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(Ein Review von Frank Meyer)
Tief im Süden des Wilden Westens hält Kaiser Maximilian mit seinen österreichischen Alpenjägern Mexiko besetzt, und der selbsternannte Revolutionsgeneral Ramirez (Roberto Camardiel) hat mehr als ein Problem. Nicht nur dass er ohne Hallelujas (George Hilton) bleispuckende Nähmaschine(!) schon unter die politischen Märtyrer gegangen wäre, nein, er ist obendrein auch chronisch pleite - so eine Revolution kostet eben Geld. Deshalb nutzt Ramirez die Gunst der Stunde und engagiert Schlitzohr Halleluja, um dem blaublütige Maxe einen kostbaren Juwelenschatz abzujagen. Doch das erweist sich selbst für den Mann mit dem heiligen Namen als gar nicht so leicht; denn mit einer verdächtig-unchristlichen Nonne (Agata Flori), einem geschäftstüchtigen Waffenhändler (Andrea Bosic) und schließlich sogar einem russischen Großfürsten von Zarens Gnaden namens Alexie Kropotkin (Charles Southwood) gibt es nämlich mächtig Konkurrenz im Kampf um das edle Geschmeide...
Der Italowestern hat einen neuen Helden. Halleluja ist der Name - und Halleluja näht mit Blei! So oder ähnlich kündigten seinerzeit die Werbeplakate George Hilton in Giuliano Carnimeos Testa t'ammazo, croce... sei morto, mi chiamano Alleluja! an. 1971 hatte das Genre seinen eigentlichen Zenit bereits überschritten und ein Subgenre, das Giuseppe Colizzi drei Jahre zuvor mit Vier Fäuste für ein Halleluja (I Quattro dell' Ave Maria, 1968) begründet hatte, dominierte die Kinokassen: Django meets Slapstick. Der Klamauk-Western mit seinen beiden Epigonen Carlo Pedersoli und Mario Girotti alias Bud Spencer und Terence Hill übertrieb die ironischen Spitzen, die seit Leones Für eine Handvoll Dollar (Per un pugno di dollari, 1964) fester Bestandteil der Spaghettis gewesen waren (stumme Zeugen der Nähe zum italienischen Schelmenroman) und verwandelte den Wilden Westen in Absurdistan, das Land der unbegrenzten Durchgeknalltheiten. In Deutschland oft noch begünstigt durch eher verspielte als werkgetreue Synchronisationen, in denen Improvisationstalente wie Rainer Brandt (Die Zwei) oder Thomas Danneberg sich manchmal in einen wahren Rausch zu quatschen schienen.
Man nennt mich Halleluja ist ein sympathischer Vertreter dieses Subgenres, das die Erben von Fuzzy und Sam Hawkins von lustigen Sidekicks zu Hauptakteuren erhob, und dank seiner Synchro auch leuchtendes Beispiel für die kuriosen Auswüchse deutscher Nachvertonungskunst. So wird bspw. aus der inhaltlichen Vorlage "Aber Verzeihung, wenn ich Dich unterbreche, General. Nochmal wegen der Tasche..." in der deutschen Synchro "Entschuldigung wenn ich noch mal ganz dämlich frage, Frau Nachbarin. Ich meine Euer Täschchen...". Geschmacklich sicherlich ebenso zweifelhaft wie der Nährwert von Kartoffelchips, aber egal wie man persönlich zur Neologismus-Kunst von Meister Brandt steht, Sätze wie das ebengenannte Zitat sind irgendwo auch kulturelle Zeugnisse der 70er. Halleluja atmet sozusagen Zeitgeschichte!
Inhaltlich bietet die Jagd auf des Kaisers Kronjuwelen trotz Revolutionshintergrund wenig Revolutionäres. Macht aber nix; denn schräge Charaktere und einige fast schon bizarre Einfälle (z.B. die Wasserfolter oder der Skorpion im Goldfisch-Glas) sorgen für flotte 90 Minuten. Die Figur des Halleluja selbst ist durchaus vergleichbar mit Terence Hills Trinity-Charakter, allerdings gibt George Hilton das augenzwinkernde Schlitzohr eher technisiert und Gentleman-Like als eine Mischung aus James Bond und Sartana. Hallelujas Austin Martin ist eine bleispuckende Nähmaschine Marke "Seliger" (bis zuletzt hab ich auf den "nieder mähen"/"Mieder nähen"-Kalauer gewartet, aber Brandt brachte ihn nicht...), und zu seinen Kunststückchen gehört u.a. eine recht explizit gestaltete Operation, in der er dem verwundeten Ramirez mit dem Korkenzieher(!) eine Kugel aus dem Oberschenkel zieht, sowie ein kräftiger Kinnhaken, der die überraschte Gottesdienerin auf die Bretter schickt - natürlich nur mit den besten Absichten und zu ihrem eigenen Schutz.
Apropos Schutz: Den Jugendschützern war dies seinerzeit wohl etwas zuviel des Guten, so dass ihnen Man nennt mich Halleluja 1983 sogar eine Indizierung wert war, die mittlerweile allerdings nicht nur verjährt ist, sondern dank der von KochMedia angeregten Neuprüfung auch gleich durch eine angemessenere 16er-Freigabe ersetzt wurde.
Regisseur Carnimeo bewies mit Man nennt mich Halleluja ein weiteres Mal, dass er zu den wenigen Regisseuren gehört, die tatsächlich dazu im Stande waren auch ohne die Mithilfe des schlagkräftigen Star-Duos einen sehenswerten Spaßwestern zu drehen. Kein Meisterwerk, aber an den Kinokassen reichten Hallelujas Qualitäten als Zuschauermagnet zumindest für eine Fortsetzung, die Carnimeo ein Jahr später wiederum mit George Hilton in der Titelrolle inszenierte. Im Gegensatz zum Vorgänger geriet ihm Beichtet Freunde, Halleluja kommt (Il West ti va stretto amico... è arrivato Alleluja, 1972) weit weniger ruppig, er verzichtet auf blutige Details und setzt vollends auf reinrassigen Klamauk, so dass man Hallelujas 2tes Abenteuer durchaus als alberne Wildwest-Posse bezeichnen darf. Aber kreativ geht es auch dort zu, und die Handlung bietet meiner Meinung nach sogar eine einfallsreichere Variation des Katz-und-Maus-Spiels als der erste Teil mit seiner Juwelenjagd. Menschen mit einem Herz für cineastischen Blödsinn sei also auch dieser Streifen wärmstens empfohlen!
Weitaus weniger trifft dies auf den im gleichen Jahr gedrehten 100 Fäuste und ein Halleluja (Alleluja e Sartana figli di... dio, 1972) zu, mit dem Mario Siciliano (Der Tag des Söldners, Häutet sie lebend) den Faden noch einmal aufgriff und einen von Ron "TV-Tarzan" Ely verkörperten Halleluja auf einen eben so falschen Sartana (gespielt von Robert Widmark) treffen ließ. Obwohl im Original eigentlich nur diese 3 Western ein "Lobet den Herrn!" im Titel tragen, waren es nicht sie, die hierzulande für einen Halleluja-Boom sorgten, sondern der im gleichen Monat wie Teil 1 angelaufene Vier Fäuste für ein Halleluja (...continuavano a chiamarlo Trinità, 1971). Tja, und der hieß wohl nur so, weil dem deutschen Verleih "Halleluja" besser gefiel als "Dreieinigkeit", die wörtliche Trinità-Übersetzung. In der Folge kam es zu einer wahren Umtitelungs- und Wiederveröffentlichungsflut von Django-haften Ausmaßen. Egal ob Verflucht, verdammt und Halleluja (E poi lo chiamarono il magnifico, 1972), Blaue Bohnen für ein Halleluja (Rita nel West, 1967) oder Ein Halleluja für Camposanto (Gli fumavano le Colt.. lo chiamavano Camposanto, 1971), keiner der 25 weiteren Halleluja-Filme hat einen Bezug, geschweige denn eine Figur dieses Namens zu bieten.
Von einer erstklassigen Besetzung zu sprechen, wäre im Fall von Man nennt mich Halleluja sicher übertrieben, aber zumindest das Herz des eingefleischten Italowestern-Fans dürfte angesichts der Fülle von Genre-Helden wie George Hilton, Roberto Camardiel, Charles Southwood, Rick Boyd und Paolo Gozlino den einen oder anderen Hüpfer machen. Bei so vielen bekannten Gesichtern fühlt man sich doch gleich zuhause. Spaß und Spielfreude scheinen dabei nicht nur im Drehbuch gestanden zu haben, denn fast die komplette Crew war ein Jahr später wieder zur Stelle, um für Regisseur Giuliano Carnimeo die Fortsetzung Beichtet Freunde, Halleluja kommt einzuspielen. Und da sich in den Karrieren von den Herren Carnimeo, Hilton & Camardiel oder auch Frau Flori seit letztem Jahr nichts nennenswertes getan hat, sei an dieser Stelle auf den dortigen Review verwiesen und hier nur in aller Kürze auf die Wiederholungstäter eingegangen.
Regisseur Giuliano Carnimeo (alias Anthony Ascott) hat sich bei Freunden des italienischen Genre-Kinos u.a. mit seinen drei Sartana-Filmen und vielen anderen "christlich-geprägten" Italowestern (Spirito Santo, Halleluja, Camposanto,...) einen Namen machen können. Halleluja-Star George Hilton gehört zu Carnimeos langjährigen Weggefährten und drehte mit ihm von 1967 bis 1974 insgesamt neun Filme, neben vielen Comedy-Western auch den Giallo The Case of the Bloody Iris/Das Geheimnis der blutigen Lilie (Perché quelle strane gocce di sangue sul corpo di Jennifer?, 1972), dessen deutsche Erstveröffentlichung in Kürze ansteht. Italienische Thriller waren denn auch das zweite Genre, in dem George Hilton einige Volltreffer landete. Darunter z.B. Der Schwanz des Skorpions (La coda dello scorpione, 1971) und Der Killer von Wien (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1970). Den bärtigen Dickbauch Camardiel kennt man bspw. aus Guilio Questis Klassiker Töte, Django (Se sei vivo spara, 1967) oder Sergio Sollimas Der Gehetzte der Sierra Madre (La Resa dei conti, 1966).
Aber nun zu den Darstellern, die sich nach Hallelujas erstem Abenteuer verabschiedet haben. Da wäre z.B. Charles Southwood, der blonde Recke mit dem wohl dreistesten Plagiatskünstlernamen aller Zeiten (ich hoffe wirklich für ihn, das er tatsächlich von Geburt an so heißt!), tauchte Ende der 60er in genau einer Handvoll italienischer Western auf. Neben Man nennt mich Halleluja, dem letzten und besten der fünf Filme, gab er sein Debüt neben Jeff Cameron in Demofilo Fidanis lausigem Bekreuzige dich, Fremder (Straniero... fatti il segno della croce!, 1967), spielte in Mein Leben hängt an einem Dollar (Dai nemici mi guardo io!, 1968), um 2 Jahre später zum ersten Mal mit Carnimeo und auch Halleluja-Autor Carpi zusammenzuarbeiten, und zwar bei Django und Sabata - Wie blutige Geier. Im gleichen Jahr war er dann auch noch in Mario Bavas missglücktem Genre-Beitrag Drei Halunken und ein Halleluja (Roy Colt e Winchester Jack, 1970) zu sehen. Anfang der 70er zog es ihn dann scheinbar zum französischen Film, allerdings ohne nennswerte Erfolge. Bspw. stand er zweimal für den eigentlichen Porno-Macher Claude Mulot vor der Kamera (Profession: Adventurers, La Saignée). Seinen letzten Auftritt hatte er 1981 in Agnés Vardas Drama Menschengesichter (Documenteur, 1981) bevor der Healthy Living-Jünger der Leinwand den Rücken kehrte und die "Death Tobacco Company" gründete, um die weltweite Glimmstengel-Gemeinde von Innen mit Todeslogo-Kippen aufzumischen.
In einer Nebenrolle als Schurke ist Rick Boyd (alias Frederico Boido) zu sehen, den Freunde des italienischen Kinos von einer seiner Immer-mal-wieder-Bösewicht-Rollen in zahllosen Italowestern oder durch seine Zusammenarbeit mit Regie-Legende Mario Bava kennen (Planet der Vampire, Gefahr: Diabolik!). Schnittmenge ist hierbei Bavas bereits erwähnter Wildwest-Ausflug Drei Halunken und ein Halleluja. Boyd gehört zu den am häufigsten eingesetzten Mitgliedern der Hintergrundmannschaft und war entsprechend in einer beachtlichen Anzahl von kleinen und großen Genre-Klassikern dabei. U.a. in Sergio Sollimas Von Angesicht zu Angesicht (Faccia a faccia, 1967) und Lauf um Dein Leben (Corri, uomo, corri, 1968), Georgio Capitanis Das Gold von Sam Cooper (Ognuno per se, 1968) oder auch der Mutter aller Klamauk-Western, Vier für ein Ave Maria (I quattro dell' Ave Maria, 1968).
Schick fotografiert und mit einer feinen Bildgestaltung ausgestattet wurde das Abenteuer von Kamera-Ass Stelvio Massi, der diesbezüglich schon für Leone-Schüler Tonino Valeriis Regie-Debüt Lanky Fellow - Der einsame Rächer (Per il gusto di uccidere, 1966) gute Arbeit geleistet und auch dessen Blutiges Blei (Il prezzo del potere, 1969) in Szene gesetzt hat. Ende der 70er wechselte er dann auch selbst auf den Regie-Stuhl, um den Fan des italienischen Kinos mit rasant inszenierten Polizeifilmen wie Day-Killer (5 donne per l'assassino, 1974) oder Die gnadenlose Jagd (Squadra volante, 1974) zu beglücken. Zu seinen bekanntesten Kamera-Arbeiten zählen insbesondere auch die Kooperationen mit Carnimeo, zu denen neben den beiden Halleluja-Filmen mit George Hilton auch Ein Halleluja für Camposanto (Gli fumavano le Colt... lo chiamavano Camposanto, 1971) und der unglaubliche Synchron-Knaller Sartana - Noch warm und schon Sand drauf (Buon funerale amigos... paga Sartana, 1970) gehören.
Ein anderer berühmter Stelvio steuerte den hörenswerten Soundtrack bei: Stelvio Cipriani. Der heute 68-jährige komponierte für so unterschiedliche Werke wie Umberto Lenzis Grossangriff der Zombies oder Der Tod trägt schwarzes Leder (La Polizia chiede aituo, 1974). Die beiden Scores zu Carnimeos Halleluja-Filmen hat KochMedia als weltweite Erstveröffentlichung übrigens der DVD-Box als Extra beigelegt.
Das Drehbuch stammt von einem weiteren Weggefährten Carnimeos: Tito Carpi, dem er zuvor u.a schon die Stories zu Django und Sabata - Wie blutige Geier (C'è Sartana... vendi la pistola e comprati la bara, 1970) und Sartana - Töten war sein täglich Brot (Sono Sartana, il vostro becchino, 1969) geliefert hatte sowie auch das Skript zum im Halleluja-Jahr enstandenen Sartana kommt (Una Nuvola di polvere... un grido di morte... arriva Sartana, 1971). Außerdem war er etliche Male für Enzo G. Castellari als Schreiber tätig; u.a. für Leg ihn um, Django (Vado... l'ammazzo e torno, 1967), Django - Die Totengräber warten schon (Quella sporca storia nel west, 1968) und Töte alle und kehr allein zurück (Ammazzali tutti e torna solo, 1968) - im vorletzten Fall allerdings eher als verlängerter Arm von William S. Entsprechend darf man Carpi schon als Genre-Spezi bezeichnen. Nach dem Niedergang des italienischen Westerns ging es für ihn übrigens im exploitativen Action-Gewerbe weiter, z.B. als Drehbuchautor für Ruggero Deodatos Mondo Cannibale 2 - Der Vogelmensch (Ultimo mondo cannibale, 1977) oder Castellaris Dschungel-Django (Il cacciatore di squali, 1979). Auch beim Riffs-Sequel (Fuga dal Bronx, 1983) hatte er seine Finger im Spiel.
Man nennt mich Halleluja ist der erste Film der Halleluja-Box aus dem Hause KochMedia. Neben dem ebenfalls von Carnimeo inszenierten Ein Halleluja für Camposanto (Gli fumavano le Colt... lo chiamavano Camposanto, 1971) und dem Bergonzelli-Western Sando Kid spricht das letzte Halleluja (Su le mani cadavere! Sei in arresto, 1971) enthält das Set außerdem den Soundtrack zu den beiden echten Halleluja-Filmen. Und mit diesem netten Package knüpfen die Herren von KochMedia nahtlos an die erstklassigen Genre-Veröffentlichungen der vergangenen Monate an. Wie bereits erwähnt wurde Man nennt mich Halleluja nach einer Neuprüfung von der FSK ab 16 freigegeben. Die kritischen Szenen, die den Jugendschützern in den 80ern ins Auge gestochen sind und dem Film einst eine Indizierung einbrachten, sind dankenswerterweise vollständig erhalten. Also Entwarnung für Freunde des vollständigen Films: Es fehlt nichts.
Die Bildqualität ist top und praktisch frei von Alterserscheinungen wie Schlieren oder Bilddefekten, und dank eines hervorragenden digitalen Transfers präsentiert sich der Film nicht nur praktisch blitzsauber, sondern auch frei von Artefakten. Halleluja! Viel besser wird die Qualität selbst bei der Erstaufführung kaum gewesen sein können. Die deutsche Tonspur bietet prinzipiell solide und gut verständliche DD 2.0-Qualität, die allerdings an zwei Stellen einen deutlich hörbaren Qualitätsabfall zu verzeichnen hat, in denen der Ton vorübergehend etwas dumpf und scheppernd klingt. Umso besser, dass alternativ auch die italienische Version zur Verfügung steht. Optionale Untertitel gibt es wie schon bei anderen KochMedia-Veröffentlichungen nicht nur wie auf dem DVD-Klappentext und im Menü angegeben auf deutsch, sondern auch auf englisch. In beiden Fällen hat man sich die Mühe gemacht, die Übersetzungen am Inhalt der Originalversion auszurichten statt sich an den Text der überzogenen deutschen Synchro zu orientieren. Feine Sache für alle, die sich einen Eindruck verschaffen möchten, was sich Rainer Brandt da teilweise getraut hat!
Als Bonusmaterial wurde die DVD mit dem deutschen und italienischen Kinotrailer sowie einer umfangreichen Bildergalerie bestückt, die neben diversen Kinoplakaten (dt./ital.) und Aushangfotos auch Scans des Werberatschlags enthält. Ein kleines Highlight ist aber die alte deutsche Super 8-Fassung, in der der komplette Film für das damalige Heimkino-Erlebnis auf knappe 33 Minuten eingedampft wurde. Nostalgie pur!
Ein Schmuckstück fürs Regal ist die Aufmachung der Box. Der Digipack mit dem Soundtrack und den 3 Film-DVDs steckt in einem in dunkler Karton-Optik gehaltenen Schuber, auf dem in silbernen Lettern der Boxtitel prangt. Als Frontmotiv wurde dieses Mal ein s/w-Bild mit Gianni Garko und William Berger aus Ein Halleluja für Camposanto ausgewählt.
Wenn zwei so heiße Bengels wie wir zusammenarbeiten, dann bescheißen sie doch die ganze Welt!
- Halleluja resümiert.
Die Liner Notes von Wolfgang Luley und Daniel Maier widmen sich dieses Mal einem hochgeistlichen Thema "Religion im Eurowestern" und bietet einen interessanten Überblick über religiöse Motive und Bezüge des Genres. Bezugnehmend auf das Motto des Boxsets findet sich natürlich auch eine Aufstellung sämtlicher in Deutschland veröffentlichter Halleluja-Filme inklusive Informationen zur Willkür bei der Titelwahl. Zum Schmunzeln ist dann wiederum vielleicht, dass KochMedia dieses Spielchen im Grunde ja fortsetzt; denn schliesslich beinhaltet das Boxset selbst mit Man nennt mich Halleluja auch nur einen "echten" Halleluja-Titel. Ok, Carnimeos Sequel Beichtet Freunde, Halleluja kommt wurde bereits vor geraumer Zeit von Starmedia veröffentlicht, und Sicilianos namentliche Fortsetzung 100 Fäuste und ein Halleluja hat das Ramschpresswerk Cent Entertainment auf den Wühltischen der Republik verteilt, aber auch im Hinblick auf die im Booklet besprochene Verbindung von Religion und Spaghetti-Western braucht es schon etwas Phantasie, um in Sando Kid und Camposanto Paradebeispiele hierfür zu erkennen - was aber nichts daran ändert, dass es sich um eine absolut sehenswerte Zusammenstellung handelt, die sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte.
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