Film Daten

Titel:
Snakes on a Plane
Originaltitel:
Snakes on a Plane
Land & Jahr:
USA 2006
Laufzeit ca.: ?
105 Min.
Regie:
David R. Ellis
Darsteller:
Samuel L. Jackson
Julianna Margulies
Nathan Phillips
Rachel Blanchard
Flex Alexander
Kenan Thompson
Keith Dallas
Lin Shaye
Bruce James
Sunny Mabrey
Casey Dubois
Daniel Hogarth
Gerard Plunkett
Terry Chen
Elsa Pataky
Alternativtitel:
• Anaconda 3
• Flight 121
• Pacific Air 121
• Pacific Air Flight 121
• SoaP
• Venom
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - New Line
Label:
New Line
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 104:55
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 5.1-EX
Englisch - 6.1 DTS-ES
Englisch - Dolby Surround
Untertitel:
Englisch, Spanisch
Extras:
  • Audiokommentar von Cast & Crew
  • Featurette "Pure Venom - The Making of Snakes on a Plane"
  • Featurette "Meet the Reptiles"
  • Featurette "VFX Featurette"
  • Featurette "Snakes on a Blog"
  • Deleted / Extended Scenes
  • Gag Reel
  • 3 Trailer
  • 5 TV-Spots
  • Musikvideo
  • weitere Trailer: Codename: The Cleaner / Texas Chainsaw Massacre: The Beginning / Nightmare on Elm Street / Butterfly Effect 2 / Undisputed 2 - Last Man Standing / The Wicker Man / Nightmare & Dreamscapes / Beerfest
  • DVD-ROM Features

DVD Daten

DVD Cover - Warner Bros.
Label:
Warner Bros.
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 100:47
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 5.1
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Extras:
  • Audiokommentar von Cast & Crew
  • Featurette: "Pures Gift - Making Of Snakes on a Plane"
  • Featurette: "Die Reptilien hautnah"
  • Featurette: "Visuelle Effekte"
  • Featurette: "Snakes On A Blog - Der Internet-Hype"
  • Deleted / Extended Scenes
  • Gag Reel
  • Musikvideo
  • TV Spot
  • Trailer
  • Magnetenset

DVD Daten

DVD Cover - Warner Bros.
Label:
Warner Bros.
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 100:36
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 5.1
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Extras:
  • Audiokommentar von Cast & Crew
  • Featurette: "Pures Gift - Making Of Snakes on a Plane"
  • Featurette: "Die Reptilien hautnah"
  • Featurette: "Visuelle Effekte"
  • Featurette: "Snakes On A Blog - Der Internet-Hype"
  • Deleted / Extended Scenes
  • Gag Reel
  • Musikvideo
  • TV Spot
  • Trailer

Snakes on a Plane

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Sean Jones (Nathan Philips) wird auf Hawaii zufällig Zeuge des Mordes an einem Staatsanwalt durch einen Gangsterboss. Noch bevor dessen Killer Sean töten können, wird er von dem FBI-Agenten Neville Flynn (Samuel L. Jackson) in Sicherheit gebracht. Zusammen fliegen sie nun in einem Passagierjet nach Los Angeles, damit Sean dort seine Aussage machen kann. Ohne das sie es ahnen, sind hunderte von Giftschlangen im Gepäckraum versteckt worden, die in mehreren Tausend Metern Höhe freigelassen werden. Schon bald bricht eine wilde Panik auf der Maschine aus ...

Snakes on a Plane - ScreenshotSnakes on a Plane - Screenshot

Wer Filme wie Octalus (Deep Rising, 1998) mag, braucht eigentlich nicht mehr groß weiterlesen, sondern kann sich gleich Snakes on a Plane auf seine Einkaufsliste notieren. Der Film ist ein simpel gestrickter und mit viel Humor durchsetzter Actionthriller, der trotz seiner Einfachheit für gute Laune sorgt und einen hohen Unterhaltungswert besitzt. Schon allein die Grundidee verspricht einiges: eine Horde von Giftschlangen bewegt sich frei in einem Passagierflugzeug und sorgt natürlich für unendliches Chaos, Tod und Verderben. Der Aufbau des Films unterscheidet sich dabei kaum von den klassischen Katastrophenthrillern der 1970er Jahre. Im Grunde genommen ist Snakes on a Plane auch nichts anderes als eben solch ein Thriller, nur das die Katastrophe hier animalischen Ursprungs ist. Katastrophe und Tierhorror werden hier zu einem effektiven Cocktail vermixt, der Film behandelt zwei sehr typische Ängste, die in vielen Menschen stecken: die Angst vorm Fliegen und die Angst vor Schlangen. Wie die typischen Katastrophenfilme beginnt die Handlung nach dem beobachteten Mord ganz klassisch: man bekommt eine Handvoll unterschiedlichster Personen präsentiert, die sich charakterlich alle voneinander unterscheiden, was später zu den üblichen Reibereien untereinander führen wird.

Die Kernfiguren sind dabei folgende: Sean, der aber im Flugzeug eher etwas in den Hintergrund gerückt wird, Flynn, der FBI-Agent der die Übersicht waren muss, und die Stewardess Claire Miller (Julianna Margulies), die quasi das weibliche Gegenstück zu Flynn bildet. Außerdem gibt es noch eine oberflächliche Schickse (Rachel Blanchard), die ständig ihren kleinen Hund bei sich trägt, einen Hip-Hop-Star (Flex Alexander) mit einer Sauberkeits-Neurose und sein Compangnon (Kenan Thompson), der später noch über sich hinauswächst. Jede dieser Personen hat mindestens einmal seinen großen Moment im Film, sei es nun im positiven oder negativen Sinne. Das bei dieser Vielzahl von verschiedenen Individuen keine große Charaktertiefe erreicht werden kann, dürfte niemanden verwundern. Auch sind weder der Film noch das Drehbuch in irgendeiner Hinsicht originell oder innovativ. Aber bei dieser Art von Film ist das letztendlich auch nicht sonderlich wichtig, denn im Vordergrund stet eindeutig die Action und die Bedrohung durch die Schlangen. Und das gelingt dem Film doch ziemlich gut.

Snakes on a Plane - ScreenshotSnakes on a Plane - Screenshot

Das filmische Töten wird hier wieder einmal sehr kreativ begangen. Der erste Schlangenangriff erwischt ein Pärchen auf der Toilette, die miteinander so sehr beschäftigt sind, dass sie die Bedrohung erst erfassen, als es schon zu spät ist. Die Todesschreie werden dabei außerhalb der Kabine als etwas anderes aufgefasst... Später lernt man dann auch noch, dass man als Mann einer Schlange nicht auf den Kopf pinkeln sollte und eine Schlange die aus einer Kotztüte heraus angreift, sucht sich auch nicht gerade eine angenehme Körperstelle für den Biss aus. Alles höchst unrealistisch, aber für den einfachen Horrorspaß zwischendurch sehr effektiv. Im weiteren Verlauf gibt es aber noch einige andere Verletzungen, die sich die Menschen gegenseitig antun oder einfach durch das Chaos entstehen, und diese wirken deutlich unangenehmer als die Schlangenbisse selbst (Stichwort: Schuhabsatz).

Zitat

Someone get this fuckin' snake off my ass!

Der Vergleich mit dem oben genannten Octalus ist dabei gar nicht mal so weit hergeholt. Beide Filme bieten sich durch die Gänge schlingende Tiere, bei Octalus sind sie nur natürlich einige Nummern größer. In beiden Filmen spielt sich die Action in einer geschlossenen Umgebung ab (hier Flugzeug, dort ein Schiff) und der eigentliche Auslöser sind illegale Machenschaften von Menschen, die etwas vertuschen wollen. Der Humor ist ebenfalls ähnlich, natürlich von meist schwarzer Natur und in beiden Filmen gibt es kurze, grausame Momente, die aber durch den Humor und die Abstrusität der Situation entschärft werden. Schlangen in der Mikrowelle sind jedenfalls eine ziemliche Sauerei... Beide Filme zusammen würden ein tolles und kurzweiliges Double Feature abgeben, das jeden verregneten Sonntag Nachmittag aufwertet. Nur wer was anspruchsvolles sucht, sollte sich lieber anderen Filmen zuwenden. Was der Titel Snakes on a Plane verspricht, bekommt man auch geboten. Nicht mehr und nicht weniger. Als einzigen kleinen Nachteil könnte man noch anführen, dass die am Computer generierten Schlangen meistens als solche zu erkennen sind und man so ein wenig der Illusion beraubt wird. Ein klein wenig mehr Sorgfalt bei der grafischen Arbeit hätte hier für ein optimaleres Ergebnis gesorgt.

Snakes on a Plane - ScreenshotSnakes on a Plane - Screenshot

Snakes on a Plane erlebte schon lange bevor er in den Kinos lief einen Hype im Internet, wie allerhöchstens die größten Blockbuster-Filme wie z.B. die Herr der Ringe-Trilogie. Der Titel sorgte bei vielen Filmfans für abenteuerlichste Spekulationen und bevor auch nur irgendjemand einen Filmschnipsel zu sehen bekam, gab es schon unzählige Blog-Artikel, Fanartworks und sogar selbstgedrehte Kurzfilme. Anstatt sich mit Urheberrechtsklauseln unbeliebt zu machen, ging man bei New Line und dem Produzententeam den genau umgekehrten Weg und ließ sich von den Ideen aus der Internetwelt sogar noch inspirieren. Durch den Hype und überzeugenden Argumenten von David Ellis willigte New Line Cinema sogar ein, aus der besser vermarktbaren PG-13 Version einen R-Rated Film zu machen. In fünf weiteren Drehtagen wurden dann einige derbere Szenen gedreht, sowie noch Ideen von den Internet-Fans umgesetzt. Der Erfolg von Snakes on a Plane blieb natürlich nicht unbeobachtet und mit dem Direct-to-Video Werk Snakes On A Train kam ein direktes Plagiat noch vor der ersten DVD von Snakes on a Plane auf den DVD-Markt.

Ursprünglich hieß das Drehbuch schlicht und einfach "Venom". Als erster Regisseur war Ronny Yu involviert gewesen, der sich bereits mit Chucky und seine Braut (Bride of Chucky, 1998) und Freddy vs. Jason (2003) in Hollywood einen Namen für actionbetonte Horrorkost gemacht hat. Der konnte aber aus diversen Gründen nicht mehr an dem Projekt teilnehmen und so kam David R. Ellis ins Spiel, der seine Karriere als Stuntman anfing, zum 2nd Unit Director aufstieg und als Regisseur neuere Filme wie Final Destination 2 (2003) und Final Call (Cellular, 2004) abgedreht hatte. Samuel L. Jackson sagte einzig und allein wegen dem Titel des Films zu. Der Titel war es aber auch, der zu kleineren Problemen bei der Suche nach Drehorten führte, denn Snakes on a Plane klang für viele einfach zu sehr nach Trashfilm, so dass man in solchen Fällen den Arbeitstitel "Pacific Air 121" wählte. Das Innere des Flugzeugs war ein komplettes Set, das auf einer beweglichen Bühne aufgebaut wurde, so dass Erschütterungen und Flugschwankungen simuliert werden konnten. Für den Film kamen an die 450 realen Schlangen zum Einsatz, die aber alle ungiftig waren und hauptsächlich wegen ihrer optischen Ähnlichkeit zu echten Giftschlangen ausgewählt wurden.

Snakes on a Plane - ScreenshotSnakes on a Plane - Screenshot

Samuel L. Jackson gehört längst zur ersten Liga in Hollywood, war aber im Laufe seiner Karriere auch in Genreproduktionen wie z.B. Der Exorcist III (The Exorcist III (1990) zu sehen gewesen. Zu seinen weiteren bekannten Filmen gehören unter anderem die Tarantino-Filme Pulp Fiction (1994), Jackie Brown (1997) und Kill Bill: Vol. 2 (2004) sowie Werke wie das Shaft-Remake (2000). Nathan Phillips machte eher durch den Horror-Thriller Wolf Creek (2005) auf sich aufmerksam. Rachel Blanchard sah man in Road Trip (2000) und Where the Truth Lies (2005). Die hier die ältere Stewardess spielende Lin Shaye trat im ersten A Nightmare on Elm Street (1984) als Lehrerin auf und war auch in Critters (1986) oder dem 2001 Maniacs-Remake (2005) zu sehen.

Zitat

Enough is enough! I have had it with these motherfucking snakes on this motherfucking plane!

In den USA und Deutschland ist der Film in einer Special Edition auf DVD erschienen, in Deutschland dabei gleich in zwei Varianten. Neben einer Standard-Edition gibt es auch eine limitierte Steelbook-Version, die sich aber neben der Verpackung nur noch in der Dreingabe eines Snakes on a Plane Magneten von der Normalversion unterscheidet. Über die Bildqualität braucht man sich keine große Gedanken machen, da es sich um einen aktuellen Film handelt ist die entsprechend gut. Als sehr dynamisch entpuppt sich auch der Ton, der regen Gebrauch von den Möglichkeiten einer Surround-Anlage macht. Auf der US-DVD liegt er in DTS 6.1, Dolby Digital 5.1 EX und Dolby Surround vor, während man bei den deutschen DVDs nur Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1 bekommt. In diesen Sprachen werden dann auch Untertitel angeboten, während es bei der US-DVD Englisch und Spanisch als Untertitel-Sprachen gibt.

Snakes on a Plane - ScreenshotSnakes on a Plane - Screenshot

Kernpunkt des Bonusmaterials dürfte der Audiokommentar von Regisseur David Ellis, Hauptdarsteller Samuel L. Jackson, Produzent Craig Berenson, Associate Producer Tawny Ellis, VFX Supervisor Eric Henry und 2nd Unit Regisseur Freddie Hice sein. David Ellis und Samuel L. Jackson sind hier eindeutig die Wortführer und Jackson macht nebenbei noch den Entertainer mit vielen lockeren Sprüchen. Bei so vielen Beteiligten ist es manchmal schwer die einzelnen Aussagen auseinanderzuhalten, aber es wird einiges über die Dreharbeiten, die Entstehung des Films und den Internet-Hype darum erzählt. Desweiteren gibt es noch vier Dokumentationen, die verschiedene Aspekte des Dreharbeiten behandeln. Das Making-of "Pure Venom - The Making of Snakes on a Plane" (dt.: Pures Gift - Making Of Snakes on a Plane) ist mit gut 18 Minuten zwar die längste der Featurettes, allerdings auch recht oberflächlich und bietet immerhin einige Einblicke in die Dreharbeiten. "Meet the Reptiles" (dt.: Die Reptilien hautnah, ca. 13 Min.) widmet sich ganz den Schlangen und dem Schlangenzüchter Jules Sylvester, der den Film mit den Tieren versorgte. Diese Featurette ist noch die interessanteste, da man hier einen groben Überblick und Informationen über die verschiedenen Schlangenarten bekommt. Um was es in der ca. 5-minütigen "VFX Featurette" (dt.: Visuelle Effekte) geht, deutet schon der Titel an. Hier wird kurz vorgestellt, wie die CGI-Schlangen am Computer entworfen und animiert wurden. Die letzte Featurette "Snakes on a Blog" (ca. 10 Min.) behandelt dann den Internet-Hype um den Film und es werden hauptsächlich Internet-Blogger interviewt.

An kleineren Extras gibt es noch 10 Deleted bzw. Extended Scenes, optional mit einem Kommentar von David R. Ellis, Tawny Ellis und Craig Berenson anschaubar. Hier gibt es allerdings nichts besonderes zu sehen und man bekommt auch nicht das Gefühl, dass etwas entscheidendes aus dem Film herausgenommen wurde. Das "Gag Reel" (4:40 Min.) bietet die üblichen Versprecher und Patzer bei den Dreharbeiten und es gibt noch 3 Trailer und 5 TV-Spots zum Film, sowie ein Musikvideo zum Song, der während des Abspanns läuft. Auf der US-DVD gibt es außerdem noch Trailer zu weiteren Filmen aus dem New Line Cinema Programm (Codename: The Cleaner, Texas Chainsaw Massacre: The Beginning, Nightmare on Elm Street, Butterfly Effect 2, Undisputed 2 - Last Man Standing, The Wicker Man (Remake), Nightmare & Dreamscapes, Beerfest) und DVD-ROM Features für den PC.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 07.01.2007

Leser-Kommentare

18.03.2007, 12:33:10 Dietmar Kesten

SNAKES ON A PLANE

SCHLANGENBRUT

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 9. SEPTEMBER 2006.


Kurz bevor „World Trade Center“ von Oliver Stone in die Kinos kommt, bemüht sich Hollywood erneut darum, Szenarien des Schreckens auf die Leinwand zu projizieren. Die Liste der Filme, in denen Menschen aufs Spiel gesetzt werden, damit das Publikum befriedigt, der Nervenkitzel und die Spannung erhalten bleibt, wird lang
und länger.

Die Kinonormalität propagiert auf eigenartige Weise das Weiterleben in der gesellschaftlichen Krise zusammen mit der Freude am Untergang. Den Gesetzen des unendlichen Geldwachstums scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Manchmal reichen Filme nahe an eine Todeszelle heran, wo man im militärischen Sinne der Gewalt ausgesetzt ist und exekutiert wird. Einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt es kaum. Der normale Kinowahnsinn geht einfach weiter.

In der Zwischenzeit versuchen Filme sich mit Pseudoinhalten zu bekleiden, damit die Zuschauer weiter an Markt glauben können. Zum sozial verträglichen Modernisierungsopfer werdend, werden sie medial so zugerichtet, dass am Ende nur das bloße Gefühl des Unterworfenseins übrig bleibt. Es sind nicht nur immer die alten Schreckenszenarien, die in den Katastrophenfilmen der siebziger und achtziger Jahre ihre Blüte hatten, die wiederbelebt und in neue Anzüge gesteckt werden, es sind auch mögliche aktuelle Bezüge, die nachdenklich stimmen.

In gleichgeschalteter Kumpanei mit den politischen Eliten, zelebrieren sie auf unerträgliche Weise die Vereinnahmung dessen, was jeden wirklich betroffen machen sollte: die Anschläge auf das WTC vom 11. September 2001. Kaum hatte sich „Flug 93“ verabschiedet und Oliver Stone seinen Film angekündigt, durften auch die B-Movie Regisseure ran. David R. Ellis, der für „Final Destination 2“ (2003) verantwortlich zeichnete, schildert in „Snakes on a Plane“ einen „menschlichen Überlebenskampf“.

Über diesen Wirbelsturm des Unsinns sollten nicht viel Worte verloren werden; denn die sich an Bord eines Flugzeuges von Hawaii nach Los Angeles befindenden Giftschlangen, die einen Kronzeugen um die Ecke bringen sollen und damit in die Killerrolle schlüpfen, sind nur Getier, aus dem filmischer Nutzen gezogen werden soll. Fatal hingegen ist, dass im Angesicht eines unausweichlichen Todes „Snakes on a Plane“ mit dem 11. September zu spielen scheint. Und dass die immer neuen Bedrohungen, die aus dem Cockpit, dem Laderaum, oder der First Claas kommen, wie terroristische Gefahren erscheinen, denen hier in Gestalt von Oberförster Samuel L. Jackson, dem FBI-Agenten, der den Kronzeugen bewachen soll, zu Leibe gerückt wird.

Die Giftschlangen sind im Gegensatz zu islamischen Terroristen wahrlich nur kleine Fische. Allerdings haben sie eine ähnlich tödliche Wirkung. Wer überlebt und überleben kann, verdankt das dem Flight-Marshall. Vielleicht wird hier sogar die fliegende Bombe zum Studienobjekt für die Besinnungslosigkeit dieser und ähnlicher Filme? Wenn sie sich allerdings mit bizarrem Flair umgeben, dann wird die Grenze der filmischen Paranoia mehr und mehr überschritten. Auch wenn die Nähe zum 11. September doch arg überzeichnet sein sollte, so ist dieser Film nicht einfach in eine Schrottkategorie einzuordnen, er ist in seiner Strickart auf ewig mit dieser One World verknüpft.

© 1998 - 2024: Sense of View / Carsten Henkelmann