Film Daten

Titel:
Spellbound
Originaltitel:
Spellbound
Land & Jahr:
USA 1945
Regie:
Alfred Hitchcock
Darsteller:
Ingrid Bergman
Gregory Peck
Michael Chekhov
Leo G. Carroll
John Emery
Steven Geray
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Spellbound

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Das psychische Institut unter der Leitung von Dr. Murchison erwartet den neuen Leiter Dr. Edwardes. Zwischen ihm und der Psychologin Dr. Constance Peterson funkt es sofort, allerdings legt Dr. Edwardes manchmal ein etwas seltsames Verhalten an den Tag. Constance ist aber mehr von ihren Gefühlen überwältigt und die beiden kommen sich schnell nahe. Als ein Patient des Institutes durchdreht, sich selber schwer verletzt und operiert werden muss, bricht Dr. Edwardes bei der Operation zusammen. Constance kümmert sich um ihn und entdeckt, dass er nicht der wahre Dr. Edwardes ist und stellt ihn zur Rede. Der angebliche Dr. Edwardes erinnert sich nur bruchstückhaft an die nähere Vergangenheit. Er geht davon aus, dass er den richtigen Dr. Edwardes umgebracht und seine Stelle eingenommen hat, damit der Mord nicht sofort auffällt. Nicht mal an seinen richtigen Namen kann er sich erinnern, der einzige Anhaltspunkt ist ein Zigarettenetui mit den Initialien J. B. Constance glaubt nicht, dass er Dr. Edwardes umgebracht hat, sondern dass er unter einer schweren Amnesie leidet, verbunden mit einem Schuldkomplex der mit einem Erlebnis aus seiner Kindheit zusammenhängt.

In der Nacht verschwindet J.B. aus dem Institut, hinterläßt aber Constance die Nachricht, dass er nach New York reisen wird. Tags darauf ist auch schon die Polizei da, da sie von Dr. Edwardes Sekretärin alarmiert wurde, die seit geraumer Zeit nichts mehr von ihrem Chef gehört hat. Da wird dann auch für den Rest der Belegschaft klar, dass sie eine falsche Person in ihrem Haus hatten. Constance will nicht einfach tatenlos zusehen, sondern packt ihre Sachen und macht sich auf nach New York um ihm zu helfen und seine psychischen Probleme zu kurieren...

Hitchock war ja größtenteils für seine Krimis und Agententhriller bekannt, "Rebecca" war ein reiner Psychothriller und "Spellbound" stellt eine gesunde Mischung aus beiden Genres dar. J.B. ist ein Mann, der enorme psychische Schwierigkeiten hat und damit teilweise auf seine Umwelt sehr problematisch reagiert. Hinzu kommt aber noch die Flucht zusammen mit Constance quer durchs Land, um den Ursachen seiner Probleme auf den Grund zu gehen. Und natürlich ist der Film zum Teil auch eine Lovestory, denn ohne Constance und ihrem Glauben an ihn würde er keine Fortschritte machen können.

Der große Vorteil des Filmes ist, dass man auch als Zuschauer nie mehr weiß als J.B. oder Constance. Zusammen mit den beiden entdeckt man ein Erinnerungsstück nach dem anderen, man kombiniert ständig mit und versucht die Puzzleteile zusammenzufügen. Dabei macht Hitchcock auch Gebrauch von surrealen Sequenzen, was in seinen Filmen eher eine Seltenseit darstellt. So sieht man während des ersten Kusses der beiden wie sich eine Reihe von hintereinanderliegenden Türen nacheinander öffnet. Somit wird quasi dargestellt, dass ab da für J.B. alle Wege zu seiner Lösung offenstehen bzw. der Weg zu seiner Genesung geebnet ist. Später gibt es sogar noch fast 2 Minuten einer surrealen Traumsequenz, die von dem Künstler Salvador Dali extra für diesen Film angefertigt wurde.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 24.07.2003

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