(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Charlie Kaufman (Nicolas Cage) ist ein genialer Drehbuchautor, der aber im richtigen Leben enorme Probleme hat. Sein geringes Selbstbewußtsein steht ihm bei der Arbeit wie auch privat im Weg. Er bekommt den Auftrag das Buch "The Orchid Thief" der Schriftstellerin Susan Orlean (Meryl Streep) in ein Filmskript zu verfassen. Das stellt sich allerdings als sehr schwierig heraus und Charlie verzweifelt mehr und mehr, während sein Zwillingsbruder Donald (ebenfalls Nicolas Cage) - nur durch ein Wochenendseminar geschult - deutliche Fortschritte bei einem Drehbuch zu einem Thriller macht. Dann hat Charlie die abgefahrene, aber scheinbar einzig funktionierende Idee sich selber in das Skript hineinzuschreiben...
Wer "Being John Malkovich" von Spike Jonze kennt, dessen Drehbuch ebenfalls von Charlie Kaufman geschrieben wurde, wird erahnen können, dass mit "Adaptation" kein konventioneller Film abgeliefert wurde. Wie auch in BJM werden reale Personen mit fiktiven Charakteren und Ereignissen vermischt. Die erste Hälfte des Films ist sehr ruhig, denn der Zuschauer muss erst an die ungewöhnliche Erzählweise herangeführt werden. Im späteren Verlauf wird dann das Tempo etwas angehoben, aber trotzdem bleibt dieser Film selbst dann noch höchst ungewöhnlich. Man kann diesen Film schlecht in Worte packen, denn Realität und Fiktion, Vergangenheit und Gegenwart werden zu einem zunächst verwirrenden, später aber duchaus schlüssigen Spinnennetz verwoben. Ein wahrlich ungewöhnlicher Film mit ganz grandiosen schauspielerischen Leistungen.
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