Film Daten

Titel:
Godzilla gegen Mechagodzilla
Originaltitel:
Gojira tai Mekagojira
Land & Jahr:
Japan 1974
Laufzeit ca.: ?
80 Min.
Regie:
Jun Fukuda
Darsteller:
Masaaki Daimon
Kazuya Aoyama
Akihiko Hirata
Hiroshi Koizumi
Reiko Tajima
Hiromi Matsushita
Masao Imafuku
Beru-Bera Lin
Shin Kishida
Takayasu Torii
Daigo Kusano
Kenji Sahara
Yasuzo Ogawa
Isao Zushi
Ise Mori
Alternativtitel:
• King Kong gegen Godzilla
• Godzilla vs. Bionic Monster
• Godzilla vs. Cosmic Monster
• Godzilla vs. Mechagodzilla
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Media Target
Label:
Media Target
Regionalcode / Norm:
0 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 79:36
1.85:1 / 80:21
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Untertitel:
-
Extras:
  • Trailer
  • Produktionsinfos
  • Biographie von Jun Fukuda
  • Bildergalerie
  • "Mechagodzilla in Chicago"
  • Trailer zu: Gappa - Frankensteins fliegende Monster / King-Kong - Dämonen aus dem Weltall / Die Brut des Teufels / King-Kong - Frankensteins Sohn

Godzilla gegen Mechagodzilla

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

In einer kürzlich freigelegten Höhle wird die Statue des alten Königs Shisa gefunden, sowie eine alte Prophezeiung, dass gewaltige Monster über die Menschheit hereinbrechen werden. Die Weissagungen scheinen sich zu erfüllen, als Godzilla (im Kostüm: Isao Zushi) wieder erwacht und Okinawa zerstören will. Da taucht ein zweiter Godzilla auf und stellt sich gegen ihn. Während des Kampfes wird dann ersichtlich, dass der erste Godzilla von künstlicher Natur ist. Außerirdische haben den Mechagodzilla geschaffen und wollen mit ihm nicht nur Godzilla besiegen, sondern auch die Menschen unterjochen. Professor Miyajima (Akihiko Hirata) und die Brüder Gosuke und Masahiko Shimizu (Masaaki Daimon, Kazuya Aoyama) versuchen einzugreifen und den alten König Shisa zu erwecken...

Godzilla gegen Mechagodzilla - ScreenshotGodzilla gegen Mechagodzilla - Screenshot

Das die Godzilla-Filme als Handlungselement den Einfluss außerirdischer Lebewesen benutzen, ist keine gänzlich neue Idee. Bereits 1968 griffen Invasoren aus dem All in Kaijû sôshingeki (Frankenstein und die Monster aus dem All) in das Monstergeschehen ein und entließen diverse Monster, dis bis dahin relativ friedlich auf einer Insel lebten. In Godzilla gegen Mechagodzilla sind es wieder Außerirdische, die der Menschheit nichts gutes wollen, aber sehr wohl wissen, dass Godzilla ein nicht zu unterschätzender Gegner darstellt. Also bauen sie sich kurzerhand selber ihren eigenen Godzilla, aus einer auf der Erde nicht vorkommenden Titan-Legierung. Somit feiert der Mechagodzilla seine Premiere in der Godzilla-Reihe und sollte noch im direkten Sequel Mekagojira no gyakushu (Die Brut des Teufels, Konga, Godzilla, King Kong / Godzilla und der Kampf der Titanen / Godzilla und die Brut des Teufels), im 1993er Gojira VS Mekagojira (Godzill vs. Mechagodzilla II), im 2002er Gojira tai Mekagojira (Godzilla Against MechaGodzilla) und im 2003er Gojira tai Mosura tai Mekagojira: Tôkyô S.O.S. (Godzilla, Mothra, Mechagodzilla: Tokyo S.O.S.). In den neueren Filmen war Mechagodzilla aber keine Erfindung von Außerirdischen, sondern die Waffe der Menschen gegen das riesige Monster.

Betrachtet man aber einige historische Aspekte, so darf man sich doch fragen, wen die Außerirdischen eigentlich darstellen sollen. Oberflächlich sind es irgendwelche Invasoren aus dem Weltall, aber wenn man bedenkt, dass das wirkliche Okinawa von 1945 bis 1972 von den Amerikanern besetzt war, so erscheint das doch in einem ganz anderen Licht. Da ist es dann auch nicht wirklich verwunderlich, dass der Anführer der Invasoren auf einer dicken Zigarre kaut und auch mal mit einem Whiskyglas in der Hand gesehen wird.

Godzilla gegen Mechagodzilla - ScreenshotGodzilla gegen Mechagodzilla - Screenshot

Godzilla gegen Mechagodzilla, oder auch King Kong gegen Godzilla wie er früher hieß, wandert stellenweise scharf an der Grenze zwischen netter Monsterfilmunterhaltung und hanebüchenen Trash entlang. Während die Monsterkämpfe recht akzeptabel inszeniert wurden, so wirken manchen Szenen mit Menschen bzw. Außerirdischen unfreiwillig komisch. Werden die Aliens getötet, verwandeln sie sich in ihre wahre Gestalt zurück, einer Art Affenwesen. Nur erinnern die Masken dabei so fatal an die Planet of the Apes (Planet der Affen) Filme, dass man sich fragt, ob nicht noch Roddy McDowell irgendwo in einem Cameo-Auftritt auftauchen wird. Auch wenn die Aliens technisch deutlich weiter sind, so müssen sie doch Professor Miyajima entführen, damit er ihren Mechagodzilla repariert!? Sie haben überall Monitore um das Geschehen auf der Erde zu beobachten, aber sehen nicht mal, ob sich Eindringlinge vor ihren Türen befinden? Erscheint nicht wirklich logisch nachvollziehbar. Die Handlung ist außerdem durchsetzt von einer Art Spionagehandlung, wenn die Aliens in Menschengestalt versuchen die König Shisa Statue zu stehlen. Japanische Diebe scheinen grundsätzlich einen Schnäuzer, eine dumme Frisur und dunkle Mäntel zu tragen, wahlweise auch noch eine Sonnenbrille. Sehr unauffällig...

Zitat

Schönes Durcheinander. Diese Viecher müssen sich doch nicht unbedingt auf der Straße prügeln!

Für einen Godzilla-Film kommt der gleichnamige (original) Riese aber ungewohnt selten zum Einsatz. Lediglich zwei große Kämpfe gegen den Mechagodzilla sind für ihn drin, wobei in dem Finale zusammen mit dem erweckten König Shisa ordentlich Staub aufgeworfen wird. Für die Filme der Reihe ist es hier auch ungewöhnlich, dass man sieht, wie Blutfontänen aus Godzillas Hals schießen, nachdem der Mechagodzilla ihm eine schwere Verletzung zugefügt hat. Der erste Monsterkampf im ganzen Film findet zwischen Angilas und dem noch als Godzilla verkleideten Mechagodzilla statt, der für den Angilas sehr schlecht verläuft. Hier sieht man, wie der Mechagodzilla dem armen Angilas beinahe das Gebiss auseinanderreißt und Blut aus seinem Maul fließt. In der Darstellung von (Film-)Blut waren die Toho Studios eigentlich eher zurückhaltend, was diese Szenen schon fast einzigartig in der Godzilla-Reihe macht. Dieser Film entfernte sich auch bewußt wieder etwas von der "Kinder-Kompatibilität", unter der die vorherigen Filme teilweise zu leiden hatten.

Godzilla gegen Mechagodzilla - ScreenshotGodzilla gegen Mechagodzilla - Screenshot

Das Berliner Label Media Target brachte den Film bereits vor einiger Zeit auf DVD heraus. Enthalten sind gleich zwei Varianten des Films bzw. der deutschen Fassung. Einmal wurde der Film von einer alten Kinorolle aus den 70er Jahren gemastert, wodurch man den Film in seinem Originalformat 2.35:1 sehen kann, das zudem auch noch anamorph. Da der Zustand der Kinokopie nicht mehr der Beste war, was man deutlich an den vielen Beschädigungen und Verschmutzungen sehen kann, an einer Stelle wird sogar ein Dialog komplett verschluckt, wurde der Film zusätzlich aus einer anderen Quelle gemastert. Die bot aber nur das Format 1.85:1, wodurch deutlich Bildinformationen an den Seiten verloren gingen. Allerdings bietet diese Version deutlich geringere Verschmutzungen und die abgebrochene Dialogszene aus der 2.35:1 Version ist hier in ihrer vollständigen Form drin. Daher unterscheiden sich auch die beiden Fassungen in ihrer Laufzeit, da in der 2.35:1 Variante viel durch beschädigte Frames eingebüßt wurde. An Tonspuren gibt es in beiden Fassungen nur die deutsche Synchronisation. Die Qualität des Sounds ist nicht perfekt, auch hier merkt man den Zahn der Zeit und den Zustand des Originalmaterials, aber Störgeräusche oder Rauschen liegen auf einem relativ niedrigen Level.

Mit umfangreichen Extras kann man bei Godzilla-Filmen ja meistens nicht rechnen, das sieht hier auch nicht anders aus. Neben Hintergrundinformationen zum Film und einer Biographie über Regisseur Jun Fukuda gibt es noch eine Bildergalerie und fünf Trailer. Das sind die Trailer zu King Kong gegen Godzilla, wie Godzilla gegen Mechagodzilla früher im Kino hieß, Gappa - Frankensteins fliegende Monster, King-Kong - Dämonen aus dem Weltall, Die Brut des Teufels und King Kong - Frankensteins Sohn. Sehr amüsant ist allerdings der letzte Beitrag "Mechagodzilla in Chicago!", ein 10-minütiger Beitrag von Jörg Buttgereit, der beim G-Fest im Juli 2002 in Chicago einen Godzilla-Kostümwettbewerb mitgefilmt hat.

Quellennachweis

[1] Jörg Buttgereit (& Freunde): Monster aus Japan greifen an. Godzilla, Gamera & Co.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 03.10.2004
Letzte Textänderung: 19.05.2005

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