Film Daten

Titel:
The Retrievers - Zum Töten Abgerichtet
Originaltitel:
The Retrievers
Land & Jahr:
USA 1982
Regie:
Elliott Hong
Darsteller:
Max Thayer
Randy Anderson
Shawn Hoskins
Tony Cabellano
Harry Shapiro
Roselyn Royce
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

The Retrievers - Zum Töten Abgerichtet

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Tom (Max Thayer) wird von einem alten Freund in die "Company" eingeführt. Was sich zuerst nach einem einfachen Job mit guter Bezahlung anhört, entpuppt sich schon bald als Drecksarbeit für eine kaltblütig agierende Verbrecherorganisation. Nachdem Tom geholfen hat, den ehemaligen Geheimdienstler Danny (Lenard Miller) zu entführen, wechselt er beim anschließenden Versuch, dessen Schwester und einzige Zeugin Janice (Shawn Hoskins) zu töten, die Seiten. Sie schweben beiden nun nicht nur wegen Toms Verrat in Lebensgefahr, sondern weil Janice auch das Manuskript ihres Bruders besitzt, in dem er alle Namen und Taten der Company nennt...

Action-Gülle der etwas unterhaltsameren Art. Der in Deutschland auf Video indizierte "The Retrievers - Zum Töten Abgerichtet" erstaunt erstmal durch seinen hohen Gewaltgrad. Hier gibt es blutige Einschüsse, Enthauptungen mit Hilfe einer Gartenschere oder Kopfschüsse nahe am Grad einer Hinrichtung. Die Splatterwurst wird dabei zwar nur andeutungsweise bzw. für Sekundenbruchteile ausgepackt, erwartet hat man dies aber nun zunächst mal nicht. Davon abgesehen beinhaltet der Film eigentlich alles, was aus einem guten B-Movie einen schlechten B-Movie werden läßt. Hölzern agierende Schauspieler, ein Drehbuch voller unlogischer Handlungselemente, billige Sets usw. Das der Film aber trotzdem noch über einen kleinen Grad an Unterhaltung verfügt, ist der völligen Abwesenheit von Leerlaufmomenten zu verdanken, denn irgendwas passiert in dem Film immer.

Mit aktiviertem Logikschalter sollte man aber nicht unbedingt an den Film heran gehen. Danny hat also ein brisantes Manuskript geschrieben, was veröffentlicht werden soll. Anstatt das Tom und Janice dies nun hundertfach kopieren und an die Presse oder Verlage verteilen, gehen sie mit dem Originalskript lieber umständlich auf Verlegersuche, damit das dann Wochen später als Hardcover-Buch veröffentlicht werden kann. Also suchen sie sich die Hilfe einer Underground-Autorin und einigen Guerilla-Druckern. Auch wenn diese den beiden sehr hilfreich zur Seite stehen, einfach geht anders. Zumal sich die verfolgenden Gangster von dem bunt zusammengewürfelten Haufen mehr als nur einmal an der Nase herumführen lassen bzw. gehörig eine auf eben jene drauf gehauen bekommen. Tom ist ja auch ein ganz harter, denn nachdem er morgens seine tote Frau unter der Dusche fand, hat er für den Rest des Tages Zeit, mit Janice vor Killern von einem Hochhaus zu flüchten und dann bei Sonnenuntergang mit Janice am Strand spazieren zu gehen, mit ihr zu schaukeln und dann schließlich mit ihr im Bett zu landen. Das nenne ich mal eine konsequente Verarbeitung von Trauer!

Der Rest des Films verhält sich ähnlich simpel getrickt, aber in einer größeren Runde weiß dieser Trash dann auf seine unfreiwillige Art dann einigermaßen zu gefallen. Wenn die Beteiligten an diesem Film überhaupt noch irgendwo anders mitgearbeitet haben, dann waren es meist ähnliche Low-Budget-Werke. Max Thayer kann immerhin auf einen Auftritt in "Ilsa - Haremswächterin des Ölscheichs" (Ilsa, Harem Keeper of the Oil Sheiks, 1976) und "Karate Tiger 2" (No Retreat, No Surrender 2: Raging Thunder, 1988) zurückblicken, in letzter Zeit reichte es immerhin für unbedeutende Nebenrollen in "Pearl Harbor" und "S.W.A.T.".

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 20.03.2007

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