Film Daten

Titel:
Good Bye Lenin!
Originaltitel:
Good bye, Lenin!
Land & Jahr:
Deutschland 2003
Regie:
Wolfgang Becker
Darsteller:
Daniel Brühl
Katrin Saß
Maria Simon
Chulpan Khamatova
Florian Lukas
Alexander Beyer
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Good Bye Lenin!

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Alex lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester im östlichen Teil von Berlin. Nach einem Herzinfarkt fällt seine Mutter in ein tiefes Koma und erwacht erst nach 8 Monaten. Mittlerweile existiert die DDR aber nicht mehr und alles an was seine Mutter geglaubt hat, hat sich in Luft aufgelöst. Seine Mutter kann zurück nach Hause kommen, aber um jede Aufregung zu vermeiden läßt er in der kleinen Wohnung die DDR wieder aufleben. Ein Theater, dass sich schnell selbstständig macht und über seinen Kopf hinaus wächst...

Auch wenn ich jetzt vielleicht eine heilige Kuh schlachte, aber in meinen Augen ist GOOD BYE, LENIN! hoffnungslos überbewertet. Nicht nur, dass die Idee der Wiederherstellung einer vergangenen Zeitepoche bereits 1969 von Louis de Funes in LOUIS TAUT AUF umgesetzt wurde (ein Vorfahr seiner Frau wird aus einem Eisblock aus der Arktis erfolgreich wiederbelebt und sein Haus und die ganze Straße muss auf den Beginn des 20. Jahrhunderts getrimmt werden), sondern der Film ist auch viel zu lang und verliert sich teilweise in unnötigen Nebenhandlungen. So ist in meinen Augen z.B. alles was mit seinem Vater zu tun hat völlig überflüssig für die Geschichte. Eine halbe Stunde weniger hätte dem Film ganz gut getan.

Und wenn ein Regisseur durch einen Satz eines Charakter sein Vorbild Stanley Kubrick durchblicken läßt, ist das ja noch ganz amüsant. Aber dann die Zeitraffer-Sequenz aus CLOCKWORK ORANGE bis auf einen anderen Ablauf vor der Kamera fast 1:1 zu kopieren, sogar mit der gleichen Musik im Hintergrund, so grenzt das für mich schon an Ideenklau.

Positiv stimmen allerdings die durchweg guten schauspielerischen Leistungen. Dadurch bleibt der Film trotz aller Mängel noch gut anschaubar und bietet immerhin vereinzelt mal ein paar Lacher. Allerdings bezweifel ich, dass der Film auch international erfolgreich sein könnte, dafür ist das Thema einfach zu deutsch und manche Witze, gerade wenn es um irgendwelche Marken geht, dürften sich einem internationalen Publikum kaum erschließen.

Insgesamt ein nettes Filmchen, das ich mir aber wohl kein zweites Mal anschauen werde.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 11.10.2003

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