(Ein Review von Carsten Henkelmann)
Sparta wird von dem Perserkönig Xerxes (Rodrigo Santoro) aufgefordert, sich ihm und seinem riesigen Heer zu unterwerfen. König Leonidas (Gerard Butler) will sich aber nicht einfach den Persern unterordnen, dafür sind er und die Spartaner viel zu stolze Krieger, die sich nie ergeben würden, sondern lieber bis zum Tode kämpfen. Da der hohe Rat alter Weiser dem Kampf nicht zustimmen, sammelt er die 300 besten Krieger Spartas um sich und erwartet die Perser an einer engen Stelle am Meer, wo sie den wenigen Platz zu ihrem Vorteil nutzen können. Es beginnt eine immens blutige Schlacht zwischen den Spartanern und den Persern, während sich Leonidas Frau, Königin Gorgo (Lena Headey), in Sparta politischen Ränkespielchen ausgesetzt sieht...
Mal ganz unabhängig vom Inhalt und der Inszenierung des Films, muss man 300 einen Punkt zugestehen: er ist enorm konsequent. Für eine dicke Hollywood-Produktion, die große Einspielergebnisse erzielen und somit auch ein breites Publikum ansprechen soll, ist der Film überraschend brutal und alles andere als familienfreundliche Unterhaltung. Blutfontänen spritzen in Zeitlupe, Gliedmaßen werden abgetrennt und Leichen dienen als organischer "Mörtel" für einen unbezwingbaren Wall. Dies alles wurde in ein größtenteils computergeneriertes Gewand gesteckt, an das man sich erstmal ein wenig gewöhnen und auch akzeptieren muss. Denn die Szenen wurden nicht nur größtenteils vor Green Screen aufgenommen, sondern in der Postproduktionen fanden auch noch zahlreiche andere Bildmanipulationen statt. Eigentlich beinhaltet 300 alles, was man eher von einer gewagten Independent-Produktion erwartet und nicht unbedingt von einem massenorientierten Film direkt aus den Hallen Hollywoods. Allerdings haben Filme wie Dawn of the Dead oder das Texas Chainsaw Massacre Remake bereits bewiesen, dass Splatter bereits im Mainstreamkino angelangt ist und akzeptiert wird.
Inhaltlich bietet 300 im Grunde genommen aber eine bekannte und wenig spektakuläre Geschichte. Eine Gruppe von standhaften Männern muss sich gegen eine Übermacht behaupten und in eine Schlacht ziehen, aus der sie eigentlich lebend nicht wieder heraus kommen können. Neben unzähligen Kriegsfilmen wurde ähnliches auch schon in Werken wie Akira Kurosawas Seven Samurai oder dem John Wayne Western Alamo (The Alamo, 1960) behandelt. Der einzige Vorteil der Spartaner ist - neben der exzellenten Ausbildung als Krieger - nur noch eine örtliche Gegebenheit in Form eines engen Passes am Meer, über den die Armee der Perser gezwungenermaßen ziehen muss. Diesen Engpass nutzen die Krieger, um unter den Gegner ein Blutbad anzurichten und sie trotz der Übermacht zurückzuschlagen. Und somit besteht 300 dann zu 75 Prozent fast nur aus Schlachtgetümmel. Dies mag für den zugrunde liegenden Comic durchaus ausreichend sein, für die filmische Form muss dies aber nicht unbedingt gelten. Ob dies bei 300 der Fall ist, liegt dabei ganz in der Akzeptanz des Zuschauers.
Denn streng genommen bietet 300 nicht wirklich viel. Es gibt keine besonders herausgearbeiteten Charaktere (selbst König Leonidas nicht), keine cleveren Wendungen in der Handlung und die politischen Intrigen in Sparta während der Abwesenheit Leonidas sind mehr erholsame Pausen zwischen den Kämpfen. Denn was in Sparta passiert hat ja nicht mal Einfluss in irgendeiner Form auf den Kampf gegen die Perser. In 300 geht es nur um die oppulent inszenierte Schlacht. Jede Einstellung ist ein mit Hilfe von moderner Computertechnik generierter optischer Leckerbissen, "Style over Substance" wie man so schön sagt. Und hier liegt auch eine kleine Gefahr für den Film. Je weiter die Kämpfe fortschreiten, um so mehr macht sich ein gewisser Gewöhnungsfaktor bemerkbar und der Zuschauer nimmt immer mehr Distanz ein. Im Extremfall betrachtet man das Geschehen dann nur noch aus einer neutralen, fast schon gelangweilten Position heraus.
Somit handelt es sich bei 300 letzten Endes um eine am Rande der Gewaltverherrlichung entlangrutschenden Dauerschlacht, die zwar optisch viel zu bieten hat, aber inhaltlich vollkommen unbefriedigend, manchmal geradezu naiv ausfällt. Als derbe Unterhaltung für fast zwei Stunden ist 300 aber einigermaßen brauchbar. Die dem Film vorgeworfenen Bezüge zum Nationalsozialismus und dessen "Übermensch"-Theorien sind allerdings ziemlich an den Haaren herbeigezogene Vorwürfe. Wenn man unbedingt will, dann wird man dies sicherlich erkennen können. Aber dann kann man das auch genauso bei unzähligen anderen Filmen. Von sich aus propagiert der Film solches Gedankengut jedenfalls nicht und selbst wenn, dann wäre ohnehin der Ursprung erstmal im Comic zu suchen.
Zack Snyder begann wie viele junge Regisseure der heutigen Zeit zunächst im Bereich der Werbung und Videoclips, machte dann aber mit dem durchaus brauchbaren Dawn of the Dead Remake von sich reden. Hauptdarsteller Gerard Butler war bislang in zwar nicht unbedingt billigen, aber doch eher dem B-Movie-Bereich zuzuordnenden Werken wie Talos, die Mumie (Tale of the Mummy, 1998) oder Die Herrschaft des Feuers (Reign of Fire, 2002) zu sehen und verkörperte das Phantom in Joel Schumachers 2004er Verfilmung von Das Phantom der Oper (The Phantom of the Opera). Lena Headey sah man unter anderem schon in The Cave (2005).
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19.05.2007, 15:56:25 Dietmar Kesten
300
BLUT UND DEMOKRATIE
KOMMENTAR
von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 6. APRIL 2007.
Bereits eine Reise in die Vergangenheit lässt erahnen, dass die Demokratie alles verloren hat, was es zu verlieren gibt. Ihre Segnungen bekommt heute jeder zu spüren. So wird gejubelt, dass man Cola trinken darf und Meinungen vertreten kann. Auffällig ist daran, dass diese Argumente bloße Ausstrahlungen sind. Die Schmuckstücke aus Edelmetall schmelzen nun dahin. Auch jene Blütezeit der Polis (510 - 404) und die attische Demokratie (462 - ca.416), die für die Herausbildung des klassischen politischen Systems stehen.
Staatlichkeit und Demokratie gehen zusammen. Seit Jahrtausenden. So will es die Geschichte. Also doch Marktwirtschaft? Die offizielle Geschichtsschreibung jedenfalls lässt keinen Zweifel daran aufkommen. Die Nationen haben sich gebildete. Aus der Konkursmasse des Osmanischen Reiches entstand ihre Blüte, die konstitutionelle Verfasstheit der Staaten, so wird es offiziell in den Geschichtsbüchern und an den Hochschulen gelehrt
Einen Spielraum gibt es seit dieser Zeit nicht mehr. Das Projekt wurde in Uniformen und Bedienstete gesteckt, Diktatoren und Machthaber verwirklichten ihre eigenen Pläne. Das Volk stand in der Regel Gewehr bei Fuß. Aufstände und Rebellionen wurden zerschlagen. Für die „Freiheit“ wurden die blutrünstigsten und abartigsten Kriege geführt, die weit bis in die Vormodernität zurückreichen. Selbst für die Griechen war der freie Bürger nicht ohne Opferbereitschaft zu haben.
Zimperlich waren sie im Umgang mit dem Gegner nun auch nicht. Die Philosophie eines Aristoteles oder Platons war neben ihrer herausragenden Bedeutung eben auch doppelbödig. So ging es bei ihnen u.a. auch wohl nur um das Wohl eines herrschenden Teils der Bevölkerung (Mischverfassung zwischen Demokratie und Oligarchie). Die nationale Integrität schwor die Völker auf Loyalitäten und Beziehungsgeflechte ein, die sich selbst in dieser klassischen Entwicklung nur durch sog. „Notwehrkriege“ erhalten ließen, wovon die griechische Geschichte voll ist.
Vormodernität brachte grob gesagt den skizzierten Weg der Menschheit hervor: Von der Sklaverei zum Feudalismus, vom Feudalismus zur bürgerlichen Gesellschaft, von der bürgerlichen Gesellschaft zum Kapitalismus. Dieser „Erfolg“ gab allen recht. Dabei wird soweit gegangen, alles an einigen wenigen geschichtlichen Daten festzumachen. Nur an welchen? War es wirklich die Zeit der attischen Demokratie, oder die Zeit Alexanders und des Hellenismus (750 - ca.336), oder doch eher die Regierungszeit Zeit Alexander des Großen (etwa 336 - 323), vielleicht das folgende hellenistische System (323 - 210) mit Euklid und Archimedes? War es 1789 (Französische Revolution), 1848 (Nationale Einheit und freiheitliche Verfasstheit), oder der 8.Mai 1945 (Ende des Zweiten Weltkrieges und die bedingungslose Kapitulation des Hitlerfaschismus)? Wer dort nicht gewonnen hatte, der hatte schon verloren.
Demokratie-Etappenmodelle hatten schon immer Vorbildcharakter. Und es wurde in das Korsett der heutigen Demokratie - Geschichte gesteckt, um zu beweisen, dass sie die politische Organisationsform dieser Welt ist, was immer auch darin und von wem organisiert wird. Alles inklusive: Grundrechte für einen neuen Pächter- so stellt sie sich für uns dar. Und damit das wahrgenommen wird, sind diese Rechte mit Zäunen umgeben, in diesen verklausuliert steht, was man tun darf und was nicht.
Um sich selbst nicht zu verunsichern, wird erklärt, dass die „Gesellschaft der Gesellschaft „(Luhmann) sich dadurch charakterisiert, dass sie als Interessenvereinigung aller auftritt. Und sich darum als beste aller möglichen vorstellen muss. Sie darf in ihrem Bestand nicht gefährdet werden. Deshalb werden Kriege gegen die geführt, die sie als „Barbaren“ definiert. Und so behaupten sie, dass Demokratie und Diktatur sich widersprechen. Aber sie vergessen, dass Demokratie seit jeher terroristische und diktatorische Elemente enthielt.
Wo ein gesellschaftlicher Konsens darauf basiert, dass schon immer eine Minderheit bei der Konsensbildung unterdrückt wird, ein streng utilitaristisches Herangehen sich damit begnügt, größtmögliche Wohlfahrt für die größtmögliche Menge von Menschen sich zum Ziel zu setzen und so das Herausfallen von anderen aus der Versorgung, aus der Entscheidung, aus dem Leben, billigend in Kauf nimmt, dort kann es nicht Wunder nehmen, wenn sich terroristische Elemente auch anschaulich und greifbar manifestieren. So ist Demokratie immer schon mit dem Fall des Notstands verbunden- um die Demokratie zu schützen. Und je nach Einstellung setzt sich diese immanent angelegte Willkür als Notwendigkeit oder Missbrauch immer wieder durch.
Hier schließt sich der Kreis zu „300“. Was zu sehen ist, ist martialisches Gehacke. Ein Machklüngel, der jeden Bezug zur „Basis“ verloren hat, tritt an, um Reden zu schwingen und das persische Heer von über 100.000 Mann in die Knie zu zwingen, um dem Ansehen der Spartaner wieder Geltung zu verleihen und nationalen Konsens zu erreichen. Dieser Strafaktion war es egal, was sie anrichtete. Demokratie ist eine Epidemie. Sie greift die ganze Welt an, so lernen wir. Es gibt kein Allheilmittel. Alle Nationen und Staaten sind befallen, ob Hochkultur, vormodern, postmodern oder post-postmodern. Wer in diesem Spiel die Regeln verletzt, oder (als) ernst zu nehmen trachtet, wird des Feldes verwiesen.
Besonders der König von Sparta, der Goebbelsche Einpeitscher mit Sendungsbewusstsein hat begriffen, dass sich die staatliche Grundlage, der Krieg, nur durch den permanenten Vorwärtsdrang realisieren lässt. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker kann nur über Leichenberge gehen. Denn sie stehen für die Freiheit all derer, die niedergerungen wurden. Das Blut der Geschichte klebt an diesen „Helden“, an ihrem Größenwahn und an ihrem Freiheitsbegriff.
Dieser Film ist kein einfaches Schaustück, bunt bemalt mit krassen Bildern, starken Recken, die von Leni Riefenstahl stammen könnten, goldenen Weizenfeldern und wollüstigen Gestalten, dieser Film beschreibt die Zustände im Allgemeinen wie im Konkreten: Der Feind der Demokratie ist sie selbst.
Was als transzendenter Traum an diesen Begriff gebunden war, ging schon damals in die Brüche. Wird sie als wehrhaft bezeichnet, wird ihr Pflicht und Schuldigkeit auferlegt, gegen ihre eigenen Aporien vorzugehen, so wird ein Widerspruch aufgetan, der ihr - der Demokratie - transzendentes oder wenigstens beruhigendes Bewusstsein, in der besten aller möglichen Welten zu leben, nimmt, da sie mit einem dauernden Einbruch des eben nicht Besten entgegen jeder Rationalität und Raison konfrontiert ist.
Sollte sich derartiges Filmmachwerk durchsetzen, dann kann sich heute erneut jeder Feldherr, der von einem Hügel predigen will, Leonidas zum Vorbild nehmen. Für Sparta, gegen die Barbaren. Wer die Demokratie und ihren kulturellen Produkte ernst nimmt, wird gezwungen, sich oder so auf jene Schlächtereien einzulassen, wovon „300“ Zeugnis ablegt. Dass Demokratie mit ihren schlimmsten Auswüchsen ins uns quasi als Naturell angelegt ist, scheint nicht mehr von der Hand zu weisen sein. Über die planetarischen Ausmaße dessen, was dann da noch auf uns zukommt, mag man nicht reflektierten. Indes gilt: Kein Blut für Demokratie! Aber auch kein Wort für Demokratie! Sondern: „Keinem Vaterland geboren.“ (Ludwig Börne)
300
ÜBER STAAT UND DEMOKRATIE
von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 6.
APRIL 2007.
Wahrheit ist nicht mehr als das, worauf man sich in der Geschichte geeinigt hat. Und so mögen es 300, gar 400 Spartaner gewesen sein, die sich den Persern 480 v. Chr. entgegenwarfen. Was wirklich war, darüber gibt der Film keine Auskunft. Von einem „Blockbuster“ kann man auch nichts anderes erwarten. Die geschichtlichen Zusammenhänge fehlen hier ebenso wie die Überprüfung des Wahrheitsgehaltes am Thermopylen-Pass.
Leonidas, der König der Spartaner, marschiert mit seiner Leibgarde gegen die „Barbaren“, gegen die „Tiere aus dem Osten“. Dass ihnen ein total überlegenes Heer gegenüberstand, scheint dem Regisseur Zack Snyder („Dawn of The Dead“, 2004) nicht wichtig zu sein, vielmehr wohl eher, den todesmutigen, unbeugsamen und aussichtslosen Kampf dieser „300“ zu schildern. In aller Härte, gnadenlos und ohne Wehleidigkeit. Verhandlungen gibt es nicht. Jene, die darauf aus sind, bezahlen mit ihrem Leben. Leonidas macht kurzen Prozess und stößt sie eigenhändig in einen Brunnen. Das Gemetzel sondergleichen beginnt damit.
Dass die Demokratie, die eigentliche Herrschaft des Volkes, nie eine war, darüber sollte nicht reflektiert werden. Vielmehr darüber, dass sie sich durch Kriege, Eroberungen und Leichenberge zu definieren verstand, und im Keim das anlegte, was heute vorgefunden wird. Aus dem Staatsgedanken der Griechen wurden die „Werte“ des Kapitalismus: Lügen, Erpressen, Betrügen und Killen. Demokratie ist in letzter Konsequenz ein eliminatorischer Amoklauf. Und nicht nur bloß symbolisch, sondern auch realistisch.
Tötet Euch! Nur wer tötet, überlebt am Ende. Die Demokratie als Therapiefall. Die Demokratie hat sich in der Geschichte schon längst blamiert. Und kehrt nun im Film als Gespenst zurück. Es sind die Helden, die Geschichte machen, die einen siegreichen Kampf führen, den des Guten gegen das Böse. Mit diesem naiven Weltbild lässt Zack Snyder seine Krieger antreten. Und damit hat sich immer Politik machen lassen. Sie ist das elementare Schema aller Ideologien. Und tritt mit ihrem mörderischen Hass an: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Die Verwandtschaft der Seelen trifft sich: Die damaligen Menschenopfer gleichen den heutigen Kollateralschäden. Die Verwandlung der Welt in grausame Krise war stets eine „heilige“ Pflicht, die sich durch alle Geschichtsepochen zog, und auf deren Rücken das Projekt „Demokratie“ zu einer phantasmatischen Projektion wurde. Bis in den Tod hinein, Ruhm und Ehre ist das Preisgeld, für Volk und Vaterland, daran richtet man sich auf. Und das Herz ist mit Hass erfüllt. Die Parallelen des Films mit der offenen Widersprüchlichkeit zur heutigen globalisierenden Welt sind verblüffend.
Sie schicken sich an, um zu sterben. Nur für was? Für die Freiheit und für den Opfertod? Sparta lebt. Für die Zivilisation muss alles gegen den Strich gebürstet werden. Die Königin muss Daheim Überzeugungsarbeit leisten, damit die Gehirnwäsche funktioniert, und der Krieg abgesegnet wird. Alle werden auf den bevorstehenden Tod eingeschworen. Das ist das eigentlich reaktionäre an „300“. Das Irrationale siegt. Am Ende stehen alle geeint hinter dem König.
Wer das Schwert nimmt, der kommt durch das Schwert um. In den eigenen Reihen werden keine Denunzianten geduldet. Sie werden kurzerhand vom Leben in den Tod befördert. Die Berge von Leichen „da draußen“ sind ein Stück Heimat. Alles wird niedergemacht, was der Demokratie nicht dienlich ist. Und die Vergeltung tritt auf den Plan. Und sinnt nach Rache. So nehmen die Ereignisse der neuen Weltordnung ihren Lauf.
Die blutgetränkte Geschichte führt hier die namenlosen und gesichtslosen Massen vor. Der gnadenlose, gewaltverherrlichende und erbarmungslose Kreuzzug, der in „300“ vorgeführt wird, ist nichts anderes als eine Produktion des Todes und der Vernichtung. Die übergreifende Totalität des Universalistisch-Allgemeinen, das hier auf den Plan tritt, reflektiert „300“ natürlich nicht. Sonst müsste auch der unendliche Reim lauten: „Wir sind verstrickt, verstrickt, verstrickt!“ Verstrickt in den barbarischen und rassistischen Unsinn.