(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Regisseur Werner Herzog porträtiert in dieser Dokumentation die Person Klaus Kinski und berichtet über seine Zusammenarbeit mit ihm. Er erzählt, wie er als 13-jähriger Junge Kinski zum ersten Mal begegnet ist, der damals durch seine harsche Art auf immer in seiner Erinnerung geblieben ist. Danach schildert er ausführlich die chaotischen Umstände und Kinskis Ausraster in Südamerika, bei den Dreharbeiten zu den Filmen Aquirre - Der Zorn Gottes und Fitzcarraldo. Dabei kommt auch ein früherer peruanischer Schauspieler zu Wort, dem Kinski damals beim Dreh fast mit einem Schwert umgebracht hat. Nur durch ein Helm wurde ihm das Leben gerettet, hätte er den nicht getragen, wäre ihm der Schädel eingeschlagen worden! Damals haben die indianischen Statisten Herzog sogar angeboten, Kinski für ihn umzubringen! Zwischendurch kommen auch noch die Schauspielerinnen Eva Mattes und Claudia Cardinale zu Wort, die im Gegensatz zu vielen anderen durchweg positives über Klaus Kinski zu erzählen haben. Herzog gelang es mit dieser Dokumentationsarbeit die Person Kinski weitestgehend mit all ihren Seiten darzustellen und zu durchleuchten, was in ihm vorging, womit man ihn reizen, aber auch zur Ruhe bringen konnte. Aufgelockert wird das Ganze natürlich von einigen Filmausschnitten, wobei die Genreproduktion Nosferatu - Phantom der Nacht leider kaum berücksichtigt wird. Wer sich für den ungewöhnlichsten deutschen Schauspieler aller Zeiten interessiert, sollte sich diese Dokumentation ansehen, da sie von jemandem gemacht wurde, der Kinski sehr nahestand und daher ihn besser darstellen kann als jeder andere Filmhistoriker.
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