Film Daten

Titel:
Zwei glorreiche Halunken
Originaltitel:
Buono, il brutto, il cattivo, Il
Land & Jahr:
Italien 1966
Laufzeit ca.: ?
171 Min.
Regie:
Sergio Leone
Darsteller:
Clint Eastwood
Lee van Cleef
Eli Wallach
Mario Brega
Aldo Giuffrè
Luigi Pistilli
Rada Rassimov
Enzo Petito
Claudio Scarchilli
John Bartha
Livio Lorenzon
Antonio Casale
Sandro Scarchilli
Benito Stefanelli
Angelo Novi
Antonio Casas
Aldo Sambrell
Al Mulock
Sergio Mendizábal
Antonio Molino Rojo
Lorenzo Robledo
Alternativtitel:
• El Bo, el lleig i el dolent
• El Bueno, el feo y el malo
• The Good, the Bad and the Ugly
• The Good, the Ugly, the Bad
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - MGM
Label:
MGM
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 171:15
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 5.1
Englisch - DD 5.1
Französisch - DD 5.1
Untertitel:
Deutsch, Dänisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Schwedisch
Extras:
  • Audiokommentar von Richard Schickel
  • "Leone's West"
  • "The Leone Style"
  • "The Man who lost the Civil War"
  • "Reconstructing The Good, the Bad & the Ugly"
  • "The Socorro Sequenz - A Reconstruction"
  • "The Extended Tuco Torture Scene"
  • "Il Maestro"
  • "Il Maestro 2"
  • Postergalerie
  • Französischer Trailer
  • Booklet mit Liner Notes

Zwei glorreiche Halunken

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Tuco (Eli Wallach) und "der Blonde" (Clint Eastwood) verdienen sich auf eher unlautere Weise ihr Geld, indem der Blonde den steckbrieflich gesuchten Tuco bei den Sheriffs von verschiedenen Städten abliefert, die Belohnung kassiert und ihn dann vom Galgen freischießt. Der Blonde beendet aber ihre Zusammenarbeit, indem er Tuco einfach so in der Wüste stehen läßt. Später will sich Tuco rächen, erfährt aber von einem sterbenden Armeesoldaten, dass sich in einem bestimmten Grab auf einem bestimmten Friedhof 200.000 Dollar befinden, die der Armee gestohlen wurde. Tuco kennt zwar den Namen des Friedhofs, aber um welches Grab es sich handelt bleibt dem Blonden vorbehalten zu erfahren. Da keiner dem anderen die andere Hälfte der Information mitteilt, rauft man sich notgedrungen zusammen und versucht trotz des herrschenden Krieges zwischen den Nord- und Südstaaten zu dem Friedhof zu gelangen. Aber nicht nur sie, sondern auch der Auftragskiller Sentenza (Lee Van Cleef) weiß von dem Gold. Wer wird als erster das Grab erreichen, denn ihren Wege werden sich nicht nur einmal kreuzen...?

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

"Zwei glorreiche Halunken" ist der dritte Teil der sogenannten "Dollar Trilogie", die mit "Per un pugno di dollari" (Für eine Handvoll Dollar, 1964) begann und mit "Per qualche dollaro in più" (Für ein paar Dollar mehr, 1965) fortgeführt wurde. Zwei Jahre später sollte Sergio Leone dann mit "C'era una volta il West" (Spiel mir das Lied vom Tod, 1968) das endgültige Meisterwerk des Italo-Westerns setzen. Die Filme der "Dollar Trilogie", deren Name von den Titeln der ersten beiden Film abgeleitet wurde, haben aber nur gemeinsam, dass Clint Eastwood in allen drei Filmen die Hauptrolle spielt und einen eher wortkargen, aber um so cooleren und zielsicheren Revolverhelden mimt. Handlungstechnisch sind sie allerdings völlig losgelöst voneinander, Lee Van Cleef spielt z.B. in "Für ein paar Dollar mehr" einen ganz anderen Charakter als in "Zwei glorreiche Halunken".

Sergio Leone nahm sich viel Zeit für seine Geschichte, die in der nun auf DVD vorliegenden restaurierten Fassung auf 171 Minuten verteilt wird. Mit viel Liebe zum Detail erzählt er die Geschichte dreier grundverschiedener Männer, von denen sich zwei mehr oder weniger freiwillig zusammenraufen müssen und dabei noch in den Krieg zwischen Nord und Süd mit hineingezogen werden. Während Sentenza (in den englischsprachigen Fassungen "Angel Eyes") sich mit wunderbarer Wandlungsfähigkeit den Gegebenheiten anpasst und dabei sogar in die Rolle eines Sergeant der Armee schlüpft, stolpern die anderen beiden durch Tucos etwas tollpatschige Art von einer prekären Situation in die nächste. Tuco ist es auch, der in dem Film für den humorigen, aber auch menschlichen Teil zuständig ist. Während der Blonde und gerade Sentenza ziemlich ernst und zielgerichtet vorgehen, so ist Tuco ein kleines Plappermaul der zwar auch ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, aber weitaus unkoordinierter dabei vorgeht. Als Pistolenschütze darf man ihn dennoch nicht unterschätzen und hat selbst in scheinbar wehrlosen Situationen doch immer noch irgendwo einen Revolver bei sich. Neben diesen drei Hauptcharakteren, wovon Eli Wallach als Tuco derjenigen mit der meisten Leinwandzeit ist, gibt es eine ganze Schar von mehr oder weniger wichtigen anderen Personen, die allerdings zumeist nur für wenige Minuten im Film sind. Hält man sich aber mal den Originaltitel "Il Buono, il brutto, il cattivo" vor Augen, der im englischen mit "The Good, the bad & the ugly" übersetzt wird (übersetzt: Der Gute, der Böse & der Häßliche), und dass eben genau die drei Personen ganz speziell zu Beginn und Ende des Films mit diesen Wörtern vorgestellt werden, wird klar das dieser Film sich eben nur um diese drei Personen dreht.

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

Zeitlich verpackt wurde die Handlung in ein Amerika, dass durch den Nord-Süd-Krieg sehr aufgewühlt ist. Dies ist also nicht wie in vielen italienischen Western einfach nur eine Geschichte, die irgendwann irgendwo stattfindet, sondern wurde in einen klaren zeitlichen und somit historischen Kontext gesetzt. Die Lage in der Gegend ist sehr instabil und je weiter sich die drei Männer dem Kriegsgeschehen nähern, um so trostloser ist der Zustand der Zivilbevölkerung. Als Kulisse für ein Duell dient z.B. eine völlig zerbombte Stadt, die zudem immer noch unter Beschuß steht, was einen zusätzlichen Risikofaktor für alle Beteiligten bedeutet. Um zu dem Friedhof zu gelangen, müssen sie einen Fluß überqueren, dessen einzigste Brücke aber ausgerechnet der Mittelpunkt harter Kämpfe ist. Durch den ganzen Film zieht sich ein stiller Kommentar Leones über die Sinnlosigkeit des Krieges und wie klein die brutalen Handlungen der drei Hauptpersonen im Gegensatz zu den Schrecken des Krieges erscheinen. Man wird Zeuge einer öffentlichen Exekution und in Anlehnung an die KZs des zweiten Weltkrieges verschlägt es den Blonden und Tuco sogar in ein Gefangenenlager, wo die gewaltsamen Folterungen durch die Musik eines Gefangenenorchesters übertönt werden. Die Resultate aus den Kriegen gehen an allen drei Personen nicht unbeeindruckt vorbei. Gegen Ende des Films zeigt sogar der Blonde einen Moment der Menschlichkeit, als er einem im Sterben liegenden Soldaten an seiner Zigarre ziehen läßt. Eine Geste, die gegenüber seinen Gegnern undenkbar wäre.

Die Art wie Sergio Leone seine Geschichte erzählt, mag manchen als langatmig, ja vielleicht gar langweilig erscheinen. Viele Sequenzen sind extrem lang, hätten vielleicht auf einen Bruchteil der Zeit zusammengeschnitten werden um die gleiche Aussagekraft zu erzielen und manche Szenen mögen auf den ersten Blick auch überflüssig erscheinen. Durch die vorangegangenen Erfolge mit "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr" stand Leone aber bei diesem Film ein deutlich größeres Budget und vor allem sehr viel mehr Spielraum zur Verfügung. Die sich ihm bietenden Möglichkeiten nutzte er bewußt um einen richtigen Western-Epos zu erschaffen, der sich einfach alle Zeit der Welt nimmt die er braucht. Selbst der Schreiber dieser Zeilen hatte seine Probleme mit der Länge beim ersten Anschauen des Filmes, die aber komplett verschwanden als der Film ein zweites Mal konsumiert wurde. Jede Sequenz hat ihre eigene kleine Dramaturgie, wirkt bis aufs letzte Details durchstrukturiert und schließlich perfekt umgesetzt. Leone brachte hier seine volle visuelle Ausdruckskraft zum Vorschein, die ihren Einfluß aus den Gemälden der surrealen Kunst bezieht, von der er ein großer Bewunderer war. Er wechselt häufig zwischen extrem nahen Close-Ups und großen Totalen, wo die Menschen nur kleine Punkte in der Landschaft sind, ja fast in ihr verschwinden. Ihm gelang es einen Film zu schaffen, der vielleicht eine relativ simple Grundgeschichte bietet, der aber eine so enorme visuelle Kraft besitzt, dass es schwer fällt einzelne Szenen gesondert hervorzuheben. Müsste man wirklich eine Szene herauspicken, so dürfte es sich dabei wohl um das Finale auf dem Friedhof handeln, eine Sequenz für die filmische Ewigkeit. Die Kamera führte Tonino Delli Colli, der nicht nur einer der vielbeschäftigsten, sondern auch angesehensten Kameramänner Italiens ist. Er arbeitete auch bei "Spiel mir das Lied vom Tod" mit Leone zusammen und war später unter anderem auch für Frederico Fellini und Pier Paolo Pasolini tätig und seine letzte bekannte Arbeit war die an Roberto Benignis "La Vita è bella" (Das Leben ist schön). Nicht vergessen sollte man dabei aber auch die Musik Ennio Morricones, der filmische Jahrhundertklänge in die Filme Sergio Leones einbrachte und seitdem weltberühmt ist.

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

Leone wollte den Film ursprünglich mit einer Länge von 4 Stunden in die Kinos bringen, wovon sich die Geldgeber natürlich wenig begeistert zeigten. Sie wollten einen üblichen 2-Stunden-Film haben, der Kompromiss daraus ist die 3 Stunden Version, die zum größten Teil für die DVD wiederhergestellt werden konnte. Gedreht wurde in Südspanien, lediglich für das Kriegsszenario an der Flußbrücke wurde zu Drehorten in Nordspanien gewechselt. Sergio Leones Name sollte aber seit der Dollar-Trilogie untrennbar mit dem Begriff "Italo-Western" verbunden sein. Von seinen gerade mal 7 Filmen, die er als hauptverantwortlicher Regisseur drehte (bei 5 weiteren drehte er nur Teilstücke und wurde in den Credits nicht erwähnt), gehören 5 Filme zu diesem Genre. Ansonsten drehte er noch 1961 "Il Colosso di Rodi" (Der Koloß von Rhodos) und 1984 "Once Upon a Time in America" (Es war einmal in Amerika). Der 5. Western war das 1971er Werk "Giù la testa" (Todesmelodie). Seine Lehre machte er als Regieassistent bei amerikanischen Großproduktionen, die in den 50er Jahren aus Kostengründen in Italien gedreht wurden.

Noch ein Wort zu der restaurierten Fassung. Diese wurde 2003 in den USA von MGM angefertigt und das Ziel war es, die italienische Premierenfassung so komplett wie möglich zu rekonstruieren. So können jetzt einige Szenen bewundert werden, die es bislang weder in der deutschen noch sonst einer internationalen Fassung innerhalb des Films zu sehen gab. Einige dieser Szenen kennt man bereits als Deleted Scenes auf den alten DVD-Auflagen. Was gänzlich neu ist, ist Tucos Rekrutierung seiner alten Freunde in der Höhle, kurz bevor sie in dem Hotel den Blonden gemeinsam töten wollen. Da dies in den alten Versionen fehlte, war es immer unklar, woher denn die drei anderen Personen kommen, die Tuco mitbringt und schließlich vom Blonden erschossen werden. Aufgrund von Qualitätsunterschieden ist die Folter Tucos in dem Gefangenenlager ein wenig kürzer ausgefallen, als sie eigentlich von Leone erstellt worden ist. Die kann aber im Bonusbereich der DVD komplett angeschaut werden.

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

Endlich kann die restaurierte Fassung nun DVD bewundert werden. Die Bildqualität für diesen fast 40 Jahre alten Film ist wirklich gut, wenn auch nicht perfekt und mit kleineren Makeln versehen. Das Bild ist sehr scharf und bietet eine wunderbare Farbsättigung, aber ein gewisses Bildrauschen ist zumeist vorhanden. Es gibt sogar noch ein paar Szenen, wo die Bildqualität etwas nachlässt. Das sind zum einen die Szenen, in denen die drei Charaktere durch Standbilder als "the ugly", "the bad" und "the good" betitelt werden. Diese Szenen weisen ein leicht höheres Rauschen auf, so als ob die aus einer anderen Quelle stammen als der Rest des Films. Einen weiteren leichen Qualitätsabfall gibt es in den Szenen, die früher in den alten Fassungen fehlten und nun wieder in den Film eingesetzt wurden. Da musste scheinbar auch auf eine andere Quelle zurückgegriffen werden, eine der Szenen hat sogar auffällige Verfärbungen, die aber glücklicherweise nur kurz aufflimmern, bevor sich das Bild wieder beruhigt. Im Vergleich zu den alten DVD-Auflagen fällt außerdem auf, das in das Bild ganz leicht hineingezoomt wurde und minimale Bildinformationen an allen vier Seiten fehlt. Die Komprimierung kann man anhand einiger Doppelkonturen ausmachen, was aber anhand der insgesamt doch recht guten Qualität nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt. Im Vergleich zu dem wunderbaren Bild von "Spiel mir das Lied vom Tod" fällt "Zwei glorreiche Halunken" leider etwas zurück.

Der Ton liegt in einem neu erstellten 5.1 Upmix vor. Die Szenen, die sonst fehlten, mussten nachsynchronisiert werden, was sich in einem befremdlichen Wechsel der Stimme bei den Hauptcharakteren bemerkbar macht. Immerhin wurde auf die verurteilungswürdige Unart verzichtet, gleich den kompletten Film neu zu synchronisieren, wie es bei einigen anderen neuen 5.1 Vertonungen alter Monofilme in letzter Zeit widerfahren ist. Die Neusynchronisationen betreffen im übrigen auch die englische Spur, da der Film für den englischsprachigen Raum damals auch gekürzt wurde. Hier sprechen aber Clint Eastwood und Eli Wallach sich selber, der Unterschied von 40 Jahren kann aber nicht ganz kaschiert werden, auch wenn sie im englischen Ton näher an den alten Stimmen sind als die neuen Stimmen im deutschen Ton. Die französische Sprachfassung liegt außerdem auch in DD 5.1 vor. Untertitel gibt es satt und reichlich, die deutschen und englischen Untertitel liegen allerdings nicht in normaler Form vor, sondern wurden gleich für Hörgeschädigte optimiert.

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

An Bonusmaterial gibt es auf der ersten DVD nicht mehr sehr viel, da Film und drei Tonspuren schon sehr viel Platz einnehmen. Der Audiokommentar von Filmhistoriker und Buchautor Richard Schickel bietet eine Fülle an Hintergrundinformationen und tiefergehende Darstellungen der Charaktere. Seine Stimme wirkt allerdings mit der Zeit etwas monoton und irgendwann scheinen ihm auch langsam die Ideen auszugehen, denn seine Pausen werden zum Ende des Films hin immer ausgedehnter. Für diejenigen, die den Film zuvor in der gekürzten Fassung noch nicht gesehen haben, ist es aber sicher hilfreich von ihm zu erfahren, welche Szenen wieder in den Film integriert wurden. Der Audiokommentar wurde sogar mit Untertiteln in vier Sprachen versehen, sehr lobenswert.

Wie es sich für ein ordentliches Doppel-DVD-Set gehört, bietet die DVD Nr. 2 eine ganze Wagenladung an Bonusmaterial. Eine große Gesamtdokumentation gibt es hier nicht, aber dafür gleich viele kleinere, die den Großteil aller Aspekte abdecken. Es wird begonnen mit "Leone's West". In 20 Minuten kommen neben Richard Schickel noch einige der Hauptverantwortlichen für diesen Film zu Wort, darunter auch Clint Eastwood und Eli Wallach. Hier wird auch auf die Internationalität des Films eingegangen und warum es keinen Originalton im eigentlichen Sinne gibt, da jeder Schauspieler die Sprache sprach, die er kannte. Als Beispiel wird ein Dialog zwischen Eli Wallach und seinem Filmbruder gezeigt, in der Eli Englisch spricht, sein Gegenüber ihm aber in Italienisch antwortet. In "The Leone Style" (ca. 24 Minunten) wird, wie der Name schon vermuten läßt, auf Sergio Leones Art der Inszenierung und die Kameraarbeit eingegangen, aber auch ein wenig wie die Filme damals gedreht wurden. Eli Wallach erzählt hier unter anderem, wie er in einer Szene fast hätte geköpft werden können, wenn er zum falschen Zeitpunkt den Kopf angehoben hätte und Clint Eastwood gibt mit einem deutlichen Schmunzeln im Gesicht die Geschichte von der versehentlich zu früh gesprengten Brücke wieder. "The Man who lost the Civil War" (14 Minuten) ist eine kleine, aber filmunabhängige Dokumentation über den historischen Hintergrund des Bürgerkrieges, der das Abenteuer der drei Männer begleitet. Wie der Name von "Reconstructing The Good, the Bad & the Ugly" (11 Minuten) schon andeutet, dreht sich hier alles um die umfangreichen Restaurationsarbeiten des Films. John Kirk und Paul Rutan, die beiden Hauptverantwortlichen für die Rekonstruktion des Films, gehen hier vor allem auf die Probleme ein, die ihnen bei ihrer Arbeit begegneten. "The Socorro Sequenz - A Reconstruction" (3 Minuten) ist ein Beispiel von Szenen, die beim Sichten der vorliegenden Materialien entdeckt wurden, aber weder in der italienischen Premierversion noch in irgendeiner anderen vollständig enthalten waren. Hier wird anhand von Standbildern und Ausschnitten aus einem französischem Trailer der grobe Verlauf dieser Szene dargestellt. Die ist im Film zwischen Sentenzas Besuch im Konförderiertenlager und Tucos Suche nach dem Blonden einzuordnen. Bei der Rekonstruktion des Films wurde die Folterszene von Tuco im Gefangenenlager der Armee aufgrund von Materialschäden in einer kürzeren Form eingefügt als sie ursprünglich war. Die vollständige Sequenz wird in "The Extended Tuco Torture Scene" (7 Minuten) wiedergegeben. Ennio Morricone wird schließlich in "Il Maestro" (8 Minuten) und "Il Maestro 2" (12 Minuten) entsprechend gewürdigt. Während die erste Featurette wie alle anderen aufgebaut ist, mit einem Experten vor der Kamera und unterbrochen von Filmsequenzen, so stellt sich die zweite als eine Art Audiovortrag dar, in der ein weiterer Experte seine Ausführungen nur akustisch vorträgt, während auf dem Bildschirm lediglich ein Bild von Morricone und ein Filmplakat zu sehen sind. Dass der französische Trailer auf der DVD vertreten ist, vermag zunächst etwas ungewöhnlich erscheinen. Er bietet aber Ausschnitte von bekannten Szenen aus anderen Kamerawinkeln oder sogar im fertigen Film nicht genutzte Szenen und dürfte damit doch ein wenig interessanter sein. Abschließend gibt es noch eine kleine Postergalerie und das 12-seitige Booklet bietet noch ein paar Hintergrunddetails zum Film und zur Restauration.

Zwei glorreiche Halunken - ScreenshotZwei glorreiche Halunken - Screenshot

Für die ganz Findigen sind auf der zweiten DVD noch drei kleine Hidden Features versteckt, die alle über die beiden Seiten des Hauptmenüs zu erreichen sind. Im ersten erzählt Clint Eastwood von der italienischen Mentalität, die Mittagspausen etwas ausgedehnter zu gestalten als man es von amerikanischen Produktionen gewöhnt ist, in der zweiten gibt Eli Wallach ein kurzes Statement zu seiner Beziehung zu Pferden ab und in dritten gibt er eine amüsante Anekdote über Sergio Leone zum besten.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 16.05.2004
Letzte Textänderung: 19.01.2005

Leser-Kommentare

02.06.2008, 15:36:27 Wolf ( Email schreiben )

Eine sehr gute Seite habt Ihr da ins Netz gestellt, auf die ich leider erst heute gestossen bin....

Auch für mich ist ´The Good, The Bad & the Ugly` höher einzuschätzen als die anderen sehr guten Filme von Sergio Leone.
Das ist in meinen Augen eigentlich sein vielschichtigster Western mit tollen Darstellern wie Lee van Cleef und Eli Wallach und natürlich der Super-Musik

22.02.2006, 12:40:43 uwe piske ( Email schreiben )

...nach mehrmaligem Sehen aller verfügbaren Fassungen bleibt die alte italienische Kinofassung (leider fehlt der ital. Ton auf der gold edition) wohl doch die ultimative...- knapp vor dieser DVD-Gold Edition....
Für die Highlihts sorgt natürlich vor allem Charakterdarsteller Eli Wallach......; nichts gegen Eastwood oder Lee van Cleef bzw. später Henry Fonda oder Charles Bronson....- aber es sind in den ersten beiden Dollar Filmen die Schauspieler Gian Maria Volonte u. Klaus Kinski (wenn auch nur in einer kurzen Nebenrolle in ´Für ein paar Dollar Mehr´..), Jason Robarts (Spiel mir das Lied vom Tod) sowie eben dieser Eli Wallach, die diese Western mit ihrer darstellerischen Leistung - neben Leones Kameraarbeit, der Musik Morricones u. treffenden Dialogen natürlich - über die breite Masse erheben....

Für mich ist ´The Good, The Bad & the Ugly` übrigens höher einzuschätzen u. das noch stärkere Epos als ´Spiel mir d. Lied vom Tod` - und zusammen mit ` Es war einmal in Amerika`´ sicherlich Leones allergrösste Arbeit neben vielen sehr guten Leistungen.....

01.08.2004, 23:27:12 Daniel ( Email schreiben )

Hey Super Review! Man muss den Film wirklich öfters gesehen haben um ihn richtig würdigen zu können!

08.07.2004, 22:19:32 Marcus

Der Film ist einfach genial. teilweise lustig dann plötzlich wieder brutal und die Musik ist ein Traum! Den Film muß man gesehen haben!

12.06.2004, 22:21:44 Juergen34 ( Email schreiben )

Einer der besten Western aller zeiten
Super Soundtrack und gute Schauspieler

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