(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Autoverkaüfer Jerry brauch eine Menge Geld um sich selbstständig zu machen. Durch seinen Job kann er es nicht schaffen und sein wohlhabender Schwiegervater sieht in ihm einen einzigen Versager. Also engagiert er zwei Gangster, die seine Frau entführen und zum Schein Lösegeld von ihm erpressen. Das Lösegeld, das er ja nicht hat, will er von seinem Schwiegervater haben. So weit so gut. Die Entführung klappt und die Gangster Carl und Grimsrud fahren in ihr Versteck. Auf der Fahrt dorthin werden sie aber von einem Cop wegen einer Bagatelle angehalten. Da Carl es nicht schafft den Polizisten abzuwimmeln, wird dieser stumpf von Grimsrud erschossen. Ein Pärchen das zufällig gerade vorbeifährt wird Zeuge, kann es aber dummerweise 5 Minuten später keine Aussage mehr machen. Das ruft die Polizeichefin Marge auf den Plan, die im siebten Monat schwanger ist! Währenddessen versucht Jerry verzweifelt seinen resoluten Schwiegervater davon abzubringen, sich in die Entführungsgeschichte einzumischen. Langsam aber sicher geht alles drunter und drüber und Jerrys Plan läuft langsam aber sicher völlig aus dem Ruder...
Die Coen-Brüder haben mit Fargo wieder einen Film mit scheinbar keinem normalen Menschen geschaffen. Irgendwie haben alle einen Schlag weg oder sind nicht ganz helle. Der megaschwarze Humor ist sicherlich nicht jedermanns Sache, mir gefällt es aber um so mehr. Der beste Darsteller ist meiner Meinung Peter Stormare als sprachfauler, aber dafür umso stumpferer Grimsrud. Ist einfach köstlich wie er den Cop erschießt dessen Blut in Carls Schoß fließt und ihm vorhält, das er es ja wohl vermasselt hätte.
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13.09.2005, 21:50:06 Stig Boggenstroem
JessusMaria, Fargo ist in jeder Hinsicht groß, ein perfekter Film. Pechschwarzer Humor, aber durch das Gelächter kullert auch mal ne Träne.
Ich liebe diesen Film!
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03.03.2006, 21:05:07 Dietmar Kesten (
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FARGO
BLUT IM SCHNEE
von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 10. NOVEMBER 2005.
In Brainerd, Minnesota, gibt es mehrere Morde, die die Bewohner der Provinz jedoch nicht sonderlich aus der Ruhe bringt. In einer Winternacht wird die Polizeichefin Marge Gunderson (Frances McDORMAND) aus dem Schlaf gerissen. Im Schnee liegen 3 Tote. Für die nächtliche Störung ist der Autoverkäufer Jerry Lundergaard (William H. MACY) verantwortlich. Um seinen Schwiegervater um Geldreserven zu erleichtern, hat er sich einen Deal ausgedacht: zwei Kleinkriminelle, Carl (Steve BUSCEMI) und Gaear (Peter STORMARE), sollen seine Frau entführen und mit ihm das Lösgeld teilen. Der Plan scheitert. Mit Jean (Kristin RUDRÜD) im Auto geraten sie in eine Polizeikontrolle. Gaer erschießt den Mann. Als Zeugen auftauchen, wird erneut geschossen.
Mit „Fargo“ - der Name der Stadt, in der der Deal ausgehandelt wurde - hatten die Brüder COEN (Regie, Produktion und Buch) einen Achtungserfolg. Der Film war nicht nach dem üblichen Muster eines Thrillers gestrickt. Durch Finten, dumme Zufälle, überraschende Wendungen und verzwickte Ermittlungen, wird die Spannung über 1 ½ Stunden gekonnt gehalten. Dafür ist auch die Schauspielerriege verantwortlich. Allen voran H. MACY und Steve BUSCEMI.
Der Film ist souverän und glänzt mit einem ausgeklügelten Plot. Nahe mühelos gelingt es der Regie, die vermeintlich harmlose Entführung zur Hochspannung aufzuladen. „Fargo“ ist kein Thriller von der Stange. Er sorgt sogar für Lacherfolge. Wenn Carl und Gaear sich mit den Toten beschäftigen, dann sorgt das für einen eigenartigen Kontrast zum Geschehen.
Blut im Schnee macht sich zudem noch besonders gut. Es gibt „Fargo“ einen zusätzlichen Blickfang. Die Sicht auf Landschaft und Menschen, knappe Dialoge, die gut zum Geschehen passen, geben dem Film zusätzliche Pluspunkte.
Fazit:
Gut gemacht. Mit vielen turbulenten Szenen und grandiosen Darstellern.