Film Daten

Titel:
The Wild Bunch
Originaltitel:
The Wild Bunch
Land & Jahr:
USA 1969
Laufzeit ca.: ?
145 Min.
Regie:
Sam Peckinpah
Darsteller:
William Holden
Ernest Borgnine
Robert Ryan
Edmond O'Brien
Warren Oates
Jaime Sánchez
Ben Johnson
Emilio Fernández
Strother Martin
L.Q. Jones
Albert Dekker
Bo Hopkins
Dub Taylor
Paul Harper
Jorge Russek
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Warner Bros.
Label:
Warner Bros.
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 / 144:12
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 5.1
Untertitel:
Englisch, Französisch, Spanisch
Extras:
  • Dokumentation: "The Wild Bunch: A Portrait in Montage"
  • Trailer

The Wild Bunch

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Pike Bishop und seine Leute überfallen eine Bank, in der das Vermögen einer Eisenbahngesellschaft gebunkert wird. Allerdings sind sie in einen Hinterhalt gelockt worden, aus dem sie nur mit starken Verlusten und vielen unschuldigen Toten entkommen können. Der Hinterhalt wurde von Deke Thornton geplant, der früher selber einmal zu Pikes Truppe gehörte, der im Auftrag eines Kopfgeldjägers handelt. Pike reitet mit seinen Männern nach Mexiko. Dort finden sie für eine Nacht Unterschlupf in einem Ort, der von dem machthabenden General Mapache überfallen wurde. Sie reisen am nächsten Tag weiter in die nächst größere Stadt, wo Mapache seinen Sitz hat. Sie führen zunächst einen großen Zugüberfall für ihn aus, wollen dann aber die Dorfbewohner rächen. Es kommt aber alles anders und die Situation spitzt sich zu einer großangelegten Schießerei zu...

Also ich kenne ja nicht so viele Western, aber ich denke mal The Wild Bunch gehört zu den blutigsten und wildesten seiner Art. Blutspritzende Einschußwunden, unschuldige Leute, die im Kugelhagel sterben und eines der furiosesten Finale die man je gesehen hat. Gerade im letzten Kampf gegen die Soldaten Mapaches fühlt man sich mehr an einen Kriegsfilm erinnert. Soviele Leute wie in der Minute sterben, haben andere Western im ganzen Film nicht. Und dabei ist Pike gar nicht mal so der böse Gangster wie man vermuten möchte. Er ist ein Mann, der ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl hat und langsam müde ist, ständig zu flüchten und vor anderen wegzulaufen. Die Welt um ihn herum hat sich verändert und er gehört zu einer aussterbenden Sorte. Man würde erwarten, daß er allen ein Schnäppchen schlagen kann und mit seinen Männern in den Sonnenuntergang reitet, aber selbst ihn erwischt es und ist am Schluß nur eine Leiche, die über einem Pferderücken wegtransportiert wird, von einem der nur an das Geld denkt, was er für den Kopf Pikes bekommen wird.

An der Inszenierung des Films gibt es nichts zu meckern. Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen glänzend besetzt. Allein schon die Eröffnungssequenz ist ein Höhepunkt des Films. Pike und seine Männer sind gerade in der Bank, als eine Prozession von gläubigen Christen durch die Stadt zieht. In dem anschließenden Blutbad feuern Dekes Männer wild drauf los, nur auf ihren eigenen Profit bedacht und ohne Rücksicht auf Unschuldige. Unzählige Menschen, die mit der ganzen Sache nichts zu tun haben, sterben. Zwei Kinder, aneinander umarmend und sich gegenseitig beschützend, aber voller Angst, stehen mitten in der Menge von sterbenden und schießenden Menschen. Als die Schießerei endlich vorbei ist, und die Hauptstraße voller Leichen, kommen schon die ersten Kinder und immitieren die Revolverhelden, indem sie auch spielerisch so tun, als ob sie sich gegenseitig abschießen. Am Stadtrand sieht man noch ein paar Kinder spielen, die ein paar Skorpione gefangen haben und sie in eine Menge von aggressiven roten Ameisen stecken, die sofort über die Skorpione herfallen. Eine kleine Parallele zu Pikes Situation. Als Pike mit seinen Männern die Stadt verläßt, werfen die Kinder brennendes Stroh auf die Tiere.

Die DVD beinhaltet den 145-minütigen Director's Cut. Die Bildqualität ist durchweg gut, nur an ein paar kurzen Stellen sieht man, daß auf älteres Material zurückgegriffen wurde, da doch ein paar sichtbaren Streifen zu erkennen sind. Aber im Grunde genommen fällt das bei der Rasanz und der Action des Films nicht weiter auf. Außerdem befindet sich noch der über 30-minütige und sehr interessante Dokumentarbericht The Wild Bunch: A Portrait in Montage auf der Scheibe. Der einzige Nachteil an der DVD ist, daß es sich um einen Flipper handelt, d. h. man muß die DVD einmal während des Films umdrehen.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 25.07.1999

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