzten beiden Punkte brechen ungeschickterweise völlig aus dem Look-and-Feel des Menüs heraus und präsentieren sich in einem recht nüchternen Design.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 02.11.2003

Leser-Kommentare

24.05.2006, 03:33:27 Frank Meyer ( Email schreiben )

Eigentlich bin ich ja ein Fan von Asia Filmen, aber was hier geboten wird tut weh. Abgesehen von der anfangs gezeigten unötigen Gewalt gegen Kinder und Frauen, war der Film nur ein billiger NIKITA verschnitt.
Ich werd NAKED WEAPON jetzt in die Virtuelle Tonne kloppen und Schwamm drüber.

30.08.2005, 16:51:00 Peter ( Email schreiben )

Finde den Film ganz gut, hab mir die Originalversion in HK gekauft, als VCD (1,50 Euro). Sehr gute Qualität, guter Ton (Kantonese, Engl). Ich finde den Film sehr gut und man muß auch den Hintergrund sehen, vor dem er gedreht wurde. Asiatische Filme sind eben etwas anders. Hier fand es auch keiner verwunderlich, wenn bei einem Western jeder Schuß trifft. Also können Leute auch durch die Luft fliegen. Hauptsache es sieht gut aus und macht Spaß. Das macht der Film auf jeden Fall.

27.01.2004, 14:00:54 Sandmanzz

Teilweise muss ich dem Review leider Recht geben, die Story ist sehr vorhersehbar und teilweise auch ein wenig unlogisch, allerdings finde ich dies garnicht mal so störend. Viel negativer fällt dagegen auf das man manchmal das Gefühl hat die Handlung sei mal eben schnell abgefilmt worden, hauptsache die Action stimmt. Insgesammt würde ich den Film dennoch nicht so, meinermeinung nach, übertrieben schlecht bewerten wie es das Review tut, da er doch ganz unterhaltsam ist. Nur die Extras finde ich etwas nüchtern und die Tatsache das das Bild, zumindest bei meiner DvD auf meinem Fernseher war das der Fall, nicht richtig in der Größe angepasst war, die Credits zB. waren bei mir nicht richtig lesbar da die Schrift an den Seiten einfach "abgeschnitten" war.
Trotzdem kann man, zumindest die ungeschnittene Fassung, Actionfans denoch ans Herz legen.....

08.11.2003, 22:28:26 Tharos ( Email schreiben Homepage )

Normal les ich deine Reviews ja ganz gerne, aber Naked Weapon tust du in meinen Augen etwas unrecht. OK, Story, Dialoge und Co sind Müll, aber das sind sie doch eigentlich bei dem grossteil der Filme die du hier rezensierst, oder? (irgendwie zieht diese Art von Filmen die schlechte Story ja auch an *g)

Trotzdem fand ich Naked Weapon vorallem wegen der modernen, durchgestylten Actionszenen wirklich ansehbar, natürlich ein BMovie das ganze, aber ein High-Tech BMovie bei dem man sehr wohl seinen Spass haben kann!

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