Film Daten

Titel:
Quatermass and the Pit
Originaltitel:
Quatermass and the Pit
Land & Jahr:
England 1967
Laufzeit ca.: ?
93 Min.
Regie:
Roy Ward Baker
Darsteller:
James Donald
Andrew Keir
Barbara Shelley
Julian Glover
Duncan Lamont
Bryan Marshall
Peter Copley
Edwin Richfield
Maurice Good
Grant Taylor
Robert Morris
Sheila Steafel
Hugh Futcher
Hugh Morton
Thomas Heathcote
Alternativtitel:
• Grüne Blut der Dämonen, Das
• Five Million Years to Earth
• The Mind Benders
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anolis Entertainment
Label:
Anolis Entertainment
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.66:1 (anamorph) / 93:27
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Englisch - DD 2.0
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • 3 Trailer
  • TV-Spot
  • Bildergalerie
  • Filmprogramm
  • Booklet mit Liner Notes

Quatermass and the Pit

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Bei Bauarbeiten für einen neuen U-Bahn-Tunnel stoßen die Arbeiter auf Skelettknochen, die Wissenschaftler als Sensation anpreisen, da sie wahrscheinlich Millionen von Jahre alt sind. Die Ausgrabungen werden von Dr. Roney (James Donald) geleitet, ihm zur Seite steht seine Kollegin Barbara Judd (Barbara Shelley). Daneben wird aber auch ein metallischer Körper entdeckt, der zunächst für eine Blindgänger-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg gehalten wird. Durch einen Zufall bekommt Professor Quatermass (Andrew Keir) als Begleitung des versnobten Generals und Bombenexperten Breen (Julian Glover) die Ausgrabungen zu Gesicht. Der vermeintliche Blindgänger erweist sich nach kompletter Freilegung als etwas ganz anderes. Quatermass vermutet, dass vor Urzeiten Außerirdische auf der Erde gelandet sind, während Breen auf Geheiß des Innenministers das als unbekanntes Propaganda-Material der Deutschen aus dem Zweiten Weltkrieg ansieht...

Quatermass and the Pit - ScreenshotQuatermass and the Pit - Screenshot

Genau wie die vorherigen Quatermass-Abenteuer The Quatermass Xperiment (Schock) und Quatermass 2 (Feinde aus dem Nichts) basiert auch Quatermass and the Pit (in Deutschland unter dem Titel "Das grüne Blut der Dämonen" erschienen) auf einer gleichnamigen TV-Serie. Das Film-Drehbuch schrieb auch hier wieder Nigel Kneale, basierend auf seinem Skript zur TV-Serie. Aber während die Serien und die anderen Filme in schwarz-weiß gedreht wurden, präsentiert sich Quatermass and the Pit als erster Beitrag der Reihe in Farbe. Regie führte auch nicht mehr Val Guest, sondern Roy Ward Baker und als Quatermass wurde Brian Dovley durch Andrew Keir ersetzt (angeblich trug Kneale seinen Teil dazu bei, dass Dovley nicht ein drittes Mal diese Rolle verkörperte). Im Gegensatz zur TV-Serie, wo der Fund in einer Baugrube gemacht wurde, verlagerte Kneale die Filmhandlung in eine Erweiterung eines U-Bahn-Schachts. Möglicherweise war dies aber eine Vorgabe von Hammer, wodurch sie kostensparend im Studio drehen und Außenaufnahmen auf ein Minimum beschränken konnten.

Leichte Unterschiede gibt es auch in der Handlung. Während bei The Quatermass Xperiment und Quatermass 2 Außerirdische aktuell auf der Erde aktiv sind, beschäftigt sich Quatermass and the Pit eher mit einer Landung aus dem All, die schon viele hundertausende oder gar Millionen Jahre zurück liegt. Im Gegensatz zu dem rational denkenden General Breen denkt Quatermass sehr viel weiter und bringt sogar später die Aliens mit der Evolution des Menschen in Verbindung. Eine Vorstellung die das Militär und alle Politiker entrüstet und die davon absolut nichts wissen wollen, allein schon um keine Panik in der Bevölkerung zu verursachen, was zu einer konstanten Reibung zwischen ihnen und Quatermass führt. Der Konflikt Wissenschaft-Militär kommt hier stärker als noch in den Vorgänger-Filmen zum tragen. Während Quatermass auf seiner Seite die Wissenschaftler Dr. Roney und Barbara Judd weiß, hat Breen das Ministerium hinter sich. Außerdem lernt man durch die Einführung der Charakter zu Beginn, dass sich das Militär bereits vor den Entdeckungen im U-Bahn-Schacht in die Raketenforschungen von Quatermass einmischen will, der seine Arbeit natürlich nicht für militärische Ziele mißbraucht sehen möchte.

Quatermass and the Pit - ScreenshotQuatermass and the Pit - Screenshot

Aber genau wie die anderen Beiträge zur Quatermass-Reihe bezieht dieser Film seine Spannung mehr durch Atmosphäre als durch große Effekte. Zwar gibt es in der zweiten Hälfte des Films einige Special-Effects zu sehen, die sind aber eher nach dem Prinzip "einfach, aber effektiv" umgesetzt worden. Nur im Finale wird es ein wenig aufwändiger. Trotzdem wird die Spannung Schritt für Schritt gesteigert, je mehr von dem Fund und seinem Inhalt bekannt wird. Dabei streift das Skript von Nigel Kneale auch die Bereiche von übernatürlichen Phänomenen, Geisterscheinungen und ähnlichem Okkulten, was eher dem Grusel- oder Mystery-Bereich zuzuordnen wäre, und verbindet somit auf der einen Seite die Wissenschaft mit dem Irrationalen. Und so ganz nebenbei wird auch leisen Untertönen Platz gelassen, wenn man erkennt, dass sich Quatermass und Barbara Judd anscheinend nicht ganz unsympathisch sind.

Den Film mit den anderen beiden Quatermass-Filmen zu vergleichen fällt nicht ganz leicht, da die Handlungen und Inszenierungen sich doch ein wenig unterscheiden. Andrew Keir als Quatermass weiß aber ein wenig besser zu überzeugen als Brian Dovley, der den Charakter etwas harscher und energischer spielte, währen Keir den Professor eine etwas menschlichere Seite gibt. Keir ist kein Unbekannter im Hammer-Universum, er spielte unter anderem den Mönch in Dracula: Prince of Darkness (Blut für Dracula), den Octavian in The Viking Queen (Königin der Wikinger) und Professor Fuchs in Blood from the Mummy's Tomb (Das Grab der blutigen Mumie). Barbara Shelley ist aus Dracula: Prince of Darkness und dem damit back-to-back gedrehtem Rasputin: The Mad Monk (Rasputin - Der wahnsinnige Mönch) ebenfalls keine Unbekannte. Julian Glover ist heute noch sehr aktiv. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören unter anderem das Bond-Abenteuer For Your Eyes Only (James Bond 007: In tödlicher Mission) und Indiana Jones and the Last Crusade (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug).

Quatermass and the Pit - ScreenshotQuatermass and the Pit - Screenshot

Die DVD von Anolis Entertainment bildet den Abschluß der 20-teiligen "Hammer Edition". Das Bild ist wieder einmal von gewohnt guter Qualität mit satten Farben, einem guten Kontrast und guter Schärfe. Der Ton, sowohl in Deutsch und Englisch, kann auch durch Störungsfreiheit und guter Dialogverständlichkeit überzeugen. Nur leider sind die Extras diesmal nicht ganz so umfangreich ausgefallen wie bei einigen anderen DVDs aus der Hammer-Edition. Neben drei Trailer (England, USA, Deutschland) gibt es noch einen US-TV-Spot, eine Bildergalerie und eine Abbildung des damaligen deutschen Filmprogramms. Allerdings gehen die, wie immer informativen, Liner Notes von Uwe Sommerlad diesmal über 6 Seiten.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 17.12.2004

Leser-Kommentare

24.12.2004, 16:26:27 Harry Hirsch

Ich habe mir die DVD gleich einige Tage geholt, nachdem ich ?Feinde aus dem Nichts? gesehen hatte. Obwohl ich oft gelesen habe das es sich hier um den schwächsten Film der Quartermass- Reihe handelt war ich von dem Film doch sehr angetan. Die Effekte fand ich teilweise auch recht in Ordnung (besonders der Kiesboden-Effekt auf dem Friedhof, die beweglichen Schienen, etc.). Was mir weniger gefiel war die Umsetzung der Außerirdischen, die einzigste wahre Schwachstelle des Filmes...

Der Aufbau der Atmosphäre und die eigentliche Geschichte (Idee) wurden sehr gut getroffen. Ein mix aus Horror und Science Fiction, dem etwas mehr Horror-Atmosphäre sicherlich nicht geschadet hätte.
Der Schluss des Filmes ist leider etwas kurz geraten, da hätte man ebenfalls etwas mehr rausholen können. Alles im allem jedoch ein gute Unterhaltsamer Film der Hammer Studios, dessen Kauf ich keinesfalls bereue.

20.12.2004, 11:49:31 Tom Horn ( Email schreiben )

Einer meiner absolut liebsten Hammer-Streifen. Atmosphärisch dicht inszeniert, wird hier unglaublich viel Spannung produziert, die bis zum Ende anhält. Der film ist wirklich in keiner Minute langweilig, gibt von seiner Auflösung immer nur Stück für Stück preis und ist somit unheimlicher und spannender als jede Akte X-Episode.
Habe ihn das erste und leider auch bisher letzte Mal als Midnight-Movie vor etlichen Jahren auf Sat 1 gesehen, werde mir die DVD aber auf jeden Fall zulegen. Für Fans von gutgemachter, altmodischer Mystery-Unterhaltung uneingeschränkt zu empfehlen!!!

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