Film Daten

Titel:
The Hills Have Eyes
Originaltitel:
The Hills Have Eyes
Land & Jahr:
USA 1977
Laufzeit ca.: ?
86 Min.
Regie:
Wes Craven
Darsteller:
Susan Lanier
Robert Houston
Martin Speer
Dee Wallace-Stone
Russ Grieve
John Steadman
James Whitworth
Virginia Vincent
Lance Gordon
Michael Berryman
Janus Blythe
Cordy Clark
Brenda Marinoff
Peter Locke
Alternativtitel:
Hügel der blutigen Augen
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anchor Bay Entertainment
Label:
Anchor Bay Entertainment
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.85:1 (anamorph) / 85:53
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 2.0
Englisch - DD 5.1-EX
Englisch - 6.1 DTS-ES
Untertitel:
-
Extras:
  • Audiokommentar von Wes Craven und Peter Locke
  • Dokumentation "Looking back at Hills Have Eyes"
  • Dokumentation "The American Nightmare"
  • Alternatives Ende
  • Restaurationsdemo
  • 2 Trailer
  • 4 TV-Spots
  • 3 Bildergalerien
  • Biographie Wes Craven
  • DVD-ROM: Drehbuch
  • DVD-ROM: Screensaver
  • Booklet mit Liner Notes

The Hills Have Eyes

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Auf dem Weg nach Kalifornien macht die Carter Familie einen Abstecher in eine einsame Wüstenlandschaft um zu einer alten Silbermine zu gelangen. Die Warnung, dass sich die Mine in einem für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglichem Testgelände der Air Force befindet, wird ignoriert. In der Wüste kommt es zu einen Unfall, bei dem der Wagen zu Schrott geht. Während Vater Bob (Russ Grieve) und Schweigersohn Doug (Martin Speer) auf getrenntem Wege nach Hilfe suchen, müssen sich Mutter Ethel (Virginia Vincent), ihre Kinder Brenda, Bobby und Lynne (Susan Lanier, Robert Houston, Dee Wallace-Stone) irgendwie mit der Situation arrangieren. Sie sind - im wahrsten Sinne des Wortes - ein gefundenes Fressen für eine degenerierte Familie, die in den nahe gelegenen Bergen haust. Als erstes muss einer ihrer Hunde dran glauben, bevor Bob einer brutalen und flammenden Kreuzigung unterworfen wird. Schließlich dringen die Rednecks in den Wohnwagen ein, töten Ethel und Lynne und entführen das Baby von Doug und Lynne. Doug, Bobby und Brenda müssen sich nun irgendwie wehren und dabei gleichzeitig versuchen das Baby zu retten ...

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Fünf Jahre nach seinem mittlerweile zum vieldiskutierten Genreklassiker avancierten The Last House on the Left drehte Wes Craven einen weiteren Film, der die Gewalt an unbescholtenen Bürgern und ihre Gegenwehr zum Thema hat. Zwar ist The Hills have Eyes nicht ganz so grimmig ausgefallen, versteht es aber trotzdem eine halbwegs verstörende Atmosphäre aufzubauen. Diesmal sind die Täter aber keine wahnsinnige Mördertruppe, sondern eine degenerierte Familie, die sich zur Not auch durch Kannibalismus am Leben erhält. Beeinflusst durch das Leben in einem ehemaligen Testgebiet für Nuklearwaffen und einem Leben in fast völliger Isolation sind ihnen normale Lebenswerte völlig unbekannt. Sie gleichen mehr wilden Tieren. Dies ist gleichzeitig auch ein Schwachpunkt des Filmes, denn wo Krug & Co. in The Last House on the Left mit einer finsteren Intelligenz vorgehen und sich ihrer Taten vollends bewußt sind, so geht die Redneck-Familie in The Hills have Eyes weitaus unkoordinierter vor und verdankt ihre "Erfolge" nur der Tatsache, dass sie den Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben und sich die Carters nur unzureichend wehren können.

Wirklich gewalttätige Szenen gibt es nur wenige, dafür werden mehr die Folgen der Gewalt deutlicher dargestellt. Wes Craven verzichtete auf eine zu detaillierte Darstellung der Gewalt und deutete manches nur an. Wenn es mal blutiger wird, dann z.B. durch Szenen in denen der aufgebissene Fuß von Pluto (Michael Berryman) gezeigt wird, wo die Knochen schon erkennbar sind. In The Hills Have Eyes geht es vielmehr um den Angriff auf eine gutbürgerliche Familie, auf die hoch gehaltenen Werte des idyllischen Familienlebens. Als eher sekundär kann man die eigentliche Angriff-und-Gegenwehr-Geschichte ansehen. Der Film hat auch etwas mit dem original The Texas Chain Saw Massacre gemeinsam. In beiden Filmen geraten normale Menschen in die Fänge einer degenerierten Familie, die Stimmung ist düster und nihilistisch, die Gegend einsam und mit Hilfe braucht man nicht zu rechnen.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Die Carters stehen in mikroskopischer Form für die typisch amerikanische Familie. Es gibt zwei Elternpaare. Bob ist ein ehemaliger Polizist in Rente, seine Frau Ethel die fürsorgliche und gläubige Ehefrau. Doug und Lynne sind eine weitere Variante des Familienidylls, zwei noch junge Eltern die sich lieben und zusammen ein Baby haben, was sie natürlich gegen alles und jeden schützen wollen. Und dann sind da noch Brenda und Bobby, die zwei normale Teenager verkörpern. Die Familienverhältnisse der Angreifer stellen das genaue Gegenteil dar. Die Mutter sieht aus wie eine alkoholkranke Indianerin, der Vater ist die herrschende Macht, der mit harter Hand regiert und durch sein extrem vernarbtes Gesicht wirklich furchteinflößend aussieht. Die Söhne sind tumbe Vollidioten, die nur Gewalt als Möglichkeit kennen sich zu wehren und über andere Macht auszuüben. Lediglich die junge Ruby (Janus Blythe) zeigt Ambitionen aus diesem primitiven Stadium herauszubrechen, schafft es aber auch nicht so wirklich, da alle anderen zu dominant sind. Dadurch das die Carters aber so typische Charaktere sind, erscheinen sie schon fast wieder langweilig, während sich z.B. Redneck-Vater Jupiter (James Whitworth) oder Pluto aufgrund ihres außergewöhnlichen Aussehens sehr viel stärker einprägen.

Das Grauen bricht urplötzlich über die Carters hinein. Lediglich Bobby ahnt nach dem Tod eines ihrer Hunde das irgendwas in den Bergen seltsam ist. Aber um die anderen nicht zu verängstigen, sagt er zunächst nichts. In The Hills Have Eyes werden Urängste heraufbeschworen, die unterschwellig sogar gesellschaftliche Züge tragen. Die Carter-Familie kann man als die gutbürgerliche Mittelschicht ansehen, die von Außenseitern, der sozial niedriger gestellten Gesellschaft angegriffen wird. Ohne es weiter in den Mittelpunkt zu rücken, geht es hier um gesellschaftliche Klassenabstufungen. Und ähnlich wie in The Last House on the Left versteht es Craven auch hier die Perspektiven irgendwann umzudrehen. Genau wie die Eltern von Mari dort gehen auch die verbliebenen Carters in der zweiten Hälfte des Films zum Angriff über - und unterscheiden sich dann kaum noch von den Wilden. Eine isolierte Umgebung, eine extreme und nevenaufreibende Situation und der alleinige Wille zum Überleben läßt aus den sonst harmlosen Carters brutale Mörder werden, die irgendwann sehr gezielt vorgehen. The Hills Have Eyes vertritt, ebenso wie The Last House on the Left, die These, dass jeder Mensch in einer extremen Situation die moralischen Grenzen seiner normalen Welt überschreiten kann und dann auch vor Mord nicht zurückschreckt, wenn das eigene Leben oder das anderer davon abhängt.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Um die Wirkung voll zu erzielen, bedient sich der Film eines sehr ruhigen Spannungsaufbaus. Man erfährt zwar als Zuschauer recht schnell, dass die Carters von irgendwem aus den Bergen beobachtet werden, aber wer dies ist und wieviele, dass wird erst in der zweiten Hälfte des Films klar. Der Film konzentriert sich zunächst darauf, die Carters und ihre Beziehung untereinander darzustellen und die Schlinge immer enger um sie zu ziehen. Dann schließlich bricht die Gewalt seitens der Rednecks aus, was in einer schon fast hysterisch anmutenden Sequenz ihren Höhepunkt findet, in der Pluto und sein Bruder Mars (Lance Gordon) in den Wohnwagen einbrechen, Brenda vergewaltigen, Lynne und Ethel erschießen sowie das Baby entführen. Dieser Angriff läßt den Zuschauer kaum Zeit zum atmen und erzielt dadurch eine große Wirkung. In der Rohfassung des Films war diese Sequenz sogar noch viel länger.

Wodurch The Hills Have Eyes allerdings ein wenig abflacht sind die wechselhaften schauspielerischen Leistungen und manch wenig gelungener Effekt. Zum Beispiel können Susan Lanier als Brenda oder Robert Houston als Bobby nicht so ganz überzeugen, während z.B. Dee Wallace-Stone eine relativ gute Leistung abliefert. Etwas seltsam erscheint auch die Intelligenz des überlebenden Hundes. Der flüchtet am Abend, schubst irgendwann von ganz alleine einen der Rednecks die Klippen herunter, klaut ihm sein CB-Funkgerät und bringt es zu den Carters. Das wirkt dann doch ein wenig unglaubwürdig, der Hund scheint die Situation viel besser zu meistern als seine Herrchen. Ein wenig stümperhaft erscheint auch der Flug der Düsenjets über das Auto der Carters hinweg, der einfach nur durch einen Zusammenschnitt von Aufnahmen der Flugzeuge und des Auto-Innenraums realisiert wurde.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

The Hills Have Eyes ist ein solider und düsterer Revenge-Thriller, der es versteht, die Linie zwischen "zivilisierter Bevölkerung" und den "Außenseitern" immer mehr zu verwischen. Perfekt ist der Film durch die aufgezählten Mängel nicht unbedingt und manchen Zuschauer wird die erste Hälfte des Films vielleicht auch ein wenig zu langatmig erscheinen. Aber wenn die Action erstmal losgeht, bleibt kaum ein Moment der Ruhe und der Film kann so langsam seine Kraft entfalten. Zum Klassiker des Exploitationkinos reicht es nicht ganz, aber gerade durch das spätere höhere Tempo und Darsteller wie Michael Berryman durchaus sehenswert. Auch weiß die effektive Kameraarbeit zu gefallen. Im Zuge der Remake-Welle Hollywoods hat es aber auch diesen Film erwischt und unter dem gleichen Titel kann man nun eine modernisierte Version des Stoffes sehen, die vom High Tension-Regisseur Alexandre Aja umgesetzt wurde.

Noch ein Wort zur deutschen Fassung des Films, die hierzulande unter dem Namen Hügel der blutigen Augen erschienen ist. Zunächst einmal ist die Titelübersetzung schon nicht ganz richtig, aber im Vergleich dazu, was die Synchronisation im Film leistet, geradezu harmlos. Denn erst im deutschen Ton wird aus der degenerierten Familie in den Bergen eine Gruppe von Außerirdischen! Das hier die Synchronisation natürlich den Pfad aller akuraten Übersetzungsmöglichkeiten verläßt, dürfte klar sein. Dies erinnert an die wilden Übersetzungsschoten einea Rainer Brand, nur das dies wohl einer der wenigen Horrorfilme ist, denen solch ein Schicksal in der deutschen Fassung zuteil wurde. Was sich das Synchronstudio damals bei gedacht hat, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben. Das die Rednecks die Namen von Planeten unseres Sonnensystems haben, dürfte allerdings seinen Teil dazu beigetragen haben.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

An den Kontroversen über The Last House on the Left hatte Wes Craven lange zu knabbern und erst 3 Jahre später traf er auf den Produzenten Peter Locke, der unbedingt wollte, dass Craven einen neuen Horrorfilm inszenierte. Als Wes Craven das Drehbuch unter dem Arbeitstitel "Blood Relations" schrieb, nahm er sich die Geschichte der schottischen Familie des Kriminellen Sawney Bean aus dem 16. Jahrhundert als Vorbild. Die lebten abseits jeder Stadt einsam in einer Höhle, ernährten sich wenn es sein musste von zufällig vorbeikommenden Wanderern und wurden erst nach vielen Jahren entdeckt. Sein erster Drehbuchentwurf spielte im Jahr 1984, die Handlung war damals also wenige Jahre in die Zukunft verlegt worden, konnte aber aus Budget-Gründen nicht realisiert werden. Bei den Charakteren und den Dialogen der Carter-Familie inspirierten ihn vor allem seine eigenen Familienmitglieder oder deren Freunde.

Gedreht wurde im sogenannten "Apple Valley", einer Wüstengegend die ca. 100 Meilen von Los Angeles entfernt liegt. Weder Craven noch Peter Locke hatten jemals in einer Wüste gearbeitet, geschweige denn sich jemals dort länger aufgehalten. Die ungewohnten Bedingungen sorgten für Probleme. Tagsüber war es extrem heiß, nachts vielen die Temperaturen rapide ab. Durch die Witterung entstanden auch Schäden an dem Kameranegativ. Gefährlich wurde es auch, als eine Klapperschlange, die im Finale des Films auftaucht, am Set ausbrach und für Panik unter dem Drehteam sorgte. Der Film entstand für ein Budget, das um die 250.000 - 300.000 US-Dollar lag.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Beim Casting wurden teilweise etwas seltsame Methoden angewendet. So bekam z.B. Janus Blythe, die die Ruby spielt, die Rolle weil sie von allen möglichen Darstellerinnen am schnellsten rennen konnte! Für die Rolle des Jupiter war Michael Berryman ein echter Glückgriff. Berryman wurde von allen als ein liebenswerter und netter Mensch bezeichnet, der aber durch mehrere Geburtsfehler verursacht mit nicht gerade alltäglichen Aussehen leben muss. Da das Budget nicht sehr hoch war, sprang auch Produzent Peter Locke als Darsteller ein. Er verkörpert den Redneck-Sohn Mercury, den man während des Films kaum richtig sieht und dann von dem Hund in den Tod geschubst wird. Als Art Director kam Robert A. Burns hinzu, der zuvor für das Produktionsdesign bei dem original The Texas Chain Saw Massacre zuständig war und von dort eine Menge an Knochen und sonstigen Utensilien mitbrachte.

Wie bei The Last House on the Left kam Wes Craven auch hier die MPAA in die Quere, die The Hills Have Eyes zunächst mit einem X-Rating belegte. Da der Film aber aus kommerzieller Sicht unbedingt ein R-Rating bekommen sollte, musste einiges entfernt werden. Dadurch wurde z.B. die Attacke von Mars und Pluto auf den Wohnwagen kürzer. Schließlich reichten die Änderungen für ein R-Rating und der Film kam in die Kinos. Die erste Woche lief sogar recht gut für Wes Cravens Werk, dann aber kam Smokie and the Bandit (Ein ausgekochtes Schlitzohr, 1977) in die Kinos und der war so erfolgreich, dass er andere Filme selbst aus den kleineren Kinos verdrängte. The Hills Have Eyes war zwar kein kommerzieller Flop und lief relativ ordentlich, aber dadurch eben auch kein riesiger Erfolg. In Großbritannien sah das schon besser aus, da der Film dort den Vorteil hatte, dass The Texas Chain Saw Massacre als auch The Last House on the Left dort verboten waren und somit dieser Film für die meisten Zuschauer eine ungewohnte Härte bot.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

The Hills Habe Eyes hatte aber wenigstens keinen negativen Einfluß auf Wes Cravens weitere Karriere. Zwar waren seine nächsten Filme keine wirklichen Reißer, aber dafür kam 1984 dann der große Erfolg mit A Nightmare on Elm Street (Nightmare - Mörderische Träume). Ein Jahr später ließ er sich durch eine britische Videofirma dazu hinreißen, das Sequel The Hills Have Eyes Part II (Im Todestal der Wölfe) zu drehen, dass aber nicht überzeugen kann und sehr viele Szenen aus dem ersten Film in Form von Flashbacks wiederverwendet - selbst bei dem Hund! In eben diesen Flashback-Sequenzen tauchen dann auch die meisten Darsteller wieder auf, haben aber selbst keine nennenswerte Rolle in dem Film. Das Sequel kam aber nie in die Kinos, sondern später direkt auf Video heraus.

Viele der Darsteller kamen eigentlich aus dem TV-Umfeld und haben auch insgesamt nicht an sehr vielen Filmen oder TV-Produktionen mitgemacht. Robert Houston hat auch nicht mehr in spektakulären Filmen mitgewirkt, ist aber für den Zusammenschnitt der beiden ersten Okami-Filme (Lone Wolf and Cub / Kozure Ôkami, 1972-1974) zu dem Film Shogun Assassin verantwortlich und arbeitet heutzutage auch hauptsächlich als Regisseur. Dee Wallace-Stone hat vor The Hills Have Eyes in einer kleinen Nebenrolle in The Stepford Wives mitgespielt und war später in vielen TV-Serien oder Filmen wie The Howling (1981), E.T. - Der Außerirdische (E.T. the Extra-Terrestrial, 1982), Critters (1986) oder Peter Jacksons The Frighteners (1996) zu sehen gewesen. Auf Michael Berryman wurde man zuvor in Einer flog über's Kuckucksnest (One Flew Over the Cuckoo's Nest, 1975) aufmerksam und er trat dann später z.B. in Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart (Star Trek IV: The Voyage Home, 1986), Die Barbaren (The Barbarians, 1987) oder auch Rob Zombies The Devil's Rejects auf.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Die britische DVD von Anchor Bay ist fast identisch zur DVD ihrer amerikanischen Kollegen, unterscheidet sich aber etwas im Bonusmaterial. The Hilly Have Eyes entstand unter extremem Low-Budget-Bedingungen und dies wird man dem Film auch immer ansehen. Vor allem auch, weil die extreme Hitze in der Wüste auch dem Filmmaterial schadete. Für die DVD wurde das Bild zwar restauriert, aber mit einer gewissen Körnigkeit, Bildrauschen und gelegentlich auftretenden Beschädigungen muss man leben. Zumal der Film in einer Hochglanzoptik auch nicht so wirklich funktionieren würde. An Tonoptionen gibt es nur die englische Originalfassung in Dolby Digital 2.0, Dolby Digital 5.1-EX und DTS-ES. Allerdings gibt es keine Untertitel. Von den beiden neuen Surround-Abmischungen sollte man sich allerdings nicht zuviel erhoffen. 95% des Tons konzentriert sich auf die Front und nur selten gelangt mal ein Effekt zu den hinteren Lautsprechern.

Da es sich hierbei um ein Doppel-DVD-Set handelt, kann man sich auf einige Extras freuen. Auf der ersten DVD befindet sich zum Film noch der Audiokommentar von Regisseur Wes Craven und Produzent Peter Locke. Beide haben noch sehr gute Erinnerungen an ihr Werk und haben sowohl was zum Inhalt als auch zu den Dreharbeiten zu berichten. Die zweite DVD beginnt mit der 54-minütigen Dokumentation "Looking Back at The Hills Have Eyes". Hier kommen Wes Craven, Peter Locke, Kameramann Eric Saarinen und die Darsteller Susan Lanier, Robert Houston, Dee Wallace, Michael Berryman und Janus Blythe zu Wort. Zwar wiederholen sich hier einige Informationen aus dem Audiokommentar, allerdings wird das durch die netten Anekdoten von den Dreharbeiten wieder aufgelockert. Susan Lanier bezeichnet hier die Drehbedingungen sogar als "primitiv". Außerdem gibt es auch einige Hintergrundinformationen über Wes Cravens Leben vor seiner Arbeit als Regisseur.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Die zweite größere Dokumentation hat nicht direkt mit The Hills Have Eyes zu tun und nennt sich "The American Nightmare". Diese fast 71 Minuten lange Dokumentation stellt vielmehr den amerikanischen Horrorfilm Ende der 1960er und der 1970er Jahre in den Kontext mit der damaligen politischen Weltlage. So erzählt z.B. Tom Savini von seinen Erlebnisse in Vietnam, es geht um politische Brandherde der damaligen Zeit, der Umgang mit der Sexualität usw. und wie Horrorfilme dies wiederspiegeln. Neben Savini kommen auch noch die Regisseure George A. Romero, John Carpenter und John Landis zu Wort sowie noch die Universitäts-Professoren Carol Glover und Adam Lowenstein. Hier auf der britischen DVD des Films musste diese Dokumentation allerdings auf Druck der BBFC um ein paar Sekunden gekürzt werden, was aber nur den "Piss your Pants" Ausschnitt aus The Last House on the Left betrifft, der hier nicht mehr zu sehen ist. Auf der US-DVD ist diese Dokumentation übrigens nicht drauf, sondern eine andere namens "Directors: Wes Craven".

Der Rest des Bonusmaterials fällt dann etwas kleiner aus. Das alternative Ende ist nur bedingt interessant. Bis auf ein paar Kürzungen und einer anderen Schnittfolge ist es fast identisch zu dem im fertigen Film. Nur ganz am Schluß wurde hier noch eine zusätzliche, wenn auch eher unpassende Szene angehängt und die End Credits sind auch anders gestaltet worden. Die "Restauration Demo" ist zwar als Vergleich zwischen alter und restaurierter Fassung ganz nett anzusehen, aber die Unterschiede sind jetzt auch nicht so massiv, als dass das Endergebnis enorm beeindrucken würde. Man erkennt zwar, das viele Beschädigungen entfernt und das Bildrauschen allgemein gemindert wurde, mehr aber im Endeffekt auch nicht. Zudem gibt es keine weiteren Informationen zur Restauration.

The Hills Have Eyes - ScreenshotThe Hills Have Eyes - Screenshot

Bei den zwei Trailer findet man neben dem US-Trailer sogar noch den deutschen "Hügel der blutigen Augen" Trailer. Der ist eigentlich identisch zu dem US-Trailer, aber hier sind die Rednecks halt Außerirdische und auch sonst kann man im direkten Vergleich noch weitere, extrem freie Übersetzungen feststellen. Es folgen 4 TV-Spots und 3 Bildergalerien (Behind-the-Scenes, Storyboards, Advertising and Posters) sowie eine Biographie von Wes Craven. Als DVD-ROM Bonusmaterial gibt es zudem noch einen Screensaver und das Drehbuch als PDF-Datei. Im 8-seitigen Booklet gibt es noch Liner Notes zum Film und Michael Berryman.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 22.03.2006
Letzte Textänderung: 03.08.2006

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