(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Joe Salkow (Pierre Gaston) muss im Vietnamkrieg mit ansehen, wie zwei Männern erst eine Frau vergewaltigen und dann in die Luft sprengen, was ein Trauma bei ihm verursacht. Zurück in Amerika wirkt dies Erlebnis so stark nach, dass er sich sofort Sprengmaterial kauft und nun Liebespaaren auflauert, um sie in die Luft zu jagen...
Es ist schon unglaublich, was für obskure Filme ihren Weg nach Deutschland gefunden haben. "Bestie der Wollust" ist ein durch und durch schlechter Film, der aber in einer größeren Runde und in Verbindung mit der delirischen deutschen Synchronisation zum Partykracher Deluxe wird. Im Grunde genommen handelt es sich um einen Softcore-Streifen, dem eine Rahmenhandlung verpasst wurde, denn den Sexszenen wird sehr viel Platz eingeräumt. Der Rest des Films besticht dann eher durch unfreiwillige Komik. Da wäre z.B. die Mutter mit ihrem Sohn, die fälschlicherweise ebenfalls eine Bombenpackung in den Motorraum gepackt bekommen haben. Da das wohl nur sehr geringe Budget keine Sprungung des Wagens in der Stadt zuließ, wohnt die Frau wohl scheinbar mitten in der öden Wüste, denn dort geht das Vehikel dann endlich mal hoch. In einem Gespräch mit seinem ermittelnden Chef, als sie versuchen ein Motiv zu finden, meint ein Polizist lapidar: "vielleicht wars ja ein Versehen?" Überhaupt sieht das Büro des Kommissars eher wie eine Ecke aus dem Wohnzimmer des Regisseurs aus, denn sein Schreibtisch steht einsam in einer kleinen Ecke des Raumes. Grandios ist auch Pierre Gaston, der beim Beobachten der Liebespärchen stets so aussieht, als hätte er noch nie zuvor was von Sex gehört und reißt immer erstaunt die Augen auf - sofern sie sich nicht im nervösen Dauerzwinker-Zustand befinden...
Ein Trash-Hammer allererster Qualitätsgüte!
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