Film Daten

Titel:
Mutation
Originaltitel:
Mutation
Land & Jahr:
Deutschland 2000
Laufzeit ca.: ?
70 Min.
Regie:
Timo Rose
Marc Fehse
Darsteller:
Marc Fehse
Mark Door
Timo Rose
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Mutation

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Vorgeschichte: Im Zweiten Weltkrieg entwickeln die Nazis den Kampfstoff K7B. Dieser Stoff wurde Soldaten verabreicht, die sich dadurch zu wirkungsvollen Kampfmaschinen entwickeln sollten. Allerdings geriet das Experiment außer Kontrolle. Die Soldaten verwandelten sich in Zombies, die andere Menschen anfielen. Der Kampfstoff und alle Unterlagen wurden daraufhin vernichtet.

1999: Steve (Mark Door) steht im Kontakt zu dem letzten lebenden Wissenschaftler, der damals an K7B mitgearbeitet hat. Dieser hat noch eine Ampulle des gefährlichen Stoffes versteckt und Steve versucht herauszufinden wo. Was der Wissenschaftler nicht weiß, ist, daß Steve keine legalen Absichten hegt, sondern mit K7B seine eigene Weltrelegion durchsetzen will. Allerdings sind auch andere Interessenten an dem Stoff interessiert...

Ich muß zugeben, ich bin an diesen Film mit der Erwartung gegangen, wieder mal so einen typisch deutschen Horror-Splatter-Scheiß zu sehen zu bekommen. Deutsche Amateur-Horrorfilme mag ich ja eigentlich überhaupt nicht und Mark Fehse und Timo Rose sind mir noch in schlechter Erinnerung aus Andreas Bethmanns Obermüll Der Todesengel geblieben. Mit Mutation nehmen sie nun wieder alles selber in die Hand. Sie sind ihre eigenen Regisseure, Drehbuchautoren, Kameramänner und Hauptdarsteller. Und es gelingt ihnen zugegebenermaßen die meisten anderen deutschen Amateur-Horrorstreifen auszustechen. Trotzdem leidet auch dieser Film unter den typischen Amateur-Krankheiten: teilweise schlechte und überflüssige Dialoge, vereinzelte Passagen, die man ruhig hätte weglassen können und natürlich größtenteils mangelnde schauspielerische Fähigkeiten. Die Splattereffekte sind voll okay (wieso wird auf die eigentlich bei solchen Produktionen immer mehr Wert gelegt als auf den Rest?) und es wird auch FX-Meister Computer eingespannt, was für einen Amateur-Horror-Streifen (noch) etwas ungewöhnlich ist. Aber auch dabei schwankt die Qualität von effektiv bis billig. Durch etwas mehr Sorgfalt würden manche Effekte sicherlich etwas besser wirken. Dagegen gibt es schnittechnisch kaum was zu meckern, nur an ein oder zwei Stellen wirkt es manchmal etwas ruppig. Zudem lassen die beiden auch etwas Videoclip-Ästhetik einfließen, was dem Film aber eigentlich ganz gut bekommt. Mittendrin gibt es eine Nachrichtensendung, in der über die Katastrophe berichtet wird, und in den Filmausschnitten sieht man auch, auf welche Filme die Macher stehen. Selbst wer sich im Horror/Splatter-Bereich nicht so gut auskennt, wird Anlehnungen an Filme wie z.B. Woodoo - Schreckensinsel der Zombies, Night of the Living Dead oder Dawn of the Dead sofort erkennen.

Mutation wurde im Widescreen-Format auf Tape gebannt und die Bildqualität geht auch voll in Ordnung. Typische Fehler wie Unschärfen gibt es nicht. Wer sich also für Amateur-Horror/Splatter begeistern kann und mit den Macken dieses Genres vertraut ist, braucht bei diesem Film nicht vor Frust über das rausgeschmissene Geld in die Kassette zu beißen. Mal ein recht erträglicher Amateur-Streifen, der bloß zum Schluß hin etwas albern wird.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 20.08.2000
Letzte Textänderung: 03.01.2005

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