(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Der menschenscheue Maximilian Cohen ist ein mathematisches Genie. Er kann komplizierte Brüche im Kopf ohne einen Taschenrechner richtig lösen. Seiner Ansicht nach läßt sich alles in der Natur durch mathematische Formeln darstellen, sei es das Wachstum der Pflanzen oder anderes. Er vermutet auch ein bestimmtes mathematisches System hinter dem Auf und Ab der Börsenkurse. Seinen ganzen Forscherdrang steckt er in diese Idee. Hochgepuscht durch Medikamente versucht er dem Muster auf die Spur zu kommen. Dabei lernt er einen Juden kennen, der mit anderen zusammen den mathematischen Code der Kabbalah zu entschlüsseln versucht, der sich angeblich darin befinden soll. Durch ihn kommt er auf eine Idee, die ihn bei seinen Forschungen weiterbringt. Leider stürzt der Computer nach ein paar Zeilen des Ausdrucks ab und ein wichtiger Chip brennt ihm dabei durch. Mit den ausgedruckten Zahlen kann er aber erst leider nichts mit anfangen und schmeißt den Zettel weg. Erst als er sieht, das die Kurse sich genau wie in dem Ausdruck verändert haben, glaubt er wirklich die richtige Formel entdeckt zu haben. Das ist aber auch leider Grund, für einen Börsengesellschaft und für die Juden Max zu verfolgen, weil sie hinter seiner Entdeckung etwas vermuten, was die ganze Welt verändern könnte. Maximilian fühlt sich verfolgt und steht schon fast am Rande des Wahnsinns. Die Welt ist für ihn nicht mehr begreifbar, er hat Wahnvorstellungen und haut sich immer mehr Medikamente rein, bis er einen radikalen Schritt durchführt...
Das Regiedebüt Darren Aronofskys liegt irgendwo zwischen Tetsuo - The Iron Man und David Lynchs Eraserhead. In einem düsteren Schwarz-Weiß präsentiert sich der fürs Mainstream-Publikum schwer zugängliche Film, den man sich genau wie Tetsuo mit hoher Lautstärke anschauen muß, weil der Soundtrack ein wesentlicher Bestandteil des Films ist. Maximilians zunehmender Wahnsinn wird gut rübergebracht, sowie seine Wahnvorstellungen, die sich eigentlich nur in seinem Kopf abspielen.
Für den durchschnittlichen Filmfan ist dieser Film sicherlich keine Empfehlung. Viele werden auch durch den Titel alleine schon abgeschreckt. Aber auch ohne fundierte Mathe-Kenntnisse kann man den Film verstehen, man muß sich nur auf ihn einlassen und offen für ein etwas anderes Filmerlebnis sein. Die DVD bietet zwar für diese Technik manchmal ein ungewohnt raues Bild, aber da es sich bei Pi um eine Amateurproduktion handelt, sollte man da nicht so drauf achten.
© Sense of View
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Redaktion.
© 1998 - 2024: Sense of View / Carsten Henkelmann
20.05.2005, 02:35:13 tetsuo ( )
viele meinen "pi" hätte sich an eraserhead orientiert. das mag stimmen, dennoch ist "pi" ein eigenständiger film und kann eben durch sein ungewohnt raues bild überzeugen!!
pflicht für jeden der was für modern art filme übrig hat!!